Gewinnt ein signiertes DAS HAUS ZAMIS-Buch mit exklusivem Extra!

15. Juli 2016

Was hat es eigentlich mit jener Irene auf sich, die sowohl im aktuellen DORIAN HUNTER-Buch, als auch in DAS HAUS ZAMIS ihre Aufwartung macht? Nun, das Geheimnis, das bis jetzt tief in der Vergangenheit beider Serien geschlummert hat, verrate ich heute nicht. Wer es jedoch errät, kann was gewinnen! Zunächst möchte ich euch aber einen weiteren Appetihappen aus dem aktuellen HAUS ZAMIS mit der geheimnisvollen Irene nicht vorenthalten! Außerdem taucht ein alter Bekannter darin auf: Dorian Hunter!

»Dorian!« Irene strahlte ihn an, und dieses Strahlen kam aus ihrem Herzen.

Dorian hatte die Tür geöffnet und sah verwirrt auf seine Besucherin hinab. Er hatte gehofft, dass jene Coco Zamis vielleicht etwas vergessen hatte. Stattdessen stand diese junge blonde Frau vor ihm. Er hatte sie noch nie im Leben gesehen. Zumindest erinnerte er sich nicht an sie.

Dafür schien sie umso glücklicher zu sein, ihn zu erblicken. Bevor er es verhindern konnte, fiel sie ihm um den Hals, drängte ihn in den Korridor hinein und stieß mit dem Fuß die Eingangstür hinter ihnen zu.

»Dorian, ich bin so glücklich, dass ich dich gefunden habe! Als du damals fortgegangen bist, habe ich entsetzlich gelitten. Meine Tante hat immer behauptet, dass unsere Art nicht lieben kann, aber das stimmt nicht. Du hast mir gezeigt, dass sie unrecht hat. Ich habe mich all die Jahre nach dir verzehrt …« Sie bedeckte sein Gesicht mit Küssen.

Bis jetzt war Dorian zu verblüfft, um zu reagieren. Zumal die junge Frau gut aussah und ihre Berührungen nicht unangenehm waren. Nun aber schob er sie sanft, aber bestimmt ein wenig von sich.

»Entschuldigen Sie, aber da muss eine Verwechslung vorliegen. Ich kenne Sie nicht.«

Verwirrt sah sie ihn an. »Das ist nicht möglich … Du …« Dann lachte sie erleichtert auf. »Jetzt weiß ich es! Ich habe dich zu sehr überrascht, nicht wahr? Du erinnerst dich noch an das junge Mädchen von einst. Damals war ich sechzehn, als ich meine Unschuld in deinen Armen verlor, Dorian. Ich bin genau wie du älter geworden. Aber ich bin’s wirklich: Irene!«

Als erwartete sie eine Reaktion, schenkte sie ihm erneut ein strahlendes Lächeln und streckte ihm die Arme entgegen. »Oh, Dorian, ich bin so unsagbar glücklich …«

Anstatt sie in die Arme zu nehmen, trat er einen Schritt zurück und räusperte sich. »Es tut mir wirklich leid, aber ich erinnere mich an keine Irene.«

Sie sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Was haben sie nur mit dir gemacht, Dorian? Ich spüre, dass du nicht mehr derselbe bist wie damals, und dieses Haus hier ist nicht das, was es scheint …« Plötzlich sah sie ihn erschrocken an. »Irgendjemand hat dich deiner Erinnerungen an uns beraubt, Dorian!« Wütend stampfte sie mit dem Fuß auf. »Das werde ich nicht zulassen. Wer war es, Dorian? Wer hat das getan? Mother Goose?«

»Mother Goose? Ich verstehe nicht …«

»Du erinnerst dich wirklich an gar nichts mehr? Du Armer, ich …« Wieder streckte sie die Arme nach ihm aus, aber er reagierte nicht.

»Wie wär’s, wenn Sie sich jetzt erst einmal beruhigen, junge Dame? Wissen Sie, ich will Ihnen ja gerne folgen, aber hier im Korridor ist dazu nicht der richtige Platz. Wie wär’s, wenn wir uns mal in aller Ruhe unterhalten?«

Er führte sie nach oben in die Bibliothek, bat sie Platz zu nehmen und goss sich einen Whiskey ein.

Als er sich ihr gegenüber gesetzt hatte, stutzte er kurz.

»Was hast du plötzlich?«

»Komisch, ich dachte gerade, dass in Ihrem Sessel kurz vorher noch eine andere Frau gesessen hätte.« Er fuhr sich über die Augen. »Aber das habe ich wohl nur geträumt.«
»Das hoffe ich«, lächelte Irene bösartig. »Dorian, du musst mir glauben! Und du musst mir sagen, wer dich verhext hat! Ich bin viel stärker als früher. Ich werde alles tun, damit du dich wieder an uns erinnerst. Unsere Feinde werden dafür büßen.«

Der Blick, mit dem  Dorian sie betrachtete, war der eines Forschers, der ein seltenes Insekt betrachtet. Schließlich sagte er: »Ihr Fall interessiert mich sehr. Sie müssen wissen, dass ich mich als Journalist vorrangig  mit dem Okkulten und Übernatürlichen befasse.« Er machte eine allumfassende Handbewegung. »Was Sie hier sehen, ist nur ein Teil meiner Sammlung auf diesem Gebiet. Und in der Tat stoße ich auch immer wieder auf Fälle von Paramnesie. Manche davon lassen sich nicht eindeutig rational erklären. Nehmen Sie nur die Fälle der angeblich von UFOs entführten Mitmenschen, die plötzlich wiederauftauchen und in der Regel alle das Gleiche erzählen: Dass Aliens sie in ihr Raumschiff verschleppt und ihr Gehirn manipuliert hätten. Ich habe vor einigen Jahren sogar einen Artikel darüber geschrieben. Nicht über die Aliens, sondern über einen achtjährigen Jungen aus Glasgow, der zwei Tage verschwunden war. Er wurde zweihundert Meilen entfernt von einem LKW-Fahrer in einem abgelegenen Moorgebiet aufgelesen. Der Junge behauptete, von Dämonen entführt worden zu sein. Sie hätten teuflische Gesichter gehabt und Klauen statt Finger …«

