Impressionen aus dem Aufnahmestudio

von am 22. April 2016

Heute präsentieren wir euch einmal einen Blick in die ferne Zukunft – denn kürzlich haben wir die Sprachaufnahmen zu Folge 33 abgeschlossen. Welche Sprecher unter anderem dabei waren, seht ihr hier.

Folge 33, die derzeit den Arbeitstitel „Witchcraft“ trägt, ist die erste Folge nach dem Zamis-Zyklus. Über die Handlung möchten wir natürlich noch nicht allzu viel verraten, aber es ist klar, dass Dorian wieder auf einige neue Gesichter stößt. Das bedeutet natürlich auch neue Sprechergesichter! Um diese zu finden, haben wir uns diesmal nach Köln begeben und im kleinen, aber feinen „Studio Süd“ von Peter Dennhöfer aufgenommen. Peter ist nicht nur ein geborener Soundtüftler, sondern auch passionierter Höhlenbewohner und hat als solcher den Keller eines Mietshauses in Eigenarbeit zu einem Studio für Aufnahme und Postproduktion umgebaut (böse Zungen behaupten, der Name „Studio Süd“ erklärt sich aus dieser Lage 🙂 )! Die Aufnahmen dort machen immer wieder großen Spaß, da es keine weiteren Aufnahmekabinen, keine Angestellten oder Publikumsverkehr gibt und man sich damit vollständig auf die eigene Arbeit konzentrieren kann.

Den Anfang im Sprecherreigen macht Corinna Dorenkamp, die – obgleich man es ihr natürlich überhaupt nicht ansieht – gewissermaßen schon ein Kölner Sprecherurgestein ist und bereits als Kind in diversen Synchronrollen vor dem Mikrofon gesessen hat, u. a. für die Serien „Dragonball“ und „Fringe“. Wer sich einen Eindruck von ihrem Können verschaffen möchte, dem sei aktuell die Science-Fiction-Klon-Saga „Orphan Black“ ans Herz gelegt. Dort leiht Corinna der Hauptdarstellerin Tatiana Maslany ihre Stimme und muss echte Schwertarbeit leisten, denn Maslany ist gleich in einem halben Dutzend Rollen zu sehen (Klone eben!). Wer anspruchsvoll konstruierte Verschwörungsgeschichten mit einer angemessenen Portion Selbstironie mag, wird „Orphan Black“ lieben. Das tun übrigens schon eine ganze Menge Leute – in Amerika, wo die Serie Kultstatus genießt – noch mehr als hier, wo „Orphan Black“ immer noch als Geheimtip gilt, obwohl die Serie seit einiger Zeit auf ZDFneo läuft und bereits die vierte Staffel synchronisiert wird. Tatiana Maslay wurde für ihre Mitarbeit an „Orphan Black“ übrigens schon zwei Mal mit dem Critics’ Choice Television Award als „Beste Hauptdarstellerin“ ausgezeichnet.

Da passt es wohl ganz gut, dass Dieter Brandecker gewissermaßen in DORIAN HUNTER-Folge 33 den Klon geben wird. So tritt er nämlich in einer Vierfach-Rolle auf, über die wir hier verständlicherweise noch den Mantel des Schweigens breiten möchten. Dafür verraten wir umso mehr über Dieter Brandecker, den einige von euch vielleicht als Kommissar Pohl aus der Fernsehserie „Adelheid und ihre Mörder“ kennen. Dieters Stimme erinnert erstaunlicherweise ein wenig an K.Dieter Klebsch, der bei DH lange Zeit Dorians Gegenspieler Asmodi gesprochen hat. Die vier Brüder, die Dieter in Folge 33 spricht, werden aber mit dem Oberhaupt der Schwarzen Familie mal so rein gar nichts am Hut haben …

