Letzte Woche war Dennis Ehrhardt, Inhaber und Leiter des Zaubermond Verlages, auf Stippvisite in Wien. Hauptsächlich war er auf „Stimmenfang“. In einem kleinen Tonstudio im sechsten Wiener Gemeindebezirk gaben sich die Sprecher die Klinke in die Hand, um Texte für Dorian Hunter und andere Hörspielprojekte des Verlags einzusprechen.

Ich war eingeladen, Dennis und dem Tontechniker bei der Arbeit mal über die Schulter zu schauen. Ich muss gestehen, dass meine Vorstellungen von der Arbeit in einem Tonstudio völlig anders als das waren, was ich dann tatsächlich erlebte. Ich hatte erwartet, dass die einzelnen Sprecher die Texte in einer vorgegebenen Reihenfolge einsprechen würden. Was ich zu hören bekam, waren hingegen eine Menge Schnippsel. Unter anderem Geschrei oder Gelächter, das im Skript auf Seite 12, 65 und 96 angemerkt waren. Also lauteten die Anweisungen von Dennis etwa so: „Jetzt mach das Gelächter noch ein wenig höhnischer. Jetzt lass es ausrollen. Jetzt stimmlos. Jetzt abgehackt. Jetzt hinten raus mehr Druck. Und jetzt zieh es weiter in die Länge …“

Die Sprecherin erledigte ihre Aufgabe bravourös. Ich war fasziniert davon, auf wie viele unterschiedliche Weisen man lachen kann – und ich bewunderte die Sprecherin dafür, wie konzentriert und auf die Silbe genau sie ihre Aufgabe erledigte.

Nach getaner Arbeit gingen Dennis und ich in ein Wiener Caféhaus, um in angenehmer Atmosphäre vor allem über die Buchserien Das Haus Zamis und Dorian Hunter zu plaudern, aber auch über die Heftromanserie Dämonenkiller, die derzeit mit großem Erfolg bei Bastei neu aufgelegt wird. Es wurde viel über inhaltliche Dinge gesprochen, aber auch über den großen Jubiläumsband 100 der Dorian Hunter-Buchserie.

Es wurde recht spät an diesem Abend. Ich konnte mich am nächsten Morgen ausschlafen, aber Dennis stand bereits zeitig in der Früh wieder im Tonstudio, um weitere Textschnipsel einsprechen zu lassen.