DAS HAUS ZAMIS wird 50!

von am 28. April 2017

Für Geburtstagswünsche ist es noch zu früh – die bringen im Voraus ausgesprochen – bekanntlich Unglück. Aber einen kleinen Ausblick auf DAS HAUS ZAMIS Band 50 wollen wir schon geben. Bereits der Titel verspricht, dass da etwas ganz Besonderes auf euch zukommt: „Lieb Schwesterlein, magst böse sein …“ Ja, was denn sonst?, fragt man sich da. Aber diesmal geht es ausnahmsweise mal nicht in erster Linie um Coco Zamis …

Familien haben ihre wohlgehüteten Geheimnisse. Auch die Familie Zamis hat ein solches. Eines Tages steht sie vor der Tür der Villa und begehrt Einlass: Juna, die behauptet, die Tochter des Familienoberhauptes Michael Zamis zu sein. Das Geheimnis ihrer Geburt liegt lange zurück und schien schon fast vergessen … doch nun kehren mit ihr die Sünden der Vergangenheit zurück – und damit das Grauen!

Mit dem Band 50 mischen Michael Marcus Thurner und Logan Dee die Karten noch einmal ganz neu und drehen das Rad der Zeit weit zurück, in das Wien der Nachkriegszeit. Und nicht nur die Mesnchen, auch die Schwarze Familie hat zu leiden:

Die Menschen drückten sich eng an die Häuserwände, sobald sie ihre Wohnungen verließen und ihren Tagesgeschäften nachgingen. Die Straßen waren grau in grau, ihre Bewohner ebenfalls.

Florentina sah Frauen allen Alters, Kinder und Greise. Hutzelweibchen schleppten sich dahin, von den Sorgen des Alltags krumm geworden. Sie boten billige Waren an oder bettelten.

Einige ausgemergelte Männer schleppten Pflastersteine herbei, um Schäden zu beseitigen. Ein Bombentreffer hatte die Straße aufgerissen. Auch zwei Häuser lagen in Schutt und Asche. Kleine Rauchwolken kräuselten sich über den Ruinen. Ein kleines Kind schrie verzweifelt nach seiner Mama, so lange, bis eine Frau den Trümmerhaufen hochkletterte, das Mädchen an der Hand packte und es mit sich nahm.

Florentina kannte diese Bilder. Wann immer sie während der letzten Monate die Gelegenheit gehabt hatte, an die Oberfläche zu gelangen, hatte sich die Lage für die Menschen verschlimmert.

Im Halbschatten eines Holzverschlags entdeckte Florentina zwei sonderbare Gestalten. Sie fühlte, dass die beiden Wesen zur Schwarzen Familie gehörten.

Sie warteten. Sie lauerten. Auf Opfer, die sie mit sich schleppen und an denen sie sich vergehen konnten.

Der Krieg war für viele Dämonen eine Zeit der Ernte. Die Menschen hungerten, waren verzweifelt, hatten Angst. Sie waren mit sich selbst beschäftigt und hatten den Instinkt für all die Gefahren ringsum verloren …

Mehr zum Inhalt verraten wir euch nach und nach in den nächsten Wochen! Zusätzlich haben wir uns zum Jubiläum einige besondere Dinge einfallen lassen, so präsentieren wir euch in dem Band das allererste DAS-HAUS-ZAMIS-Exposé von Serienvater Ernst Vlcek! 

Feiert mit uns den 50-sten Band der Erfolgsserie DAS HAUS ZAMIS und steigt ein in eine neue Ära! Das Buch bestellt ihr am besten hier vor: http://www.zaubermond.de/buecher/das-haus-zamis/lieb-schwesterlein-magst-boese-sein.html

Keept the horror burning!
Uwe

PS: Danke an Coverkünstler Mark Freier für die Illustration zum Fünfzigsten! More is yet to come!

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Über die Produktion einer Picture-Vinylausgabe

von am 14. April 2017

Heute gibt es einen (zumindest kleinen) Einblick in den Produktionsprozess der kommenden DORIAN HUNTER-Hörspielfolge 33 – speziell in die Produktion der Picture-Vinylausgabe, die einmalig zur Live-Aufführung auf der HÖRMICH in Hannover im Juni erscheint.

Die Entscheidung, eine LP herauszugeben, fiel relativ spät, nämlich etwa Anfang des Jahres. Wir wollten das Live-Hörspiel einfach gebührend feiern (dafür haben wir uns übrigens auch noch einige andere Extras einfallen lassen – aber mehr darüber erfahrt ihr dann in den nächsten Wochen auf dieser Seite …).

Und mit dem Termin stellte sich dann auch schon das erste Problem. Eine LP-Pressung benötigt nämlich eine extram lange Vorlaufzeit. Diese kann unter Umständen – gerade bei einer Picture-Vinylausgabe – bis zu 15 Wochen betragen. Das wäre zum Zeitpunkt der Entscheidung ja noch machbar gewesen … aber im Januar war das Hörspiel war schlicht und ergreifend noch nicht fertig … Also mussten wir entscheiden: Bringen wir die CD (die ja schneller produziert werden kann) vorab? Oder veschieben wir und sparen uns das komplette Fest – Folge 33 und 34 zusammen plus Vinylausgabe von Folge 33 – für Juni auf?

Natürlich haben wir uns für die zweite Variante entschieden, und ich bin sicher: Jeder, der jetzt gerade eine kleine Träne verdrückt, weil Folge 33 nicht schon letzten Monat erschienen ist, wird im Juni einfach nur begeistert sein … Versprochen!

