Lasst uns doch mal über Asmodi reden.
Wie bitte? Ihr glaubt, dass über das Oberhaupt der Schwarzen Familie eh schon alles gesagt wurde?
Ich widerspreche. Asmodi ist eine der Figuren im Hunterversum, über die so gut wie gar nichts bekannt ist.

Wir wissen, dass Asmodi das Böse an sich repräsentiert. Er ist der Chef einer Reihe von Clans, die in Familien organisiert sind und die über die ganze Welt verteilt sind. Es mag zwar absolutistisch herrschen, er erlaubt auch so etwas wie eine Trennung von Exekutive (mordende Dämonenhorden), der Judikative (Schiedsrichter) und Legislative (Asmodi selbst). Auch wenn Asmodi mit eiserner Hand regiert, steckt doch ein Hauch von demokratischem Verständnis in den Strukturen der Schwarzen Familie drin. Warum?

Dabei ist alles, was Asmodi macht, intrigant und eigennützig. Er nimmt die Entscheidungen des jeweiligen Schiedsrichters zähneknirschend zur Kenntnis. Jede Tat, die er begeht, geschieht in der Absicht, seine Machtbefugnisse zu vergrößern. Aber es dürfte Gründe geben, warum er gewisse Grenzen nicht überschreiten kann. Es muss immer einen Schiedsrichter geben. Warum?

Asmodi will herrschen. Jedermann, der seine Bewegungsfreiheit ein klein wenig einschränkt, steht augenblicklich auf seiner Abschussliste.

Er strebt nicht weniger als die Weltherrschaft an. Menschen stehen für ihn im Rang von Zuchtvieh. Er nutzt sie aus, er verwendet sie für seine Zwecke, er instrumentalisiert sie. Und am liebsten tötet er sie. Aber aus Gründen, die uns nicht ganz klar sind, riskiert er niemals den offenen Kampf gegen die Menschen. Der Gedanke an eine Entscheidungsschlacht scheint ihm nicht zu gefallen. Warum?

Am meisten fürchtet er sich vor denjenigen, die sich von ihm und der Schwarzen Familie abgewandt haben. Coco Zamis ist ihm ein Dorn im Auge, der Dämonenkiller Dorian Hunter (sein eigener Sohn) ebenso.

Asmodis Ziele und seine Motivation sind also einigermaßen bekannt. Auch, dass er schon mal in andere Identitäten schlüpft und sein Aussehen ändern kann. Und damit sind wir auch schon bei den Dingen, die wir nicht über Asmodi wissen.

Wie seht der Herrscher über die Schwarze Familie denn wirklich aus? Ist er groß und schlank oder feist und untersetzt? Sieht er alt oder jung aus? Sind seine Augen kohlrabenschwarz oder wässrig-blau? Oder entscheidet er diese Dinge jeden Tag, nachdem er aufgewacht ist?

Hat er so etwas wie einen Vertrauten, über den wir bloß noch nichts wissen? Gibt es einen Kammerdiener, der ihm jeden Tag zum Abendessen einen Suppentopf mit Maden und Würmern als Beilage bringt und ihm anschließend eine Tasse Earl Grey (ohne Milch, mit Zucker) zubereitet?

Hat Asmodi so etwas wie Hobbys (außer dem lustvollen Töten)? Liest er Zeitungen, besitzt er ein I-Pad? Geht er auch mal auf Urlaub? Gibt es Bekannte, die ihm, wie es früher mal bei Königen und Kaisern so üblich war, den eigenen Stammsitz für eine Weile überlassen?

Was hält ihn schon so lange auf dem Thron des Herrschers, wo es doch so viele andere Familienoberhäupter gibt, die ihm an Gemeinheiten und Bösartigkeit in Nichts nachstehen? Was macht diesen Asmodi wirklich aus, verflixt?

In den letzten Tagen und Wochen habe ich mich intensiv mit dieser wichtigsten Nebenfigur des Hunterversums beschäftigt. Nicht alle diese Fragen kann und werden wir, die Dämonenkiller-Autoren, beantworten. Aber es gibt Überlegungen, ein klein wenig mehr über Asmodi und seine Machtfülle zu verraten. So etwas wie Freunde werden auftauchen – und möglicherweise werden wir ein paar Details über sein »Privatleben« verraten. Wir wollen diese geheimnisvolle Gestalt keinesfalls entmystifizieren. Aber Asmodi soll Konturen bekommen und manche seiner Motivationen sollen deutlicher werden. Denn eine Geschichte lebt nun mal von einem guten Bösewicht. Als solchen möchten wir Asmodi II. erhalten und ausbauen.