Eine ganz besondere Sprecherin ist Karyn von Ostholt, deren Telefonnummer wir buchstäblich erst 24 Stunden vor der Aufnahme herausbekommen haben. Karyn war jedoch sofort interessiert und erschien am nächsten Tag top vorbereitet im Studio – Chapeau! Und das bei dieser Vita: Karyn bekam ihr erstes Theaterengagement 1960 in Basel und spielte auf diversen Bühnen, u. a. in Hamburg, Frankfurt, München sowie am Theater am Kurfürstendamm in Berlin. Fernsehzuschauer kennen sie aus dem „Traumschiff“, aus „Verbotene Liebe“ und „Marienhof“ ebenso wie aus Kinofilmen wie „Honig im Kopf“ (bekanntlich an der Seite von Dieter Hallervorden, der ja auch schon bei DORIAN HUNTER mitgewirkt hat – so schließt sich der Kreis). In Folge 33 leiht Karyn der Figur Heather Waters ihre Stimme und muss an der Seite von Dorian Hunter laufend, atmend, keuchend und teilweise im Sumpf versinkend diverse gefährliche Herausforderungen bestehen. Du hast sie alle mit Bravour gemeistert, Karyn – danke dafür!

Zum Abschluss noch das Gesicht eines Sprechers, dessen Stimme euch schon aus Folge 26 bekannt sein dürfte: Ernst-August Schepmann hat dort den Doppelagenten Lubov Wlachowitz verkörpert und in unverkennbar einmaliger Weise die Geschichte des Wijsch erzählt. Ernst-August ist ebenfalls ein alter Theaterhase, der in letzter Zeit häufig in Hörspielen und Hörbüchern vor allem für Kinder mitwirkt. Wir wissen warum – denn seine Erzählerstimme ist einfach großartig! In Folge 33 ist Ernst-August Schepmann in einer kleineren Rolle zu hören.

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Ein Autor ist von uns gegangen

von am

Unfassbar! Mein Freund Malte ist gestern nach langer Krankheit viel zu früh gestorben. Malte S. Sembten schrieb unter dem Pseudonym Rüdiger Silber bis zuletzt für die Serien DORIAN HUNTER und DAS HAUS ZAMIS

Erst im letzten Monat erschien in DAS HAUS ZAMIS Maltes Teilroman „Lady Mamba“. Fünfundzwanzig Jahre lang haben wir zusammen Pläne geschmiedet, Geschichten ersonnen und sogar eine Zeitschrift herausgegeben. Zuletzt haben Malte und ich für DAS HAUS ZAMIS zusammengearbeitet. Er war ein Visionär und Perfektionist. Seine Werke werden bleiben. Unsere Anteilnahme gilt allen Angehörigen.

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Von Hexenbriefen und Zauberbohrungen: Aus dem Grimoire der Coco Zamis (2)

von am 14. April 2016

„Ich beschwöre dich, du böses Weib, du Milchzaubersche, dass du hier in diesem Haus nicht schaden mögest …“ Nicht nur jede Hexe hat ihre Zaubersprüche parat, im Laufe der Jahrhunderte haben auch die Menschen versucht, Praktiken gegen Schwarze Magie jeglicher Art zu entwickeln. Eine davon sind die sogenannten Hexenbriefe.

Neben magischen Abwehrzeichen wie Drudenfüßen und anderen Hexenzeichen, Neidköpfen, Fratzen oder Andreaskreuzen sind wohl die geheimsten Phänomene in alten Bauten die sogenannten Zauberbohrungen oder Verpflockungen. Diese Bohrungen finden sich oft in den Balken und sind mit Nägeln oder Pflöcken aus Holz so verschlossen, dass sie auf den ersten Blick kaum auffallen.

Darin befinden sich so merkwürdige Dinge wie Pflanzenreste, Gesangbuch- und Bibelblätter, Amulette, Kükeneier und auch die erwähnten Hexenbriefe mit wirksamen weißmagischen Zaubersprüchen.

Unsere Altvorderen waren halt etwas abergläubischer als wir heutzutage. Zumindest wollten sie auf Nummer sicher gehen und Haus und Hof vor der Hexenbrut wirksam schützen.

Wer dem Zufall gar keine keine Chance mehr lassen wollte, der bohrte gleich mehrere Verstecke. So wurden im niedersächsischen Trebel beim Umbau eines Bauernhauses von 1691 fünf Hexenbriefe oder auch Hexenzettel gefunden. Jeder Zettel zeigt einen Drudenfuß mit einem abgekürzten Zauberspruch: AdoNAi, was so viel bedeutet wie „Herr, du bist mächtig in Ewigkeit, Herr“. Jedes Papier war um eine abgeschnittene und mit Sand gefüllt Spitze eines Federkeils gewickelt.