Der Zeitplan stand also. So weit, so gut. Aber allein damit war es noch nicht getan. Natürlich bekommt eine Vinylausgabe auch ein eigenes Master – keine Schallplatte (da wird das „Original“ dann erst im Werk geschnitten), sondern ein digitales Master. Dies muss aber technisch auf die LP-Produktion abgestimmt sein. Das bedeutet zum Beispiel, dass gewisse Tonhöhen angepasst werden müssen, damit die Schallplatte auch gut klingt. Und es bedeutete auch, dass wir aufgrund der Länge des Hörspiels (über 60 Minuten) zwei Schallplatten benötigen würden, denn ein Zusammenquetschen der Spurrillen bedeutet immer eine geringere Tonqualität. So hätten wir tatsächlich mit Ach und Krach alles auf eine Platte bekommen können … aber dann nur in Mono! … Iiieh, wer will das denn?!

Unser Tontechniker und Sounddesigner Alex Rieß, den wir vor drei Wochen an dieser Stelle vorgestellt haben, hatte in dieser Zeit also ganz schön viel zu tun. Zumal auch noch die Folge 34 anstand, die inzwischen ebenfalls fertig ist. Damit ist also gesichert, dass beide Folgen plus LP pünktlich am 2. Juni erscheinen werden … Chapeau!

Das war es erst mal für heute. Der nächste Hörspielbeitrag an dieser Stelle befasst sich dann in ein paar Wochen mit einer anderen wichtigen Neuigkeit im Zusammenhang mit Folge 33: der Musik ….

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Zhi Ren

von am 7. April 2017

Die Uhrmacherin kann bekanntermaßen über Wesen gebieten, die sich Zhi Ren nennen. Diese wirken zwar auf den ersten Blick wie die üblichen Untoten, die entstehen, wenn sie die Lebensuhr eines ihrer Opfer anhält, aber in Wirklichkeit ist ihr Ursprung deutlich faszinierender.

Wie wahrscheinlich unschwer zu erkennen ist, stammen die Zhi Ren aus der chinesischen Mythologie. Im Prinzip sind sie einfach Opfergaben, die man den Toten mitgegeben hat. Papiermännchen, die zu Ehren der Verstorbenen verbrannt wurden, um diesen im Nachleben zu Diensten zu sein. Als ich auf der Suche nach Geistern und Dämonen war, die ich in Band 86: „Huli Jing“ verwenden konnte, fand ich sie in einer Liste verschiedenster mythologischer Wesen. Ihre Beschreibung bestand nur aus einem Absatz:

Zhi Ren sind aus Papier gefaltete Puppen, die als Opfergaben verbrannt werden, um ihren verstorbenen Herren im Jenseits zu dienen. Die Puppen sind selbst keine Geister, aber sie tun alles, was ihr Herr ihnen befiehlt.

Das Konzept gibt es in vielen Kulturen. Bei den alten Ägyptern zum Beispiel hat man Toten kleine Figürchen, sogenannte Uschebtis, mitgegeben.

Davon ausgehend habe ich mehr oder weniger improvisiert. Ich dachte mir, wenn die Verstorbenen über die Zhi Ren befehligen können, dann sollte das Yama, der Herr der Toten, ja erst recht können. Und wenn er in der Lage ist, Armeen aus Papierfigürchen herzustellen, kann er sie sicher auch jemandem ausleihen, der für ihn arbeitet. Wie beispielsweise Irene. Auf diese Art ist die Uhrmacherin zu einer faltbaren, extrem platzsparenden Armee gekommen.

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Vom Schatz im Silbersee zu Burg Vischering

von am 1. April 2017

m letzten Beitrag Anfang März habe ich über den Fall des „psychomagnetischen Experiments“ gesprochen, der auf meiner persönlichen SONDERBERG-Rangliste eher weiter unten anzusiedeln ist.

Heute geht es um Dr. Sonderbergs sechsten Fall, den „Spiegel von Burg Vischering“, der in mancherlei Hinsicht eine Besonderheit darstellt. Das gilt natürlich zunächst einmal für den Schauplatz. Nicht Düsseldorf wie in den ersten fünf Folgen, sondern Lüdinghausen.

Wie kam es dazu? Zum einen schwebte mir schon länger vor, Dr. Sonderberg und Minnie in den Urlaub zu schicken, auf ganz und gar unbekanntes Terrain – vor allem, um das liebgewonnene, aber auch ein wenig festgefahrene Gefüge von Figuren direkt um die Detektei (speziell die immer etwas schusselig agierende Polizei mit Inspektor van den Beeck an der Spitze sowie Dr. Sonderbergs Adoptiv-Neffe Gregor) einmal ein wenig außen vor zu lassen.

Den Anstoß lieferte dann ein Gespräch mit Beate Barth, die in Lüdinghausen die Hörbuch- und Hörspielhandlung „Hörbar“ betreibt und darüber hinaus Kontakte zum Stadtmarketing hat. Wie wäre es, einmal einen Fall in Lüdinghausen spielen zu lassen? Aus der Idee wurde ein längeres Gespräch und schließlich ein Projekt. Ich bekam eine Menge Bücher über die Stadt und ihre überaus interessante Geschichte zugeschickt und verschaffte mir zudem in einer Tagestour mit einem persönlich zur Seite gestellten Stadtführer (vielen Dank noch einmal dafür!) vor Ort einen Überblick. Dieser Tag hatte es in sich. Erstens ist Lüdinghausen mit seinen 25.000 Einwohnern gerade groß genug, um eine solche Tour an einem einzigen sehr gut gefüllten und sehr anstrengenden Tag hinter sich zu bringen, zum zweiten offenbarte das Städtchen mit seinen vielen alten Schauplätzen und kleinen Geschichten mir die Story des Hörspiels beinahe auf dem Silbertablett.

