Wo kommt dieser Alastor eigentlich her?

von am 13. September 2020

Allen, die nicht nur DORIAN HUNTER, sondern auch DAS HAUS ZAMIS lesen, dürfte es wahrscheinlich schon aufgefallen sein. Dass Dorian derzeit mit einem Dämon namens Alastor zu kämpfen hat, ist kein Zufall. Denn dessen Ursprünge liegen in HUNTERs Tochterserie begraben.

Vor einigen Jahren beschloss Exposé-Autoren-Kollege Uwe Vöhl, DAS HAUS ZAMIS in eine etwas andere Richtung zu lenken. Die Serie lief nun schon so lange, dass es langsam unrealistisch wurde, wie viel Coco Zamis erlebt haben konnte, bevor sie schließlich am Anfang von DORIAN HUNTER auf unseren Titelhelden traf. Gemeinsam beschlossen wir deshalb, sie auch in DAS HAUS ZAMIS auf Hunter treffen zu lassen, allerding würden die Dinge ein wenig anders ablaufen als in der Hauptserie. Wir wollten sozusagen ein Paralleluniversum schaffen. Im Zuge dieses Plans erhielt Michael M. Thurner freie Hand in DAS HAUS ZAMIS 33: „Töte Dorian Hunter!“ und erschuf einen ziemlich beeindruckenden Roman.

Unter anderem stellte sich in diesem Roman heraus, dass in Dorian Hunter schon immer der Rachedämon Alastor schlummerte. Schon beim ersten Lesen fand ich diese Idee faszinierend. Und ich dachte mir: Wenn dieser Dämon schon immer in Hunter geschlummert hat, sich aber die Ereignisse in DORIAN HUNTER und DAS HAUS ZAMIS erst an dem Punkt voneinander zu entfernen beginnen, an dem Coco von Asmodi den Auftrag erhält, Dorian zu töten … dann müsste doch auch in dem Dorian in der mit unterstellten Serie ein Alastor verborgen sein. Nur dass er eben nie so sehr zutage getreten ist.

bis jetzt.

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Die Autorensuche

von am 4. Juli 2020

Ein Teil der Arbeit als Exposéverantwortlicher einer Serie wie Dorian Hunter gilt der Suche nach dem Autor. Das mag nach einer eigentlich banalen und unwichtigen Nebensächlichkeit klingen. Schließlich gibt es ein gut funktionierendes Team, das seit Jahren gleichgeblieben ist und dessen Mitglieder sich gut verstehen. Man könnte meinen, dass ein Anruf bei Kollege X reicht – und alles ist erledigt.

Ha! Weit gefehlt.

Es gibt technische Gründe, die für oder gegen einen bestimmten Autor sprechen. Natürlich ist nicht jeder von uns auf Zuruf verfügbar. Einige Kollegen haben einen »Brotberuf« und können nicht einfach so einen Roman aus dem Ärmel schütten, einige sind anderwärtig vergeben. Sie sitzen an Übersetzungen, schreiben für Heftromanserien, machen Lektoratsarbeiten, treiben ihre eigenen Projekte voran. Diese Dinge ändern sich stetig und sind bei einer Koordination der Kollegen kaum zu kalkulieren. Zumal es ja auch zu Krankheiten kommen kann und dann erst recht hin- und hergeschoben werden muss.

Wir wollen aber auch den »richtigen« Autor für ein Exposé finden. Da könnte es zum Beispiel darum gehen, dass Kollege X bereits mal für einige Tage in Kairo war und deshalb prädestiniert dafür wäre, einen bestimmten Teilband zu schreiben. Leider, leider hat er gerade für dieses Manuskript und zu diesem Abgabetermin keine Zeit; aber wenn diese Geschichte ein Vierteljahr später erscheinen würde, wäre X durchaus dafür zu haben …

Bleiben wir bei X: Der ist historisch nicht so bewandert wie ein anderer Kollege. Außerdem benötigt er ein Exposé, das weniger Recherche erfordert, sonst bekommt er Zeitprobleme. Kollege Y hingegen hat einen feinen, analytischen Verstand. Er kennt sich in der Serie ungemein gut aus und kann aus dem Gedächtnis die Namen aller jemals beim „Dämonenkiller“ erwähnten Dämonen zitieren. Das könnten wir gerade brauchen, weil wir bei einem bestimmten Teilband tief in die Seriengeschichte eintauchen wollen …Kollege Z wiederum ist ein wunderbarer Charakterzeichner, und nachdem wir gerade eben eine neue Figur in die Serie einführen, könnte er doch diesen einen bestimmten Roman übernehmen … Aber ist er nicht gerade auf Urlaub?