In erster Linie dienten die Hexenbriefe also dazu, um Unheil abzuwehren. Aber gab es auch geheime Verpflockungen, um Unheil auf die Hausbewohner zu lenken?

Nur so viel sei verraten: In einem der nächsten DAS HAUS ZAMIS-Bände werden Hexenbriefe eine besondere Rolle spielen!

Ich wünsche euch eine magische Zeit!

Keep the Horror burning!

 

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Stätten des Wahnsinns

von am 8. April 2016

Manch einem mag von den Seiten von DORIAN HUNTER 83: „Der Orden von Delphi“ ein gewisser lovecraftianischer Hauch entgegengeweht sein. Manch einer mag sich auch gefragt haben, ob das wohl Zufall war, und wenn nicht, wie man denn auf so eine bekloppte Idee kommen kann. Um die erste Frage zu beantworten: Es war kein Zufall. Für die zweite muss ich ein bisschen ausholen.

Meine erste Begegnung mit Lovecraft hatte ich im zarten Teenageralter. Ich fand „Das Ding auf der Schwelle“ im Phantasik-Regal meines Vaters, überflog die ersten paar Seiten, befand es stiltechnisch für komplett unlesbar, und entschied mich stattdessen für irgendwas von Asimov. Ich wünschte, ich könnte etwas anderes behaupten. Allerdings hat es mir sicher auch nicht geschadet, Asimov zu lesen.

Einige Jahre später stellte ich nach und nach fest, dass ich und H. P. Lovecrafts Schreibstil zwar nie Freunde werden würden, aber seine Ideen waren durchaus faszinierend. Einer der Grundgedanken des Horror-Genres ist ja, dass der Mensch dem Übernatürlichen relativ machtlos gegenüber steht. Viele Horror-Geschichten drehen sich darum, eine Begegnung mit dem Übernatürlichen gerade so zu überleben, wohingegen es in der weniger düsteren Phantastik mehr darum geht, es tatsächlich zu besiegen. Diesen Grundgedanken hat Lovecraft auf die absolute Spitze getrieben. Gegen die Großen Alten hat man als Mensch einfach nicht die geringste Chance. Sogar die Sache mit dem Überleben wird oft schwer, und die Geschichten enden mit einem in verzweifelter Hast niedergekritzelten Tagebucheintrag in der Art von: „Ich kann sie schon hören. Gleich kommen sie mich holen.“

Ich bewundere diese Konsequenz, und auf der Basis dieser Bewunderung ist der Delphi-Priester Mantao entstanden. Jemand, der im Prinzip von Anfang an zum Tode verurteilt ist, ganz egal, was er macht. Mantao ist außerdem so verrückt, dass er das nicht mal merkt.

Und damit wären wir bei der Sache mit dem Wahnsinn. Wahnsinn spielt ja auch in DORIAN HUNTER eine wichtige Rolle, da die Dämonen die Nähe verrückter Personen nicht ertragen. Bei Lovecraft ist es genau umgekehrt. Der Kontakt mit Lovecrafts fiesen Wesenheiten macht einen früher der später wahnsinnig. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass die Dämonen der Schwarzen Familie in lovecraftianischen Wesen ihre Todfeinde sehen müssten. Dann welcher Dämon will schon in einer Welt voller verrückter Menschen leben? Das wäre der absolute Albtraum der Schwarzen Familie!

Und damit war die Geschichte geboren. Ich habe sie gespickt mit den üblichen Zutaten, Fischwesen und versunkene Städte und solche Dinge. Und sie hat sich sehr gut als Hintergrund für den Orden von Delphi angeboten. Dorian Hunter findet sich so plötzlich auf derselben Seite wie die Dämnen wieder. Was ihm in letzter Zeit öfter zu passieren scheint. Man könnte fast meinen, dass Dämonen und Menschen doch eine Menge gemeinsamer Interessen haben. Aber dazu später mehr.

