Auf Motivsuche

23. Juli 2021

Derzeit bin ich ja mit dem Motorrad auf Reisen. Ich fahre kreuz und quer durch Deutschland, treffe gute Freunde, frische alte Bekanntschaften auf oder mache neue. Im Prinzip entscheide ich alle paar Tage, wo es denn jetzt wieder hingehen soll. Bislang sind Graz, Villach, Innsbruck, München, der Allgäu, Zürichsee, Bern, der Schwarzwald, der Pfälzer Wald und Darmstadt auf meiner Liste gestanden. Das ist schon eine ganz schöne Liste.

Burgruine Frankenstein nahe der Ortschaft Frankenstein im Pfälzer Wald

Vom Motorrad aus nimmt man die Umgebung ein klein wenig anders wahr als aus dem geschlossenen Auto. Man lässt die Gegend an sich vorüberrauschen. Man freut sich über schöne Ausblicke und über kurvige Straßen. Und natürlich suche ich mit den Augen des Autors immer wieder nach besonderen Ecken, die ich irgendwann mal als Motiv in meine Romane einbauen kann. Darüber hinaus unterhalte ich mich gern unterwegs über die jeweiligen Regionen. Gibt es Besonderheiten, wie sieht es mit der Sagen- und Märchenwelt im jeweiligen Gebiet aus, beeindruckt mich ein Gebäude oder eine Landschaft besonders? Dies alles verwebt sich während des Fahrens mit ersten Ideen. So, dass ich manchmal fast schon ganze Szenen eines Dämonenkiller-Romans auf dem Motorrad erstellen kann. Ab und zu bleibe ich auch stehen und mache mir rasch Notizen, bevor diese Ideen wieder verwehen.

Dies alles ergibt noch lange keine richtige Story. Aber es ist eine Sammlung von Eindrücken und Szenen, die sich irgendwann addieren und zu einer kompletten Geschichte verwoben werden können.

Dorian Hunter ist in einem gewissen Sinne auch Reiseliteratur. Das begann schon mit Band 1 der ersten Heftromanserie, als Dorian die Burg Asmodi im österreichischen Grenzgebiet besuchte. Interessierte Leser wissen, dass der Dämonenkiller und seine Mitstreiter seither fast schon überall auf der Welt unterwegs waren. Klar sind London und Wien gewisse Brennpunkte, aber die Mitglieder der Schwarzen Familie sind nicht nur dort aktiv.
Diese Tradition der Reiseromane möchte ich natürlich fortsetzen. Und ich denke, ich bin auf einem recht guten Weg, neue Schauplätze für Dorian zu entdecken und neue Probleme, neue Schrecken, neue Gegner für ihn zu erfinden. Und: Kann es Zufall sein, dass ich derzeit in einem Dorf namens Frankenstein Zwischenstation mache?

(Das Bild zeigt die Burgruine Frankenstein im Pfälzer Wald.)