Im CD-Booklet zu Hörspielfolge 38, „Marucha“, stand folgendes zu lesen: „Ernst Vlcek verfasste nicht nur die Handlungsexposés für den Inka-Zyklus, nach denen die drei Autoren (Neal Davenport, Earl Warren und Ernst Vlcek selbst) schließlich die Romane schrieben. Er stellte außerdem ein Zusatzexposé über die Figuren und Schauplätze zusammen, in dem er zum Beispiel die Inkastadt El Dorado und ihre Rätsel, aber auch Charaktere wie Atahualpa, Pascual Martinez, Sacheen und Parkers Expeditionsteilnehmer Daponde, Rogard, Ehrlich, Farmer und andere (insgesamt elf) detailliert beschrieb. Bezeichnend ist dabei Vlceks Einleitung: ,Der Inka-Zyklus ist einigermaßen kompliziert, die drei Bände greifen wie Zahnräder ineinander, sodass einige
Gegebenheiten und Personen festgelegt werden müssen. Das Thema hätte natürlich auch einfacher abgehandelt werden können, aber ich mache es den anderen Autoren und mir absichtlich nicht leicht. Dieser Zyklus könnte natürlich auch die Grenzen unseres Teams aufzeigen – dann ziehen wir eben die Lehre daraus und machen später einfachere Zyklen.’“

Glücklicherweise ist es nie zur Umsetzung dieser „Drohung“ gekommen, und vielleicht einmal deutlich zu machen, welche Arbeit hinter der Konzeption eines jeden Romans (und auch des darauf basierenden Hörspiels) liegt, bringen wir an dieser Stelle nur einmal das besagte „Zusatzexposé“ im Originaltext. Dazu käme dann natürlich noch das wesentlich längere „Originalexposé“, das Ernst Vlcek wöchentlich für jeden Roman verfasst hat. (Anm des Blogautors: In dem folgenden Text haben wir natürlich den einen oder anderen kleinen Hinweis, wie der Inka-Zyklus ausgeht und wie es danach in der Serie weitergeht, stillschweigend entfernt. 😉 )

Zusatzexposé für Dämonen-Killer Band 38, 39 und 40 (im Hörspiel Folge 36-39):

Die Inka-Stadt Manoa, bzw. El Dorado:
Wie schon in den Exposés dargelegt, dürfen die Autoren der Bände 38 und 39 nicht das Innere der Stadt schildern, sonst sehen wir uns vor Widersprüchen nicht heraus. Um aber nicht nur simpel von einer Stadt zu sprechen, sollen sie mehr auf die Architektur der Inka eingehen, die bekanntlich große geometrisch behauene Steinquader so aneinanderfügten (ohne Mörtel), dass sie fugenlos passten. Wie sie das machten, ist selbst den Wissenschaftlern rätselhaft, so dass wir erst recht keine Erklärungen finden brauchen. Ebenso lassen wir es in der Luft hängen, wie die Steinquader in den Dschungel kamen. Wir halten es da ganz wie von Däniken: Fragen aufwerfen und die anderen auf der Suche nach Antworten verrückt werden lassen. Ein Bauwerk müssen wir hier aber schon schildern, weil alle drei Autoren darauf eingehen sollen – das ist der Tempel, bei dem sich Machu Picchu zum Schlafen niederlegt. Es handelt sich um eine dreißig Meter hohe Vierkantpyramide, die aus Stufen besteht (der Eingang ist hinten und nur für Band 40 interessant). Oben ist ein Plateau, fünf mal fünf Meter, mit einem Opferstein, auf den sich die Inka-Prinzessin hinlegt. Noch ein Wort zur Stadt. Sie ist nicht besonders groß (obwohl ausgesagt wird, es sei die wahre Hauptstadt des Inka Reiches) und besteht aus vierzig verschieden großen Gebäuden. Prunkvoll!

Zeremoniendolch: den Parker dem DK im Päckchen schickt (Anm. des Blogautors: spielt im Hörspiel keine Rolle).
Die Schneide ist halbmondförmig, ähnlich wie bei einem Beil, auf einem glatten Sockel ist anstatt eines Griffes eine zehn Zentimeter große Figur mit einer Art „Krone“, Länge insgesamt: 20 Zentimeter ganz aus Gold, Türkissteine als Augen und Verzierung eingelegt, Arme seitlich nach oben abgewinkelt, in den Handflächen ebenfalls Türkise.

