DAS HAUS ZAMIS 44: Showdown im Dakota Building

14. November 2015

Als neuer Blog-Autor begrüße ich euch ganz herzlich. Da ich hauptsächlich Exposés und Romane für die Zaubermond-Serie DAS HAUS ZAMIS verfasse, schenke ich den Zamis natürlich besonders viel Herzblut. Heute gebe ich euch einen Vorgeschmack auf das Anfang Dezember erscheinende DAS HAUS ZAMIS-Buch „Mit dunklen Schwingen kommt der Tod“. Vorhang auf!

Das legendäre Dakota Building in New York ist auch im neuen DAS HAUS ZAMIS-Band Schauplatz dämonischer Auseinandersetzungen. Das Gebäude galt schon immer als Refugium für die Reichen, Schönen und Seltsamen: Leonard Bernstein, Judy Garland, John Lennon, der Frankenstein-Darsteller Boris Karloff … Aber nicht nur Menschen, auch Dämonen zieht es in dieses legendenumwobene Gebäude, und davon erzählt das neue Buch. Darin versucht Coco Zamis, ihre Vampirfreundin Rebecca aus den Fängen einer bereits seit hundert Jahren im Dakota lebenden Dämonenfamilie zu befreien. Ob ihr das gelingt? – Die Gegner werden von einer Dämonin angeführt, die sicherlich eine der grausamsten im bisherigen Zamis-Universum ist: Amelia Vanderbuild. Kostprobe gefällig?

Das Dämonenbaby gab einige unzufriedene Laute von sich, aber die Hände sanken herab.
Amelia Vanderbuild beherrschte dieses kleine, nimmersatte Wesen. Es gab ihr Macht. Sie hatte lange keinen solchen Triumph mehr gefühlt. Seit sie im Dakota festsaß, hatte sie vor allem Frust und Langeweile gekannt. Aber das war nun vorbei. Sie war wieder frei.
»Noch ein bisschen Geduld«, säuselte sie weiter. »Das Essen kommt gleich, mein Kleines.«
Es klingelte.
»Siehst du, da ist es auch schon.« Amelia rollte eilig zur Tür. Sie setzte ein breites Lächeln auf, als sie öffnete.
Ein schlaksiger junger Mann in der Uniform eines Lieferdienstes stand vor der Tür und starrte eingeschüchtert vor sich hin. Er hielt eine Pizzaschachtel in der Hand, aus der es sogar noch ein wenig dampfte. »Pizza Diavolo mit extra Peperoni?«
Amelia rollte tiefer in die Wohnung hinein und tat so, als würde sie nach ihrem Geldbeutel suchen. »Stellen Sie sie schon mal auf den Couchtisch!«, rief sie über die Schulter und verschwand im Schlafzimmer.
Sie hielt den Rollstuhl an, genauso wie ihren Atem. Da waren die zögerlichen Schritte des Pizzaboten, dann leise, schmatzende Geräusche aus der Krippe. Etwas raschelte, der Pizzakarton kratzte über das Glas des Couchtisches.
Für einen Moment Stille.
Ein erschrockenes Einatmen.
Dann ein Schrei.
Als Amelia ins Wohnzimmer zurückkehrte, schrie der Pizzabote immer noch. Er versuchte einen Tentakel zu erreichen, der sich zwischen seine Schulterblätter gebohrt hatte, aber seine Finger streiften nur immer wieder über die glitsche Oberfläche. In der Krippe gluckste das Dämonenbaby glücklich.
Flüssigkeit pulsierte durch den Tentakel, wurde aus dem Boten herausgesaugt und in die Krippe geleitet. Die schmatzenden Geräusche wurden lauter. Die Bewegungen des Pizzaboten wurden schnell schwächer. Er verlor an Farbe, fiel dann in die Knie. Entsetzen zeichnete sich auf seinen Zügen ab. Flehend streckte er eine Hand nach Amelia aus.
Er versuchte fortzukriechen, aber der Tentakel, der in seinem Rücken steckte, zog ihn zurück. Er wimmerte leise.
Schließlich hörte das Schmatzen auf. Amelia rollte zur Krippe hinüber. Ihr Enkelkind hatte die Augen geschlossen und nuckelte zufrieden am Daumen. Der Tentakel endete dort, wo bei einem Menschen der Bauchnabel gewesen wäre. Wie eine groteske Nabelschnur.
Der Pizzabote lebte noch, aber er war zu schwach, um sich aufzurichten. Wimmernd lag er auf dem Boden …

Appetit bekommen? Die Forsetzung gibt es ab dem 4.12. hier.

Keep the Horror burning!

Uwe