Natürlich musste die Burg Vischering eine Rolle spielen, die mit ihrem Wassergraben und ihren trutzigen Mauern einen wahrhaft imposanten Eindruck bietet. Und natürlich die (leider nur noch in geringen Teilen erhaltene) Burg Lüdinghausen. Die Legende über eine angebliche unterirdische Verbindung zwischen beiden Burgen kam mir wie gerufen. Diese Verbindung hätte natürlich das Flüsschen Stever kreuzen müssen, und da war es auch schon: das Bild eines Wassereinbruchs vor meinem geistigen Auge, der Dr. Sonderberg und Minnie um ihr Leben laufen lässt wie einst den Großen Wolf und seine Utah-Krieger im Tunnel unter dem Schatz im Silbersee.

Aber auch viele andere Geschichten und Geschichtchen aus dem Ort haben im Hörspiel Platz gefunden. Das Hotel zur Post gab es zum Beispiel damals schon, genauso wie den Posten des Rentmeisters auf der Burg Vischering. Oder die Halskrause aus Eisen sowie die Geschichte, die sich um sie rankt – den legendären Streit zwischen Lambert von Oer und dem Haus Ascheberg. Auch die Auslucht in der Burg Vischering mit der Bodenklappe existiert. Es hat riesigen Spaß gemacht, all diese Details zu einer fast wahren Geschichte zu verschmelzen.

Dabei habe ich mir dann, wie so oft bei Sonderberg, auch einige mehr oder minder offene Bezüge und Hinweise erlaubt. Karl May habe ich schon erwähnt, aber das gilt natürlich auch für den unglücklichen Schützen Kaspar, dessen Namen ich mir bei Carl Maria von Weber und seiner Oper „Der Freischütz“ entliehen habe (ich weiß, im Original ist Max der Schütze und Kaspar sein dunkler Verführer, aber wer Max in Webers Oper interessanter findet als Kaspar, hat einfach kein Herz und keine Ahnung). Wie bei SONDERBERG & CO. ja überhaupt viele Wesenszüge von Figuren in ihren Namen kodiert sind. Im „Vischering“-Fall wären das zum Beispiel der schroffe, hartherzige Amtsrichter Brock oder das rücksichtsvoll-anständige Fräulein Anna Liebesehl.

Kurzum, es war mir eine Freude, diesen Fall zu schreiben … obwohl ich natürlich Inspektor van den Beeck und Gregor auch ein wenig vermisst habe, wie ich zugeben muss. Aber dafür waren sie ja in den nächsten Fällen wieder dabei.

Ob der Fall „Vischering“ wirklich meine Lieblingsfolge von Sonderberg ist? Gibt es überhaupt so etwas wie eine Lieblingsfolge bei einer Serie, die man selbst schreibt und bei der das Herz zwangsläufig ein wenig an jeder einzelnen Episode hängt?

Auf jeden Fall war es ein besonderes Erlebnis – nicht zuletzt auch wegen der Live-Aufführung direkt auf der Burg Vischering zum Erscheinungstermin (bei der Jan-Gregor Kremp und Regina Lemnitz leider unabhängig voneinander kurzfristig absagen mussten, aber von Dirk Hardegen und Dagmar Dreke großartig vertreten wurden). Das Wetter war uns hold, und wir verbrachten vor rund 200 Besuchern einen wunderbaren Abend mit anschließendem Grillfest.

Den Abschluss bildete dann ein Hörerbrief von Heinrich-Josef von Gimpte zu Nyghenborch, den ich im März 2013 in diesem Blog zitiert habe – und dessen Ahnherr im Hörspiel erwähnt wird: „Eine wirklich große Überraschung. Wirklich gut geschrieben, inszeniert und nicht zuletzt exzellent gesprochen. Nach 40 Jahren Bühnenerfahrung als Sänger und Schauspieler erlaube ich mir dieses Urteil.“

Mhmm, das wärmt einem natürlich das Herz … aber ich glaube, am Ende möchte ich das Urteil, welches das beste SONDERBERG-Hörspiel ist, doch jedem einzelnen Hörer persönlich überlassen. Mir reicht die Erinnerung an einen außergewöhnlich interessanten Urlaub, den Dr. Sonderberg und Minnie Cogner in Lüdinghausen verbringen durften.

Dennis Ehrhardt

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Catherine Parker über „Jenseits der Schwelle“

von am 31. März 2017

Catherine Parker hat sich in ihrem Teilroman in DORIAN HUNTER 87: „Jenseits der Schwelle“ der Vergangenheit von Irene, der Uhrmacherin gewidmet. Hier erzählt sie nun etwas über ihren Bezug zu der Figur und darüber, wer allerdings in Wirklichkeit ihr heimlicher Liebling ist.

Du hast dich zu der Autorin entwickelt, die am meisten über Irenes Hintergrund geschrieben hat. Wie war das für dich? Hast du dadurch einen besonderen Bezug zu dem Charakter entwickelt?

Erstaunlicherweise habe ich keinen besonders engen Bezug zu Irene, was vermutlich der Abfolge der Handlung geschuldet ist. Ihre Geschichte wird ja erst nach und nach in Rückblicken aufgedeckt. Für mich als Autorin war das nicht wesentlich anders als für die Leser; für mich entschlüsselte sich Irenes Hintergrund ebenso häppchenweise mit jedem neuen Romanexposé, das es umzusetzen galt.

