Frohes Neues Jahr – mit einem alten „neuen“ Roman!

3. Januar 2020

Willkommen im neuen Jahr 2020! – Wir hoffen, dass ihr den Jahreswechsel wie auch die Feiertage genauso zur Erholung genutzt habt wie wir. Das neue Jahr hält schließlich so einige dicke Brocken in Sachen DORIAN HUNTER bereit: Im März erscheint endlich die nächste Hörspielfolge „Schuld und Sühne“, im Juni folgt Band 100 der Buchserie und schließlich mit Romanheft Nr. 50 auch das Jubiläum der Bastei-Nachdruckserie!

Noch ist es aber nicht so weit, und deshalb möchte ich diesen Blogbeitrag einem Kuriosum widmen, das in Form des einzigen „neuen alten Bandes“ der Romanheftserie in dieser Woche an den Kiosken ausliegt. Neu und doch alt, häh? Um zu erklären, was es damit auf sich hat, muss ich etwas weiter ausholen: Bekanntlich wurde ja die erste Auflage von DORIAN HUNTER, damals noch unter dem Titel „Dämonenkiller“, nach der Indizierung mehrerer Romane vom Markt gekommen. Unter anderem wurde Band 7, „Amoklauf“ indiziert. Ich zitiere dazu aus der Leserseite des aktuellen DH-Romanheftes, Band 35: Die „Veröffentlichung (von Band 7) lag zum Zeitpunkt der Indizierung zwar schon mehrere Jahre zurück, aber das hielt deutsche Bürokraten nicht davon ab, die Bevölkerung zu schützen … Kurzum, durch die nachträgliche Indizierung musste die Serie vorübergehend aus dem Verkaufsregal genommen werden, und da entschloss sich der Pabel-Verlag, sie lieber gleich komplett einzustellen. Eine Entscheidung, die aus heutiger Sicht fassungslos macht, aber es waren eben andere Zeiten damals. Glaubte man jedenfalls. Tatsache ist, dass bei Pabel nie wieder eine Horror-Serie vom Format des Dämonenkiller gestartet wurde. Geschweige denn seinen Erfolg erreicht hätte.“

Der „Spiegel“ war über die Einstellung übrigens besonders froh, da er die deutschsprachige Jugend durch den Dämonenkiller in „sozialehtische Verwirrung“ gestürzt sah, wie ein Artikel beweist, den ich ja bereits auf der Leserseite von DH-Romanheft Nr. 4 zitiert hatte. Nun denn. Als die Serie in den Achtzigerjahren eine Zweitauflage erlebte, wurden nahezu alle Romane, um eine weitere Indizierung möglichst auszuschließen, in vorauseilendem Gehorsam gekürzt und einer der bereits indizierten Romane – Band 7, „Amoklauf“ – sogar ganz weggelassen. Wieder zitiere ich aus der MP von Band 35: „Alle folgenden Bände rückten also um eine Nummer nach vorn. Aus Band 8 wurde Band 7, aus Band 9 wurde Band 8 usw. … Ein merkwürdiger Zustand, sodass Ernst Vlcek schließlich ein Exposé für einen neuen Roman verfasste, der mit Band 34 eingeschoben werden sollte. Die  Geschichte drehte sich um einen dämonischen Hengst namens Capricorn und griff einige offen gebliebene Handlungsstränge aus dem gerade abgeschlossenen Zamis-Zyklus auf. Aufgrund der Thematik war es naheliegend, dass Neal Davenport den Roman schrieb. Als ausgewiesener Experte für Pferderennen hatte er sogar regelmäßig Artikel in Fachzeitschriften veröffentlicht. … Vom Publikum wurde  der neue Roman Der schwarze Hengst eher zwiespältig aufgenommen, und auch ich halte ihn nicht unbedingt für den besten aller DH-Romane.“

So weit also die Serienhistorie. Aktuell liegt nun genau dieser „neue alte Roman“ als Band 35 am Kiosk (genau, von jetzt an rutschen natürlich alle nachfolgenden Romane durch den Einschub um eine Nummer nach oben), und ihr könnt euch selbst ein Bild machen: Hat Neal Davenport nach einer Schreibpause von fast zehn Jahren damals wieder gut in die Serie hineingefunden? Oder hätte man den Roman tatsächlich sogar lieber weglassen sollen? Schreibt uns eure Meinung gern an die Adresse jugendstilvilla@dorianhunter.de, und wir werden sie gern hier oder auf einer der nächsten Leserseiten der Romanhefte veröffentlichen.