Ich mag die Cover von Mark Freier sehr und zeige sie immer stolz herum, frei nach dem Motto: “Schau mal, was für ein cooles Cover mein neuester Roman hat!” – Umso mehr hat es mich interessiert, wie diese Cover eigentlich entstehen. Also habe ich Mark Freier gebeten, einen Bericht darüber zu schreiben. Hiermit erteile ich ihm das Wort:

Zunächst sei gesagt, – der ein oder andere weiß es vielleicht nicht -, dass ich ausschließlich mit „realem“ Fotomaterial arbeite, also nicht mit Stift, Pinsel oder gar Leinwand. Bei meinen Covern handelt es sich um ein Foto-Bild-Composing und letzten Endes um Bildmanipulation im künstlerischen Sinne – unter Verwendung eines bekannten Grafikprogramms. Aus technischer Sicht beginnt bei mir alles mit der Auswahl der Motive, die aufgrund des Briefings von Andrea Bottinger, der Exposé-Autorin, erfolgt. Zuerst konzentriere ich mich auf das Hauptmotiv – je nach Aufgabenstellung und Absprache mit Andrea und Dennis Ehrhardt.
Hier ein Beispiel: Das Cover von Taschenbuch/E-Book Dorian Hunter 73 („In den Abgrund“) zeigt drei Ebenen: die Hauptperson im Vordergrund, das Großstadt-Szenario im Hintergrund. Dazu als dritten Baustein ein Wolkenbild. Die Elemente werden zueinander abgestimmt:

 

In Stufe 2 dann verstärke ich die Komposition mit „Effekten“ wie Nebel und Blitz, die das Genre-Thema unterstreichen.

 

 

Dann experimentiere ich so lange, bis ich die optimale Farbgebung, die die Szene im Ausdruck unterstützt, gefunden habe.

 

 

In der abschließenden Arbeitsperiode konzentriere ich mich auf das Herausheben der typischen Dorian-Hunter-Philosophie – die natürlich von Beginn an vorherrschend ist:

 

Im vorliegenden Fall war mir die eigentliche Szene an sich noch nicht phantastisch bzw. „bedrohlich“ genug. So kam ich zu den vage angedeuteten Schriftzeichen, die einen gewissen diabolischen Kontext erreichen sollen.
Gerade dieses Cover ist nicht in den typischen dunklen Grau-Grün-Braun-Tönen gehalten – das Motiv brauchte aus meiner Sicht – eher unüblich – mehr Power. So entwickelte ich die Farbgebung zu den grellen Gelb-Orange-Rot-Tönen. Schließlich zählt letztendlich nur die Wirkung, die ein Bild beim Betrachter hervorrufen soll – der geneigte Interessent möchte aus seiner gewohnten Realität in eine andere, phantastischere Realität eingeladen werden. Und es zu erreichen, ihn dann in diese Welt ein Stück weit zu entführen, ist ja letztendlich aller Anspruch phantastisch-künstlerischen Schaffens … oder irre ich da?
Zur eigentlichen Dorian-Hunter-Cover-Philosophie sei gesagt, dass Dennis Erhardt von Anbeginn der neuen Cover (ich meine die Hörspielreihe) ein klares Bewusstsein und ein sehr feines Gespür, was die Seele der Serie anbelangt, bewiesen hat. Und auf dieser Basis habe ich den typischen Dorian-Hunter-Stil bis heute weiterentwickeln können. Was die Cover auszeichnet, ist die Reduktion, das „Weniger-zeigen“, auf das geheimnisvolle und das atmosphärisch Düstere – mit stets einem kleinen teuflischen Unterton …!

Denn am Ende ist die Dorian-Hunter-Serie doch eins: cool – düster– diabolisch!

In diesem Sinne!
Euer Mark Freier `;=

Weitere Werke von Mark Freier kann man auf seiner Website bewundern unter: www.freierstein.de.