Frisch erschienen: Der neue DAS HAUS ZAMIS-Band 56 „Der Teufel in mir“. Darin geht es um einen Exorzismus der ganz besonderen Art: Wie kriegt man nur das GUTE aus Coco Zamis raus? Wir lüften ein wenig den Vorhang und verraten euch am Schluss noch einen Tipp, wie ihr euren ganz persönlichen Teufel vertreibt!

Auch nach dem Ende Baalthasar Zebubs herrscht weiterhin Unruhe in Wien. Asmodi, der Fürst der Finsternis, ist darüber nicht sehr erbaut. Zusammen mit dem neuen Schiedsrichter, Hieronymus Toth, schmiedet er einen finsteren Plan, um Michael Zamis endlich zu entmachten. Und auch das Café Zamis ist ihm ein Dorn im Auge. Asmodi verlangt von Michael Zamis, endlich dafür Sorge zu tragen, dass seine Tochter auf den »linken Pfad« zurückkehrt. Damit ist ein Exorzismus der besonderen Art gemeint …

Sie sangen und sagten Beschwörungen auf. Sie bohrten Löcher in meine mentale Verteidigung. Sie bestürmten mich mit ihren Bösartigkeiten, ihren Perversionen, ihren schrecklichen Untaten. Ich bekam Dinge zu sehen, zu hören und zu schmecken, von denen ich zuvor nichts gewusst hatte. Es waren Erinnerungen an die Jugend meines Vaters und an die wilde Zeit meiner Mutter, als sie sich allen möglichen verderbten Vergnügungen hingegeben hatte.

Georg ließ mich an Dingen teilhaben, die er während schwarzer Orgien in den Dämonen-Clubs Wiens erlebt hatte, während Lydia Gedanken an Blut und Fleisch und Dreck in mein Gehirn pflanzte.

Adalmars Erinnerungen waren spröde – und dennoch unendlich grausam. Er ging mit einer Art wissenschaftlicher Akkuratesse vor, als er mich zu beeinflussen suchte.

Der Mann im Hintergrund stellte sich mir gedanklich als Pater Saturnus vor. Er war ein Sucher und Finder. Er stöberte Dämonen auf, die sich in der Menschenwelt verloren hatten, und verschaffte ihnen einen Platz in der Schwarzen Familie. Menschen hätten ihn vielleicht als Talente-Scout bezeichnet.

Sie alle bestürmten mich, forderten mich, quälten mich. Sie schossen die Bastionen meiner gedanklichen Verteidigung sturmreif. Hinter ihnen lauerte jener Dämon, den Pater Saturnus entdeckt hatte. Er sollte mich von allen »weißen Gedanken« befreien und mich zum Bösen bekehren.

Vater und Mutter waren gewiss kräftiger als er. Doch der Dämon, der in Justus steckte, verfügte über eine Art jugendlichen Ungestüms, das ihn alle Gefahren vergessen ließ. Wie eine wildgewordene Bestie wollte er sich auf mich stürzen und alle meine guten Eigenschaften wegfressen.

Meine Schwester, die beiden Brüder, Mutter und Vater umringten mich. Kamen näher. Forderten Justus’ Dämon auf, körperlich wie geistig in mich vorzudringen, während ich von ihnen zusätzlich beharkt wurde.

Ich setzte mich weiter zur Wehr. Ich wich den Erinnerungen aus und huschte von einem geistigen Ort zum nächsten, stets darauf achtend, nur ja nicht zu viel zu erfahren und nur ja nicht zu tief in die Gedanken meiner Verwandten vorzudringen. Sie waren zu widerlich und zu grausam. Sie würden mich an den Rand des Wahnsinns treiben – und damit Platz für Justus schaffen, der darauf lauerte, endgültig in meinen Geist vorzudringen und jeglichen Widerstand zu brechen.

Ich suchte nach Auswegen, nach Fluchtmöglichkeiten. Da war kaum etwas, an dem ich mich festhalten konnte.

Ich entdeckte eine Chance. Eine Schwäche in den Reihen der Angreifer. Pater Saturnus besaß gewiss große Kräfte. Aber in dem, was eben vor sich ging, schien er kaum Erfahrung zu haben. Also konzentrierte ich mich auf ihn und wartete auf den geeigneten Augenblick, um mich auf ihn zu stürzen.

Vater hielt in den leise gemurmelten Beschwörungen inne und holte Atem. Mutter, die mich im selben Rhythmus wie er bearbeitete, machte ebenfalls eine kurze Pause. Jemand dachte in meine Richtung: Tu es jetzt!

War es Georg, der mich unterstützte? Der Druck auf mich wurde für einen Augenblick geringer.

Ein Augenblick ist eine verdammt lange Zeit für jemanden, der in den schnelleren Zeitverlauf schlüpfen konnte wie ich. Unter Aufbietung aller Kräfte gelang es mir, diesen Weg zu gehen.

Meine Eltern und meine Geschwister erstarrten. Ich sah das böse Glitzern in den Augen meines Vaters. Er erkannte, was ich vorhatte. Vermutlich blieb mir nicht mehr als ein paar Sekunden, bis er mich aufhielt. Also handelte ich rasch, instinktiv, mit aller verbliebenen Kraft …

So weit der Auszug aus dem von Michael Marcus Thurner verfassten Roman „Der Teufel in mir“, der ab sofort lieferbar ist!

Und hier der versprochene Tipp, eure ganz persönlichen Dämonen auszutreiben: Dafür ist Silvester natürlich der ideale und seit jeher empfohlene Zeitpunkt: Die so genanten Lostage zwischen den Jahren gelten als die prophetische, aber auch besonders dämonenreiche und daher gefährliche Zeit im Jahr. Das Abschießen von Feuerwerk gehört daher zu den wirksamsten Lärmbräuchen, mit denen sich blutrünstige Dämonen – und vielleicht auch die eigenen Zukunftsängste – verscheuchen lassen. Wenn etwas Alkohol dabei im Spiel ist, hilft das umso mehr 😉

Im Namen des gesamten ZAUBERMOND-Teams wünsche ich euch jetzt schon einen guten Rutsch!

Keep the Horror burning!
Uwe