Mit 74 Bänden ist DORIAN HUNTER ziemlich lang. Auch bei DAS HAUS ZAMIS hat man bis Band 35 einiges zu lesen. Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass das den einen oder anderen Neuleser abschrecken könnte. Daher hier ein kleiner Leitfaden für diejenigen, die in die aktuelleren Abenteuer einsteigen möchten, ohne sich erst durch die gesamte Backlist zu arbeiten.

DORIAN HUNTER
Im Vergleich zu sehr komplexen Serien wie Perry Rhodan ist DORIAN HUNTER relativ einfach zu verstehen. Man kann an jeder beliebigen Stelle anfangen zu lesen und zumindest halbwegs nachvollziehen, was gerade geschieht. Einige Stellen eigenen sich allerdings besser als andere.
Wer in die neuen Abenteuer einsteigen möchte, der sollte mit Band 69, „Die Schlichterin von Babylon“, beginnen. Und das sage ich nicht, weil das der erste Roman ist, zu dem ich die Exposés geschrieben habe. Dort gibt es einen verhältnismäßig großen Bruch in der Handlung. Der alte Dämonenfürst Asmodi hat seinen Posten zurückerobert und begräbt damit erst mal die Frage, wer nun eigentlich die Dämonen anführen soll, die sich zuvor durch viele Bände gezogen hat. Für Dorian tritt ein neuer Gegner auf den Plan und er erhält eine neue Motivation, die ihn im Verlauf der nächsten Bände antreibt.
Sollte man dann neugierig auf all die Hintergründe zu Dorian und seine früheren Leben geworden sein, sich aber immer noch nicht entschließen können, bei Band 1 anzufangen, empfehle ich einen Blick in Band 3 „Der Folterknecht“. Im gleichnamigen Teilroman in diesem Band erinnert sich Dorian erstmals an eines seiner früheren Leben. Hier wurde damals der Grundstein für das Konzept gelegt, das die Reihe so großartig macht: Die Vergangenheitsepisoden. Und diese allererste Vergangenheitsepisode ist in „Der Folterknecht“ wirklich gut umgesetzt. Nicht nur werden historische Persönlichkeiten und Werke in ein etwas anderes Licht gerückt, Ernst Vlcek trifft auch sehr gut den Ton der Zeit und versetzt einen anschaulich zu den Anfängen der Inquisition zurück.

DAS HAUS ZAMIS
Auch im Hause Zamis gab es vor gar nicht allzu langer Zeit einen größeren Bruch. Ursprünglich hat diese Serie die Jungendjahre von Dorians Freundin Coco Zamis beschrieben und deren Probleme als „weißes Schaf“ einer Dämonenfamilie, bevor sie Dorian Hunter kennenlernte. Spätestens mit den Bänden 14 und 15 aber, in denen das Leben von Cocos Vater Michael Zamis und seine Begegnungen mit dem Magier Rasputin im Russland während der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert geschildert werden, bekommt die Serie Züge einer Familiensaga. So heißt es im Titel inzwischen aus gutem Grund: „Das Haus Zamis – Eine Hexenchronik“.
Beim vorletzten Autorentreffen wurde ein weiterer wichtiger Einschnitt beschlossen. Die Coco-Serie, die per definitionem eigentlich mit Cocos 22. Lebensjahr enden musste (das Jahr, in dem sie Dorian kennenlernte und seinetwegen die Seiten wechselte), sollte über diesen Zeitpunkt hinaus fortgeführt werden – in eine alternative Zukunft. In Band 33 „Töte Dorian Hunter!“ hat Michael Marcus Thurner Dorian und Coco daher genauso wie in DORIAN HUNTER Band 1 geschildert aufeinandertreffen lassen – aber mit einem komplett anderen Ausgang …
Von diesem Band an ist DAS HAUS ZAMIS daher eine eigenständige Reihe. Mit einer Coco Zamis, die nun gänzlich eigene Wege geht und sich weiter von ihrer Familie löst. Mit dem „Café Zamis“ wurde zudem ein interessanter Schauplatz eingeführt, der in der Hunter-Serie nicht existiert und der in Zukunft sicher noch für einige Rätsel und Überraschungen gut sein wird …