Jetzt, da ihre Vergangenheit größtenteils aufgedeckt ist, besitzt sie als Figur natürlich mehr Facetten. Irene stellt sich für mich nun vielschichtiger und komplexer dar, ich kenne sie besser als z.B. in Band 85. Leider trachtete sie damals ausgerechnet Salamanda Setis nach dem Leben, für die ich – ja, ich gebe es zu 🙂 – eine Schwäche habe. Insofern stehe ich Irene seitdem eher skeptisch gegenüber.

Nichtsdestotrotz hat es mir großen Spaß gemacht, ihren Werdegang vom kleinen Hexenmädchen zur großen Uhrmacherin zu schreiben. Es ist immer toll, einer Figur so viel Raum geben zu können, ihre Geschichte so umfang- und detailreich erzählen zu dürfen. Darin liegt schon ein besonderer Reiz, völlig unabhängig davon, um welche Figur es konkret geht.

Gab es eine besondere Herausforderung beim Schreiben deines Teilromans?

Irenes Tagebuch war auf alle Fälle eine Herausforderung. Auszüge aus diesem Tagebuch kamen ja bereits in Band 85 vor, aber damals ging es um Irenes Mutter, Dorians Jugendliebe (die ebenfalls Irene hieß). Diese beiden Tagebuchschreiberinnen galt es klar zu trennen. Sie wachsen zwar beide bei Mother Goose auf, erleben ähnliche Dinge, die Schauplätze sind teilweise identisch – trotzdem kommt in Band 87 eine andere Geschichte heraus. Weil die Tochter ein anderer Charakter ist als die Mutter. Weniger ängstlich, weniger naiv. Ich hoffe, es ist mir gelungen, das zu zeigen.

Spannend finde ich bei jugendlichen Charakteren ansonsten vor allem die Gratwanderung zwischen Selbstvertrauen/ Wagemut und Selbstüberschätzung. Das war auch bei der jungen Uhrmacherin ein typischer Balanceakt. Sowohl in ihrem Umgang mit dem Fuchsgeist, als auch mit dem Hexer, an dem sie sich lange die Zähne ausbeißt, wird das vielleicht am besten deutlich.
Und natürlich ist es immer eine Herausforderung, Szenen, die bereits in früheren Bänden geschildert wurden, erneut aufzugreifen. Davon gab es hier einige, z.B. die erste Begegnung der jungen Irene mit Dorian in Mother Gooses Haus. Da ich aus Irenes Perspektive erzähle, weiche ich in Nuancen von der Originaldarstellung ab (s. Hugh Walkers Roman „Das Heer der Untoten“) – es verbot sich aber meines Erachtens, den ursprünglichen Dialog auszublenden oder komplett neu zu erfinden. Dasselbe gilt für die Ereignisse rund um Mother Gooses Haus oder das Internat. Pure Wiederholung ist unerwünscht, da langweilig; aber im Idealfall ergänzen sich eben die Darstellungen in den verschiedenen Bänden und widersprechen sich nicht. Dafür muss man allerdings die Szenen aus den einzelnen Romanen genau kennen und beim Schreiben im Kopf behalten. Sofern man diese Szenen selbst verfasst hat, erleichtert es logischerweise das Ganze.

Gibt es einen Charakter, dem du dich nach Irene jetzt gerne mal näher widmen würdest?

Ich habe mich ja bereits geoutet, dass Salamanda Setis einer meiner Lieblingscharaktere ist. Solange sie dem Hunter Universum erhalten bleibt, bekomme ich hoffentlich irgendwann wieder die Chance, über sie bzw. aus ihrer Sicht zu schreiben.
Ansonsten bin ich für alles offen. Neue Entwicklungen, neue Figuren? Jederzeit. Vertraute Charaktere auf abweichenden Wegen? Gern. Das Schöne ist ja gerade, dass man als Autor nie weiß, was mit dem nächsten Exposé auf den Schreibtisch flattert. Die Reihe bietet so viele Möglichkeiten in Gegenwart und Vergangenheit. Ich lasse mich also überraschen und bin gespannt, was als Nächstes kommt.

Vielen Dank!

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„Leichen esse ich (noch) nicht!“

von am 24. März 2017

Heute haben wir einmal einen der Menschen ans Licht gezerrt, die es normalerweise vorziehen, ohne großes Aufsehen für DORIAN HUNTER zu arbeiten: Alexander Rieß ist Toningenieur und Sounddesigner und begleitet das Hörspielprojekt seit Folge 1. Sogar bei den ersten Vorbesprechungen zur Serie war er bereits dabei. Darüber, wie sich ein Leben im Schatten von DORIAN HUNTER entwickelt, kann er also bestens Auskunft geben – genauso wie über sein eigenes Tonstudio „Superhearo Audio“, das er kürzlich zusammen mit seinem Kompagnon Janis Grossmann gegründet hat.

Hallo Alex, Toningenieur klingt auf jeden Fall nach einem komplizierten Job. Mit viel Technik und so. Da hilft es natürlich, wenn man schon eine sehr lange Zeit dabei ist, oder?

Ja, ich bin tatsächlich seit Folge 1 dabei. Am Anfang war ich allerdings ausschließlich für die Aufnahmen zuständig. Inzwischen bin ich komplett in den akustischen HUNTER-Kosmos eingetaucht und kann meiner Kreativität freien Lauf lassen. Herrlich! … Kompliziert? Ich würde eher „aufwendig“ sagen. Ein DORIAN HUNTER-Hörspiel zaubert man ja nicht einfach so aus dem Hut. Unzählige Stunden sind notwendig, damit die Vertonung so klingt, wie sie klingt. Dabei mag meine Arbeit auf den einen oder anderen sicherlich auch irgendwie kompliziert wirken: Endlos viele Audiospuren und (geschätzt) eine Million Knöpfe und Regler gilt es zu „zähmen“. Aber letztendlich ist das seit geraumer Zeit mein Beruf und man entwickelt natürlich zumindest, was den technischen Teil angeht, eine Routine.

