In meinem letzten Kommentar bin ich etwas näher auf Geschehnisse in Wien eingegangen. Genauer gesagt: auf Dinge, die sich in der Kanzlei des Schiedsrichters der Schwarzen Familie zugetragen haben. Die Wien-Lastigkeit der Dorian Hunter-Geschichten ist ja nichts neues und damit zu erklären, dass die beiden wichtigsten Autoren der Heftromanserie, Ernst Vlcek und Kurt Luif, die meiste Zeit ihres Lebens in Wien gewohnt haben.
Mir erleichtert das die Arbeit ungemein, kann ich doch damit selbst aus dem Vollen schöpfen und aus meiner Heimatstadt berichten …
Es ist kein Wunder, daß ich mich zu Beginn meiner Expo-Arbeit sehr auf Wien konzentriert habe (und es immer noch tue). Ich nütze meinen Heimvorteil beinhart aus und beschreibe die Wiener Wirkungsstätten so dicht wie möglich, bevor ich die Expos an die Autoren ausschicke.

Ich möchte in weiterer Zukunft unsere Hauptfiguren aber wieder verstärkt in andere Weltgegenden reisen lassen. Da ist natürlich mal die Jugendstil-Villa in London, die im Zentrum grausiger Ereignisse stehen soll. Da ist dieser Ort namens Predjama in Slowenien, dem eine gewisse Rolle zukommen soll. Der Engadin hat im Rahmen einer Vergangenheitsebene Bedeutung erhalten, dazu kamen  noch Triest und Kairo …
„Dorian Hunter“ war immer Literatur, in der die Helden und Bösewichte auf Reisen geschickt wurden. Das macht auch den Reiz der Serie aus. Wir lernen fremde, ungewöhnliche Orte, Städte und Länder kennen, wir bereisen sie in der Vergangenheit und in der Gegenwart, wir machen uns mit unterschiedlichen (Dämonen)Kulturen vertraut. Wir betrachten besondere Orte aus besonderen Blickwinkeln.

Autoren bringen übrigens gerne ihre eigenen Erfahrungen mit ein, die sie in fernen Ländern gemacht haben. Auch das ergibt Sinn. Schließlich beschreibt man das am Besten, was man persönlich kennt. (Wobei, so viel ich weiß, noch kein Mitglied der Autorengilde jemals eines von Asmodis Verstecken betreten hat. Sicher bin ich mir allerdings nicht …)
Ich kann mich  gut daran erinnern, dass Uwe Vöhl mir vor einiger Zeit die Gelegenheit gab, einen Teil eines „Das Haus Zamis“-Romans auf Madeira spielen zu lassen, nur wenige Wochen, nachdem ich dort meinen Urlaub verbracht hatte. Dieser Text schrieb sich quasi von selbst. Und derartige Gelegenheiten möchte ich meinen Kollegen bei „Dorian Hunter“ ebenfalls geben.

Unsere Helden und Antihelden werden also den nächsten Büchern ganz schön weit herumkommen. Es geht rauf in den hohen Norden, auch die Pyrenäen könnten wieder mal eine Rolle spielen. Und, als Besonderheit: Ich habe ein Urlaubsziel vor Augen (sofern Corona es zulässt), das ich mir ganz genau anschauen möchte. Er soll zum Zentrum für einen ganzen Geschichtenkreis aus dem Hunterversum werden …