Gute Hexe – schlechte Hexe: Wer hat Angst vor Coco Zamis?

25. September 2018

Ein dunkles Willkommen, wenn ihr heute das erste Mal zu unserem Blog findet. Dann habt ihr sicher das DORIAN HUNTER-Romanheft „Das Henkersschwert“ gelesen. Erstmals betritt darin die Familie Zamis die Bühne – und ihre schillerndste Tochter Coco. Das Faszinierende ist – Achtung Spoiler – dass sich Coco innerhalb des Romans von der „bösen“ Hexe in eine junge Frau mit Gefühlen entwickelt und fortan Dorian Hunter in seinem Kampf gegen die eigene Schwarze Familie unterstützt. Mit allen Konsequenzen, die sich als durchaus schmerzhaft und verhängnisvoll erweisen …

Dass Coco Zamis jedoch viel mehr ist als nur die Frau an der Seite des Dämonenkillers, das ist der Hingabe und dem Genie der beiden Väter, Ernst Vlcek und ganz besonders Kurt Luif zu verdanken. Die Leser der Erstauflage schlossen Coco Zamis sehr schnell ins Herz, litten mit ihr, fieberten mit ihr mit und verlangten nach mehr.

Und sie bekamen mehr! Die beiden Romane »Hexensabbat« und »Die Stunde der Ameisen«, die innerhalb der DÄMONENKILLER-Reihe erschienen, bedeuten auch für DAS HAUS ZAMIS gleichsam die Geburtsstunde. Damals ahnten die Autoren wohl nicht einmal selbst, dass Coco dereinst noch viele weitere »Jugendabenteuer« erleben würde. Zehn Romane mit weitestgehend losem rotem Faden waren es schließlich, die Ende der Siebzigerjahre während bzw. nach Einstellung der Hauptserie innerhalb der »Dämonenkiller«-Taschenbuchreihe des Pabel-Verlags erschienen.

Bis heute werden die Abenteuer „der jungen Hexe“ bei Zaubermond fortgesetzt. Alle drei Monate erscheint ein neuer Band mit jeweils zwei Romanen. Hier könnt ihr alle bisher erschienenen Bücher auf einen Blick sehen: DAS HAUS ZAMIS. Das aktuellste ist die Nummer 55 und trägt den Titel „Wer ohne Sünde ist …“

Seit damals hat die Serie einige Wandlungen und Veränderungen durchgemacht, wobei Ernst Vlcek bis zu seinem Tod noch einige Romane beigesteuert hat. Das erste große eigenständige Thema bildeten dann die Romane um Michael Zamis und seine Vergangenheit in Russland – ein Wegweiser für die Entwicklungen, die folgten. Immer mehr Figuren der über die gesamte Welt verzweigten Zamis-Sippe (einschließlich Verbündeter, Bekannter und Gegner) kamen hinzu und machten DAS HAUS ZAMIS zu einer dämonischen Familiensaga, deren Handlung sich über mehrere Jahrhunderte erstreckte. Dabei ging es längst nicht mehr nur allein um Coco und ihre Erlebnisse, bevor sie Dorian Hunter kennenlernte – und ab dem Band 33, der den Titel „Der Untergang des Hauses Zamis“ trägt, ist sowieso alles wieder ganz anders – aber das, liebe Freunde, solltet ihr lieber selbst beizeiten erkunden.

Kai Meyer, der die Serie von Anfang an gelesen und verehrt hat, bringt die Faszination von Coco Zamis noch einmal auf den Punkt: „Es war nicht ihr Aussehen, das mich an Coco fasziniert hat, sondern immer ihre Geschichte. Die Zerrissenheit zwischen Gut und Böse, natürlich, aber mehr noch der familiäre Hintergrund, ihr Hang zu Auflehnung und Rebellion gegen Eltern und dynastische Konventionen.“

Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Außer: Wer DORIAN HUNTER liest, wird DAS HAUS ZAMIS lieben!

Keep the Horror burning!
Uwe Voehl