Du arbeitest gerade an der Vertonung von Folge 33 und 34, die im Juni erscheinen werden. Was wird den Hörer in diesen Folgen erwarten?

Inhaltlich möchte ich gar nichts vorwegnehmen, aber ich verrate wohl nicht zu viel, wenn ich sage, dass Dorian weitere personelle Unterstützung bekommt. Damit aber genug gespoilert. Am besten macht man sich sein eigenes Bild auf der HÖRMICH in Hannover. Da wird es nämlich die Folge 33 live zu sehen bzw. hören geben. Als Sprecher werden neben den Leuten aus dem Stammcast wie Thomas Schmuckert, Frank Gustavus und Frank Felicetti übrigens auch Douglas Welbat und Katja Brügger dabei sein. Ich freu mich schon riesig drauf – auch da ich ja ein großer Vinylliebhaber bin, und Folge 33 auch noch als limitiertes Doppel-Picture-Vinyl erscheinen wird. Selber schuld, wer’s sich nicht holt … 😉

Gibt es eine bestimmte Folge oder Szene, deren Vertonung dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Oh, da gibt es diverse. Ich habe eigentlich in jeder Folge ein, zwei Lieblingsszenen. Für immer im Kopf bleibt mir wahrscheinlich die erste Szene, die ich für DORIAN HUNTER gemacht habe (Folge 25.1). Die war relativ umfangreich, was das Sounddesign angeht, und für mich persönlich ein freudiger Moment: Ich darf mich beruflich mit einem Helden meiner Jugend befassen. Wie cool ist das bitte?! Ansonsten bleiben mir meistens die schrecklichen Szenen in Erinnerung: Vera Zamis wird mit Eisenstangen durchbohrt, das Schicksal von Robert Schwinger, der zum „Hüter des Hauses Zamis“ wird, und der mit schrägen Szenen gespickte Dr.-Faustus-Dreiteiler. Die Spielmannstruppe hat sich in auf jeden Fall in meinem Kopf verewigt. Man muss dazu wissen, dass ich die Szenen mit all den Schmerzensschreien etc. beim Vertonen natürlich immer und immer wieder höre. Das prägt sich ein. Eigentlich ganz schön traumatisch mein Job, wenn ich’s mir recht überlege …

Die gesamte bisheriger Serie in der Rückschau betrachtet: Hast du eine Lieblingsfolge?

Das ist wirklich eine sehr schwierige Frage. Ich mag die Serie als Ganzes. Mir gefällt einfach, wie alles miteinander verzahnt ist, dass sich diverse Erzählstränge über mehrere Folgen erstrecken und das sich die Charaktere weiterentwickeln und immer komplexer werden. Es wird eben nicht das „Monster der Woche“ erschlagen und weiter geht’s. So höre ich gerade privat mal wieder alle Folgen von Anfang an und dann bemerkt man schon, wie sich z. B. die Beziehung zwischen Dorian und Coco verändert hat und immer noch verändert. Aber auch Cohen und Chapman haben (im Rahmen ihrer Möglichkeiten 😉 ) mehr Tiefe bekommen.

Welcher Charakter gefällt dir am meisten?

Da muss ich überlegen ………….. Abgesehen davon, dass ich Dorian und Coco natürlich sehr mag, finde ich Olivaro wohl am interessantesten. Stefan Krause spielt unseren (mittlerweile ja Haupt-)Fiesling unglaublich gut. Ich freue mich ganz speziell schon auf seine Zukunft, die es in sich hat!

Also hast du wohl schon eine Idee, was bei der Serie noch auf dich zukommen wird?

Auch hier darf ich wohl nicht allzu viel verraten. Kurzfristig geht es natürlich um den Secret Service … und dann … nach Südamerika und damit in völlig neue Klanggefilde. Darauf freue ich mich schon sehr. Wir werden – was für eine Überraschung! – natürlich auch wieder etwas mehr über Dorians vergangene Leben erfahren.

Von Dorians Kämpfen zu deinem persönlichen Schicksal: Vor wenigen Monaten hast du zusammen mit Janis Grossmann dein Studio „Superhearo Audio“ gegründet. Bleibt dir jetzt überhaupt noch Zeit für DORIAN HUNTER?

(lacht) Natürlich frisst unser Studio viel Zeit. Man kauft ja nicht einfach einen Computer und etwas Software und hat dann ein Studio. Vorher macht man -zig Behördengänge, stellt Anträge, fertigt Zeichnungen von Regieräumen an, trifft sich mit Akustikern und Statikern, verwirft alles wieder usw., usw. Aber wie sagte doch die kluge Frau von der Bundesagentur für Arbeit zu mir: „Als Selbstständiger muss man alles selbst und ständig machen.“ Eine Riesenmotivation! 😉 Zeit für Hunter muss natürlich bleiben, denn mein Kühlschrank füllt sich nicht von allein, und Leichen esse ich (noch) nicht. Mein Kompagnon Janis unterstützt mich jedoch, was die Aufnahmen und den Schnitt angeht, und gemeinsam schaffen wir es irgendwie, den Abgabetermin zu halten.

Dann wünschen wir Janis und dir auf alle Fälle viel Glück für „Superhearo Audio“!

Vielen Dank! Das können wir gebrauchen!