Atahualpa (zeitgenössische Spanier schildern ihn so):
Etwa 30 Jahre alt, gutaussehend, stämmig, mit edlem Gesicht, schön und wild, die Augen blutunterlaufen. Spricht mit großer Würde, wie ein Herr. Weiser Mann, spricht vernünftig, beeindruckt Spanier. Zu ihnen freundlich – doch wenn er zu seinen Untergebenen spricht, ist er hochmütig und barsch.

Prinzessin Machu Picchu (im Hörspiel „Marucha“):
Wir nennen sie nach der 1911 entdeckten Inka-Stadt nahe Cusco so, sagen aber aus, dass die Stadt nach ihr benannt wurde. 22 Jahre, 1,58 klein, zierliche Figur, kleine Brüste, kleiner Po, dennoch kräftig und flink wie eine Wildkatze, so kann sie sich gebärden, schwarzes Haar, das sie nicht immer offen trägt, wenn sie es aber tut, reicht es ihr bis zur Hüfte. Trägt (fast bodenlang) Hüft- und Brusttuch, die beide mit Bildschriften kunstvoll bemalt sind. Bei Kälte entsprechenden Umhang. Augen funkeln wild, schwarz und unergründlich. Gesicht schmal, Nase etwas zu groß, steht ihr aber gut. Sie spricht außer ihrer Muttersprache auch noch etwas Alt-Spanisch, sogar leidlich gut. Daran bitte immer denken.

Pascual Martines, der Konquistador, den Speyer ins El Dorado begleitet, der auch in Band 39 eine Rolle spielt.
35 Jahre, Sohn eines Kolonisten aus Hispaniola, schon in der Neuen Welt geboren, Eingeborene sind für ihn bessere Tiere, wenn überhaupt „bessere“ – klein, O-Beine vom Reiten, dunkles Haar, Spitzbart, Geiernase, tiefliegende, stechende Augen, von Goldgier besessen.

Parkers Stützpunkt am Rio Negro:
Das meiste darüber wurde in den Exposés ausgesagt, und da der Stützpunkt in Band 38 von den Pygmäen niedergebrannt wurde, kann es kaum zu Überschneidungen kommen. Wollen wir aber doch festhalten, dass es drei komfortable Bungalows gibt mit je sieben Unterkünften. Und bitte das Flugfeld in sumpffreier Gegend nicht vergessen.

Sancho Parras, kommt nur in Band 38 vor, er kann dort sterben.

Personen von Hunters Expedition:

Bruce Ehrlich und Gene Greene sollen in Band 38 höchstens namentlich erwähnt werden, damit der Autor von 39 freie Hand in ihrer Personenschilderung hat.

James Daponde, 48, Franzose, klein quirlig, rötlicher Vollbart, normalerweise zurückhaltend, nur wenn er über sein Spezialgebiet, die Inka, redet, geht er aus sich heraus und gestikuliert ganz aufgeregt; besucht gerne die vier käuflichen Indio-Mädchen. Beherrscht ein wenig Inka-Sprache.

Elliot Farmer, schlaksig, trägt Cowboy-Hut, Texaner, blondes Haar, glattes Gesicht, breite Aussprache, kaut Tabak, spuckt Priem, wortkarg, sympathisch, will als freier Schriftsteller (reiche Eltern, will aber ihr Geld nicht) Bericht über die Expedition schreiben, stenographiert ständig jedes kleine Ereignis mit.

Arturo Pesce, 27, schwarzhaarig, Sohn eines ital. Industriellen, 180cm, fesch, eitel, rasiert sich ständig, stinkt wie ein Bordell, weil er sich mit parfümierten Cremen gegen Insekten einschmiert, er jagt leibend gerne den vier Indio-Mädchen Angst ein, Sadist, keine getraut sich mit ihm ins Bett, haben unschöne Erfahrungen mit ihm; stellt Sacheen nach, der verschollene Parker weiß aber nichts davon. Niemand kann sich vorstellen, wie Parker zu so einem Miesling kommt.