Irene hatte ihm geduldig zugehört, nun aber unterbrach sie ihn. »Was hat das mit uns zu tun?«

Er lehnte sich zurück, trank einen weiteren Schluck, bevor er fortfuhr: »Bei der Paramnesie oder Wahnerinnerung glaubt der Betroffene, dass seine Erinnerung sich tatsächlich so zugetragen hat. In Wahrheit hat sie nie stattgefunden.«
Irene sprang auf und funkelte ihn wütend an. »Du glaubst also, ich bilde mir das nur ein? Dass ich dich liebe? Dass wir zusammen im Bett gelegen haben? Dass Mother Goose mich grausam dafür bestraft hat, weil ich dich liebte? Aber was ist eigentlich mit dir los? Wie nennt man das, wenn sich jemand an nichts mehr erinnert?«

Dorian schwieg länger. Dann sagte er: »Amnesie. Das meinen Sie wohl.«

Sie kam auf ihn zu und schüttelte ihn an den Schultern. »Jawohl! Wach endlich auf! Komm zu dir! Du hast offensichtlich keine Erinnerung mehr an uns!« Sie ließ ihn los, rasend vor Wut. »Dahinter steckt dieses Weibsstück. Sie hat dich verhext!«

»Von wem reden Sie?«

»Coco Zamis! Sie war doch vorhin hier, nicht wahr? Was hat sie gewollt?«

Dorian Hunters Gesicht verzog sich, als würde er Schmerzen empfinden. Er versuchte sich zu erinnern. Coco Zamis … der Name sagte ihm was. So als hätte er ihn schon einmal gehört. Gleichzeitig tauchte wie eine Vision das attraktive Gesicht einer schwarzhaarigen jungen Frau vor ihm auf. Wann hatte er das Gesicht noch einmal gesehen?

»Ich hatte keinen Besuch«, sagte er. »Ich würde mich doch daran erinnern!« Seine Selbstsicherheit war jedoch verflogen.
»Und ob du hattest!«, widersprach Irene. »Wahrscheinlich schleicht sie jetzt draußen herum und versucht, dich noch einmal zu behelligen. Aber ich habe Vorsorge getroffen. Sie wird dich nicht mehr quälen, Liebster.«

Auch Dorian hielt es jetzt nicht mehr auf dem Sessel. Er sprang auf und lief im Zimmer umher. »Nur mal angenommen, Sie sprechen die Wahrheit und ich würde Ihnen glauben, junge Dame: Was ist zwischen uns gewesen? Ich würde es gerne aus Ihrem Munde erfahren. Aber ersparen Sie mir die Langversion, für Lovestorys habe ich im Moment keinen Kopf.«

»Du glaubst mir nicht!«

»Sie machen es mir aber auch verdammt schwer!«

»Also gut, setz dich wieder!«

Dorian gehorchte.

»Wir waren damals beide um die sechzehn. Ich wohnte mit Mother Goose, dieser alten Hexe, in einem Haus mitten im Moor. Kaum jemand besuchte uns, alle hatten Angst. Ich war wahrscheinlich das einsamste Mädchen auf der ganzen Welt. Wenigstens fühlte ich mich so. Du kannst dir vorstellen, wie froh ich war, als du plötzlich auftauchtest …«

»Ich erinnere mich nicht daran.«

»Ich weiß. Du brauchst es nicht ständig zu wiederholen!«

»Es ging um eine Mutprobe. Du warst damals im Internat. Einige andere Mitschüler haben dich schikaniert, und du glaubtest, ihnen beweisen zu müssen, was für ein mutiger Kerl du bist. Die anderen hatten alle Angst in die Nähe des Hauses von Mother Goose zu kommen, sie nannten es das Kuckuckshaus. Du bist nicht allein gekommen. Da war noch ein Junge bei dir … Alex.«

Vor Dorians Augen tauchte kurz das runde, fast feiste Gesicht eines Jungen auf. Nur einige Sekunden lang, dann war es wieder verschwunden, ungreifbar für ihn.

»Alex ist unten geblieben, du bist durch ein offenes Fenster ins Haus geklettert.«

Ihre Worte lösten mehr und mehr Bilder in ihm aus. Er sah sich durch einen fast dunklen Korridor schleichen. Blitze zuckten … Er hörte, wie ein Pendelwerk anschlug, und er wusste plötzlich, dass es die Mitternacht einläutete.

Und als sei dies ein Signal gewesen, schlugen die Erinnerungen auf ihn ein und rissen ihn mit sich …

(Auszug aus DAS HAUS ZAMIS 47: Die Todesuhr, von Logan Dee)

Welcher Leser erinnert sich, in welchem Buch jene geheimnisvolle Irene das erste Mal mit Dorian Hunter zusammentraf? Ich gebe einen kleinen Tipp: Der Autor heißt Hugh Walker! Schickt eure Lösung an uwevoehl@aol.com. Aus allen Einsendungen verlose ich einen signierten Band DAS HAUS ZAMIS 47 (oder, wenn der Gewinner es schon besitzt, einen Wunschband aus der Serie) und lege noch ein besonderes Extra bei. Der Rechtsweg wird steng überwacht von Skarabäus Toth. Einsendeschluss ist Donnerstag, der 21.6.2016, finsterste Mitternacht.

Keep the Horror burning!

Uwe