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Von Heulsusen und Todsünden: Eine Leseprobe

von am 17. März 2017

DAS HAUS ZAMIS 49 (Der Alchemist) beschert euch einmal mehr eine Achterbahnfahrt ins Herz des Grauens – und dieses schwarze Herz tickt nach wie vor in Wien! Während die gnadenlose Jagd auf Lydia Zamis ihren Höhepunkt erreicht, erwacht im Café Zamis Ira, die Todsünde des Zorns … Aber lest selbst, was unsere Hexerfamilie all dem entgegenzusetzen hat – wie immer wortgewaltig in Szene gesetzt von Michael Marcus Thurner:

Das Wach-Schrapnell brüllte seinen Alarm in die Dunkelheit hinaus, mehrere der Heulsusen schlugen zeitverzögert an. Die kleinen Wesen, aus Ton gewonnen, der für die Fertigung von Golems genutzt wurde, hüpften aufgeregt hin und her. Sie trampelten mit ihren hohlen Beinen auf, schrien in hohen Tönen.

Michael Zamis schreckte hoch. Er riss sein Gewand an sich, schlüpfte in die Hose, stürmte aus seinem Schlafgemach und eilte den Gang entlang. Er schlug heftig gegen Theklas Zimmertür und an jene Georgs, der als Einziger seiner Kinder einsatzbereit war.
Michael konnte die Eindringlinge fühlen. Viele von ihnen. Sie schwärmten über das Gelände der Villa Zamis aus, sie beschäftigten sich mit den ausgelegten Fallen, sie fielen über die Wachbäume her.
Das Holz der vielen Wandvertäfelungen im Erdgeschoss ächzte. Es stammte von uralten Galgenbäumen und war magisch geladen. Der Sand des Mauerwerks war mit dem Blut des Roten Bergs in unmittelbarer Nähe der Villa Zamis vermengt, die verarbeiteten Nägel, Klammern und Schrauben aus unheiligen Relikten gewonnen. Selbst die Wandfarben beinhalteten Pigmentstoffe, die sich auf mittelalterliche Dämonen-Meistermaler zurückführen ließen.
Und dennoch stöhnte und ächzte die Villa Zamis. Sie wehrte sich mit aller Vehemenz gegen die Eindringlinge.
»Sprecht mit mir!«, verlangte Michael Zamis von den Heulsusen, während er Socken und Hemden überzog.
»Laute, schreiende Geschöpfe!«, sagte eine von ihnen und klammerte sich an seinem Fuß fest. »Sie sind stark, so stark, Herr und Meister! Es wird nicht mehr lange dauern, bis sie alle Bannsprüche überwunden und die Fallen unbrauchbar gemacht haben. Sie tun uns weh, Herr und Meister! Hilf uns, bitte!«
Michael Zamis schüttelte das lästige Geschöpf ab. Er hatte kürzlich mehrere Dutzend von ihnen bei einer dämonischen Auktion erstanden und für die Verteidigung des Hauses brauchbar gemacht. Sie erledigten ihre vielfältigen Aufgaben ausgezeichnet. Doch ihr devotes, unterwürfiges Verhalten nervte.  
»Wer sind sie?«, fragte er, während er seine Dämonensinne schweifen ließ und nach Spuren der Eindringlinge suchte.
»Frauen. Sie ähneln Menschenfrauen, haben aber grässliche Gebisse. Sie schreien so schrecklich laut. Hilf uns doch, Meister …«
Michael Zamis bekam Kontakt zu einem der Feinde. Er ertastete Gedanken, die ein Brei an bösen, kaum beherrschten Emotionen waren, aber auch Schläue beinhalteten. Da waren Hass und Wut und Gier und Lust … Das Wesen wollte ins Innere der Villa Zamis gelangen, sich an seinen Bewohnern vergehen und vor allem ein glänzendes Ding an sich reißen. Ein Ding, dessen Form in den Gedanken des anderen ein gestaltloser Schemen blieb.
Er hatte genug gesehen. Er wusste, wer dieser Feind war.
»Geht hinaus!«, befahl er den Heulsusen. »Alle von euch. Macht schon! Ihr werft euch dem Feind entgegen und haltet ihn auf, so lange es geht.«
»Aber … aber dann sterben wir, Herr!«
»Ihr könnt nicht sterben, Heulsuse. Das vermeintliche Leben, das ihr in euch fühlt, wurde euch durch dämonischen Atem gegeben. Also los, ab mit euch!«
Die gerade mal dreißig Zentimeter großen Heulsusen gehorchten. Mit schleppendem Schritt trippelten sie auf die Katzentür zu, die Michael eigens für sie angefertigt hatte, und schlüpften hindurch. Die Sprecherin der Heulsusen warf ihm einen letzten, traurigen Blick zu, bevor sie in den Kampf zog.
Glaubte sie denn wirklich, dass er Mitleid für ihresgleichen empfand? Was waren das bloß für dumme Geschöpfe!
Georg kam die Treppe herabgestolpert, hinter ihm Thekla. Beide wirkten konzentriert und beherrscht. Es war viel vorgefallen in den letzten Jahren. Sollten sie jemals Zweifel oder gar Angst empfunden haben, dann waren ihnen diese Schwächen längst ausgetrieben worden.
»Selkies«, sagte Michael Zamis kurz angebunden. »Sie sind Lydias Spur bis hierher gefolgt. Sie wollen sie haben und sich an ihr rächen.«
Er blickte in Richtung der Statue, die im Wohnzimmer an die Wand gelehnt dastand, wie ein kitschiges Stück Einrichtung. Hinter der goldenen Gestalt verbarg sich seine Tochter. Lydia. Sie war ein verzogenes Gör, das seine grausame Ader oft falsch fokussierte – und diesmal für ihre Fehler bezahlte.
»Die Heulsusen werden die Selkies nicht lange aufhalten können«, sagte Georg, der die Situation rasch erfasst hatte.
»Es sollte reichen. Sofern es uns gelingt, die Kräfte zu bündeln.«
Thekla nickte, griff nach Georgs Hand und setzte sich gemeinsam mit ihrem Sohn auf die Couch im Wohnzimmer. Michael zögerte, bevor er sich neben seiner Frau niederließ. Neben ihr zu sitzen, war, als würde man kochenden Magma-Brei in einem Vulkan umrühren und müsste darauf achten, dass er nicht explodierte.
Thekla hatte einen Zauber gesponnen, der ihn seit einigen Wochen schon gefangenhielt. Er begehrte sie so sehr, dass es schmerzte. Ihr enger, gut sitzender Rock, der Anblick ihrer Knie, das Knistern ihrer Strümpfe – wann, bitteschön, hat sie die Strümpfe angezogen?! – die Wärme ihres Körpers …
»Konzentrier dich gefälligst, Michael!«, fuhr sie ihn an, nicht ohne ein lüsternes Lächeln anzudeuten.
Er umfasste eine ihrer Hände und konzentrierte sich auf die Berührung. Georgs Finger schoben sich über seine andere Hand. Sie waren rasch miteinander verbunden. Auch ihre Geister vereinten sich. Auf eine Art und Weise, die man kaum zu beschreiben vermochte.
Theklas Verstand fühlte sich wie das Holz eines harten, knorrigen Kirschbaums an, während Georg ein Weichholz mit hartem Kern darstellte.
Er, Michael, beherrschte sie beide – und er sog ihre dämonischen Kräfte in sich auf. Er sammelte und bündelte sie, bereit, sie auf die Feinde loszulassen, sobald er das passende Gefäß für ihre Gedanken gefunden hatte.
Er ließ ihre Geister auf Wanderschaft gehen. Hinaus ins Freie, in die kühle Nacht. Schlingpflanzen ackerten den Boden durch auf der Suche nach einer Selkie, die sich gegen fünf der Heulsusen zur Wehr setzte. Sie packten zu und strangulierten das widerliche Geschöpf zu Tode. Es wollte einen finalen Schrei loslassen, in dem all seine verbliebene Kraft steckte. Doch bevor es dazu kam, trennte die Schlingpflanze den Kopf vom Rumpf.
Die Abwehrmechanismen des Hauses funktionierten also. Doch sie würden bei der Überzahl der Feinde bald an ihre Grenzen stoßen …