Diese Einteilungen und Einschätzungen hat in den letzten Jahren stets Andrea Bottlinger alleine vorgenommen. Allmählich mache ich mir aber selbst ein Bild von den (vielen) Stärken und (wenigen) Schwächen der Teammitglieder. Gemeinsam möchten wir dafür sorgen, dass der richtige Autor am richtigen Platz eingesetzt wird. Das gelingt leider nicht immer – aber wir tun unser Bestes.

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In den Abgrund – Im Gespräch mit Catalina Corvo

von am 16. August 2012

Catalina Corvo hat den zweiten Teilroman von DORIAN HUNTER Band 73 geschrieben und hatte damit die Aufgabe, den Jong-Zyklus abzuschließen. Heute erzählt sie ein wenig darüber, wie das war und welche Schwierigkeiten sie dabei überwinden musste.

Andrea: Hallo Catalina. Worauf können sich die Leser, die Band 73 Anfang September in den Händen halten werden, freuen?
Catalina: Nun, der charismatische Jong, seit Jahrhunderten Dorians Nemesis, wird nicht einfach sang- und klanglos untergehen. Dass er in der finalen Auseinandersetzung für Furore sorgt, sollte klar sein. Das zieht einige unerwartete Folgen nach sich. Ein überraschendes Ende wird garantiert. Außerdem wird die Magische Bruderschaft im gesamten Band eine große Rolle spielen. Nachdem sie zuvor länger nicht mehr vorgekommen ist, wird das einige Leser sicher freuen.

Zunächst war gar nicht geplant, dass du den zweiten Teil des Bandes übernimmst. Du bist kurzfristig für einen verhinderten Kollegen eingesprungen. Wie war es für dich, auf diese Weise unerwartet an das Zyklus-Finale zu kommen?
Zuerst war mir gar nicht klar, dass es sich um das Finale handelt. Als ich dann das Exposé gelesen hatte, habe ich erst einmal geschluckt, denn ich stand vor einer ziemlich großen Aufgabe. Dass ich sie übernehme, erschien aber nur logisch, da ich ja bereits einige Bände zum Jong-Zyklus beigesteuert hatte und mich in Dorians früherem Leben als der Sklavenjunge Eno bestens auskannte. Ein unschätzbarer Vorteil.

Ich war auch wirklich sehr froh, dass ich dich für diese Aufgabe gewinnen konnte. Wie bist du an diesen Roman herangegangen? War das Finale anders als andere Bände?
Auf jeden Fall. Einige der darin enthaltenen Entwicklungen dürften harter Tobak für die Leserschaft sein. Sie richtig zu beschreiben, erforderte Feingefühl und eine ordentliche Portion Dramatik. Aber es hat unglaublich Spaß gemacht, die Handlungsfäden zu einem würdigen Abschluss zu bringen. Ich bin sicher, dass uns ein sehr guter Abschlussband gelungen ist. Das Exposé sorgt außerdem dafür, dass sich aus den dramatischen Ereignissen dieses Finalbandes neue Handlungsfäden für den Folgezyklus entwickeln, so dass wir danach ohne großen Bruch weitermachen können.

Im Jong-Zyklus wird ja recht viel gestorben, auch unter den Charakteren, die schon von Anfang an dabei sind. Auch im Finale muss noch jemand daran glauben, den Leser und Autoren wahrscheinlich gleichermaßen lieb gewonnen haben. War es hart, das zu schreiben?
In der Tat. Aber der erste Band des neuen Zyklus trägt nicht umsonst den Titel „Aus der Asche“. Ich habe daher Hoffnung für die Zukunft.

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