Sacheen: 19, trägt blauschwarzes Haar in zwei nabellangen Zöpfen, große Augen, ungewöhnlich lange Wimpern, groß und schlank, aber breite Hüften, 1,75 Meter groß, hat nordamerikanisches Indianerblut in den Adern, versteht sich mit Dorian blendend, aber er achtet sie als das Mädel seines Freundes.

Sie ist mal vor drei Jahren mit Indianershow getingelt, blieb in Las Vegas an einem üblen Burschen hängen, von dem eiste Parker sie los; hat Lederpeitsche bei sich, mit der sie meisterhaft umzugehen weiß, tötet damit gefährliche Tiere, aus drei Meter Entfernung. In Band 39 soll sie auch Pesce eine damit verpassen. Er hat danach quer über die linke Gesichtshälfte eine Narbe. Das wird in Band 40 übernommen!

Jeff Parkers Expedition:
Parker selbst ist aus den Bänden 6, 16 u. 17 bekannt. Er weiß nun über Dorian alles.

Jörn Geregaad, 32, Däne, hohle Wangen, knochiges Gesicht, wie man es beim Sportsmann oft sieht, muskelbepackter Körper, blond, Augen blau, lässt sich in der Wildnis blonden Bart stehen, ist mittellos, hat sich durch Bettgeschichten in den Jet-Set gemogelt, spricht frei darüber, dass er sich aushalten lässt und deshalb kann man ihm nicht böse sein, ehrliches Gemüt.

Abraham Coe, 44, Engländer, Anthropologe, graue Haarsträhne links am Scheitel – stammt durch Schockwirkung, als er mitten in Piranha-Schwarm fiel, die ihm den linken Arm abgenagt haben, deshalb Amputation, das passierte vor fünf Jahren, fanatischer Wissenschaftler, will Funde über älteste Ureinwohner Südamerikas machen, glaubt an uralte Zivilisation.

Elmar Freytag, 28, verrät nichts über sich, wahrscheinlich Defraudant aus Deutschland, der in Rio untergetaucht ist, aber längst alles Geld verloren hat – Parker traf ihn mitten im Dschungel. Er stürzt sich auf Parkers Filmausrüstung und ist davon nicht mehr zu trennen, fotografiert auch mit Polaroid alles, was ihm unterkommt. Wahrscheinlich hat er die Film- und Fotoausrüstung mit Beschlag belegt, dass niemand ihn aufnehmen kann. Ach ja: 1,80 Meter groß, braunes Haar und Vollbart, unschuldige braune Hundeaugen.

David Astor, 30, hat in den Staaten in seiner Jugend irgendein erschütterndes Erlebnis gehabt, ist deshalb als Missionar ins Amazonasgebiet gegangen, Vollbart, trägt ständig Kutte, weiß über die Inka und die Amazonasindianer gut Bescheid, arbeitet eifrig mit den Wissenschaftlern zusammen.

James Wood, Biologe, 47, sammelt in der Hauptsache Tiere für seine Sammlung.

Parker hat die vielen Wissenschaftler in der Hauptsache mitgenommen, um sich als Gönner zu zeigen und der „Wissenschaft zu dienen“, wie er es sagt. Bei seinem Geld kann er leicht Mäzen sein. Achtung! Hier sei nochmals darauf hingewiesen, dass wir uns die vorliegende Themenfülle so einteilen wollen:

Band 38: Vergangenheitsepisode, Zwischenfall mit Pygmäen. Dschungelstation.
Band 39: Dschungelgefahren bleiben ihm vorbehalten.
Band 40: Die Inka-Stadt und die Ungeheuer.

Pygmäen: keiner größer als 1,50 Meter, tragen jede Menge Schmuck, stecken sich Knochen und ringe durch die Nasenscheidewand und durch die Ohren, besonders ausgeprägte Lippen, Haare lose, bemalen sich über und über.

Das wär`s. Sollten dennoch Fragen auftauchen, stehe ich gerne zur Verfügung. – Ernst Vlcek