Blut geleckt? So weit unser kleiner Auszug aus dem neuen HAUS ZAMIS-Band, den ihr am besten direkt im Zaubermond-Shop bestellt.

Keep the Horror burning!
Uwe

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DORIAN HUNTER – Zyklen

von am 10. März 2017

Hin und wieder werde ich gefragt, inwiefern sich die neueren DORIAN HUNTER Romane in Zyklen einteilen lassen. Manch einer zieht es vor, einen Zyklus in einem Rutsch durchzulesen, sobald er komplett erschienen ist. Deshalb wird es Zeit für einen kleinen Überblick.

Vorweg muss ich sagen, dass es bei DORIAN HUNTER keine feste Zykluslänge gibt. Das macht es natürlich nicht einfacher, den Überblick zu behalten, aber es erlaubt, Geschichten so zu erzählen, wie sie erzählt werden müssen, anstatt sie in eine bestimmte Menge an Romanen zu quetschen oder sie gar aufzublasen, damit sie eine bestimmte Länge erreichen.

Aber es gibt natürlich immer wieder über einige Bände hinwegreichende Handlungsbögen. Hier ein Überblick über die jüngsten:

Der Mainica-Zyklus

DORIAN HUNTER 79 bis 82.
Dorian Hunter glaubt sich an ein früheres Leben zu erinnern, in dem er bei einer Ausgrabun in Sibirien dabei war, aber seltsamerweise ist er nicht der Einzige aus dem Team, der entsprechende Erinnerungen hat. Bald wird klar, dass unter dem Permafrost in Sibirien eine gefährliche Dämonin schlummert, die zu besiegen nicht einfach werden wird.

Der Orden von Delphi

DORIAN HUNTER 83.
Der Orden von Delphi ist mehr oder weniger ein Einzelband mit einer abgeschlossenen Geschichte. Der titelgebende Orden kam zuvor schon in einem Roman vor, wo er aber nur eine Nebenhandlung gestellt hat. Hier geht es nun um seine Ursprünge: Und um eine gemeinsvolle Stadt, die ganz im Süden von Afrika aus dem Meer auftaucht.

Die Uhrmacherin

DORIAN HUNTER 84 bis ??.
Der aktuelle Zyklus beginnt in Band 84 und ist noch nicht abgeschlossen. Allerdings nähert er sich langsam seinem Ende.
In Wien macht die geheimnisvolle Uhrmacherin erstmals auf sich aufmerksam, als es zu einer Reihe seltsamer Tode unter den Mitgliedern der Schwarzen Familie kommt. Die Uhrmacherin präsentiert sich als eine potenzielle Verbündete für Dorian Hunter und behauptet, einen Weg zu kennen, alle Dämonen auf der Welt zu vernichten. Ihre Motive sind allerdings nicht ganz klar, und ihre Herkunft mehr als nur ein bisschen geheimnisvoll. Kann sie tatsächlich halten, was sie verspricht?

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Ein weniger gutes SONDERBERG-Hörspiel?

von am 2. März 2017

Passend zum Regenwetter (jedenfalls hier in Hamburg) diesmal ein Blogpost mit eher melancholischem Unterton. Vielleicht ein angemessener Kontrast zum Rest der Welt, der zurzeit ja eher lauter und verrückter wird. Dabei hat der Wahn der Superlative bekanntlich auch schon die Hörspielbranche erreicht. Überall nur noch „Kino für die Ohren“, „Blockbuster“ und so weiter …

Ich möchte deshalb heute mal ein Stab für eine nicht so gute Hörspielproduktion brechen. Wobei es vermutlich im Ohr des Zuhörers liegt, so zu urteilen … also in diesem Fall in meinem, hehe. Von allen bisher acht erschienenen SONDERBERG-Folgen ist der fünfte Fall, das „Psychomagnetische Experiment“, nämlich derjenige, der mir in der Rückschau am wenigsten gefällt. Warum das? Nun, vielleicht, weil ich mir von dieser Folge etwas versprochen habe, was sie am Ende leider nicht ganz einlösen konnte. Aber dazu muss ich etwas weiter ausholen.

Nach den ersten vier SONDERBERG-Folgen hatte ich das Gefühl, dass es einmal Zeit wäre, ein bestimmtes erzählerisches Experiment zu wagen. SONDERBERG war ja noch nie eine Action-Serie und soll auch niemals eine sein – aber sie hat in jeder Folge ihre kleinen akustischen Highlights … zum Beispiel wenn Dr. Sonderberg und Minnie in „Der Tote im Rhein“ mit ihrer Kutsche im Fluss landen … oder wenn in der „Jablotschkowschen Kerze“ der Kessel explodiert.

Für das „Psychomagnetische Experiment“ hatte ich  mir nun vorgenommen, die Akustik einmal komplett zu reduzieren und die Handlung stattdessen praktisch nur innerhalb einzelner „normaler“ Räume spielen zu lassen – hauptsächlich im Hotel Breidenbacher Hof, wo der Betrüger Professor Terrano residiert. (Eine kleine Randnotiz: Den Breidenbacher Hof gab es damals wie heute wirklich, und er besaß zu Sonderbergs Zeiten tatsächlich einen der weltweit ersten Fahrstühle, wie im zugehörigen „Notizen“-Fall „Der Dieb im Aufzug“ beschrieben.) Das Hauptaugenmerk sollte stattdessen auf der Erzählstruktur liegen, die verschiedene Zeitebenen miteinander verknüpft, nämlich die Verhörszenen mit Dr. Sonderberg und Inspektor van den Beeck in der Gegenwart mit der szenischen Darstellung von Dr. Sonderberg Ermittlungen gegen Terrano in der Vergangenheit.

Ich halte das nach wie vor für ein sehr interessantes Experiment. Nur dass es im „Psychomagnetischen Experiment“ leider nicht hundertprozentig aufgegangen ist. Der Grund liegt wahrscheinlich auch darin, dass in der Vergangenheit eben gerade akustisch interessantere Spielorte fehlen, die sich von der Verhörszene in der Gegenwart abgrenzen. Aber er liegt auch schlicht darin, dass die Folge ein wenig zu lang und der Gegenspieler von Dr. Sonderberg, Professor Terrano, ein wenig zu blass geraten ist. Würde ich mich heute noch einmal von vorn an diesen Plot setzen, würde er definitiv ganz anders ausfallen.

Wobei es durchaus ein paar schöne Momente in der Folge gibt, die ich nicht kleinreden möchte: Die Anfangsszene zum Beispiel, in der eine Beschwörung mit einem halben Dutzend anwesenden Personen zu hören ist, von denen jede immer nur kurze Einwürfe macht und aus all diesen Schnipseln, die immerhin getrennt voneinander aufgenommen wurden, ein hübsches, stimmungsvolles Gemälde entsteht. Oder auch die Leistung des mittlerweile leider verstorbenen Sprechers Hans Teuscher als Professor Terrano. Wunderbar und einzigartig! An ihm lag es gewiss nicht, dass diese Folge das Schlusslicht in meiner persönlichen Sonderberg-Rangliste belegt.

Damit soll es dann aber auch genug der Melancholie sein. Beim nächsten Mal erfahrt ihr, welche Folge ich für die bisher gelungenste halte. Echtes „Blockbuster-Kino für die Ohren“ sozusagen. Freut euch schon mal drauf! 😉

Viele Grüße
Dennis Ehrhardt

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Doppel-Picture-Vinylausgabe von DORIAN HUNTER 33 bestellba

von am 26. Februar 2017

Heute kommen wir einmal ohne große Vorrede zur Sache: Die Doppel-Picture-Vinylausgabe von Folge 33 ist ab sofort hier im Zaubermond-Shop vorbestellbar!

Ein paar Details zur Ausstattung, die euch hoffentlich das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen, haben wir auch noch im Angebot:

– Doppel-Picture-LP
– 61 min. Spielzeit
– Zusatzinfos zur Produktion im Innenteil
– inkl. Download-Code
– auf 500 Exemplare limitiert
– handnummeriert

Wichtig dürfte vor allem der vorletzte Punkt sein. Es wird keine Nachpressung geben. Wer also auf jeden Fall ein Exemplar erhalten möchte, sollte schnell zugreifen!

Und noch ein wichtiger Hinweis für Abonnenten der CD-Ausgabe: Wer die DORIAN HUNTER-Hörspiele auf CD bei Zaubermond abonniert hat, erhält nicht automatisch auch diese Vinyl-Sonderausgabe!! – Die Vinyl-Ausgabe muss in jedem Fall extra in unserem Shop bestellt werden.

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