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Blutfrisch auf den Tisch: DORIAN HUNTER 83 und DAS HAUS ZAMIS 45.

von am 4. April 2016

Vor ein paar Tegen pünktlich erschienen: DORiAN HUNTER 83 und DAS HAUS ZAMIS 45! Wir hoffen, dass die Bücher schon bei euch allen eingetroffen sind! Vielleicht habt ihr schon mit dem Lesen begonnen. Wenn nicht, hier ein kurzer Ausblick, was euch erwartet:

DAS HAUS ZAMIS 45: Blackwater Bay

Wie immer erwarten euch auch in diesem Buch zwei Abenteuer: In dem Roman „Lady Mamba“, der von Rüdiger Silber geschrieben wurde, reisen Coco Zamis und ihre Vampirfreundin Rebecca nach New Orleans. Rebecca erhofft sich dort Hilfe von einem Voodoo-Heiler, der sie von ihren Alpträumen erlöst. Stattdessen geraten die beiden mitten in einen dämonischen Krieg zweier erbitterter Gegner. Auf der einen Seite Lady Mamba mit ihrem Gefolge, auf der anderen Prince Wodu mit seinen teuflischen Zombiehorden. Doch zunächst erhalten die beiden Freundinnen eine geheimnisvolle Einladung: Mother Euphrasine, wie sich ihre Gastgeberin nennt, bittet zu einer blutigen Soiré …

Im titelgebenden zweiten Roman, „Blackwater Bay“ von Logan Dee, erreichen Coco und Rebecca endlich die Pazifikküste, um dort Rebeccas Tante Elvira zu besuchen. Doch diese ist spurlos verschwunden. Auf der Suche nach ihr stellen die beiden schnell fest, dass allein die Erwähnung Tante Elviras zu ungeahnten ungeahnte Komplikationen und Feindseligkeiten hervorruft. Und nicht nur Blackwater Bay selbst ist fest in der Hand von Dämonen. Auf einer vorgelagerten Insel residiert der exzentrische Esteban Deli. Steckt er hinter Tante Elviras Verschwinden? Coco und Rebecca haben nur eine Chance das herauszufinden … und stoßen das Tor zur Hölle auf.

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DORIAN HUNTER 83: Der Orden von Delphi

Die beiden Teilromane in diesem Band hängen eng zusammen. In „Der Orden von Delphi“ nimmt Catherine Parker uns auf eine Reise in die Spätantike mit, und wir erfahren endlich mehr über die Hintergründe des geheimnisvollen Ordens, der beim Orakel von Delphi seinen Ursprung hatte. Gleichzeitig ist der Orden von Delphi wieder hinter Philipp her, und selbst Coco kommt ziemlich ins Schwitzen bei dem Versuch, ihn zu beschützen.

In Simon Borners „Die versunkene Stadt“ wird das Geheimnis schließlich gelüftet. Wir erfahren, warum der Orden tatsächlich versucht hatte, alle aus der Weltgeschichte zu entfernen, die in die Zukunft sehen können. Außerdem ist die titelgebende versunkene Stadt auch mit dem Schicksal von Hugo Bassarak verknüpft, Dorians früherem Leben zur Zeit der Französischen Revolution. Nachdem Hugo in Frankreich nun ein gesuchert Mann ist, macht er sich mit dem Schiff zu neuen Ufern auf.

„Der Orden von Delphi“ kaufen.

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DORIAN HUNTER wird NICHT eingestellt …

von am 1. April 2016

Die meisten von euch haben es natürlich sofort durchschaut … Die unten stehende Meldung, die wir gestern an dieser Stelle gebracht haben, war ein schrecklich schöner Aprilscherz! Natürlich wird DORIAN HUNTER nicht eingestellt. Im Gegenteil, wir haben noch eine ganze Menge vor mit dem guten Mr. Hunter! Die Manuskripte der Juni-Bände sind gerade im Verlag eingetroffen, und gleichzeitig werkeln wir an den letzten Szenen der Hörspielfolge 30. Weitere Infos dazu demnächst. – Also, genießt entspannt das Wochenende und ebenso die Vorfreude auf alles, was uns an Hexen, Vampiren und Zombies noch ins Haus steht! 🙂

Liebe DORIAN HUNTER-Fans,

heute müssen wir leider eine sehr traurige Nachricht verkünden, die auch für uns Autoren etwas überraschend kommt. Aufgrund katastrophaler Verkaufszahlen werden bedauerlicherweise sowohl die Hörspielserie als auch die Buchserien von DORIAN HUNTER und DAS HAUS ZAMIS mit sofortiger Wirkung eingestellt. Das bedeutet auch, dass die bereits geschriebenen bzw. aufgenommenen Hörspielfolgen Nr. 31, „Hochzeitsnacht“, und Nr. 32, „Capricorn“, nicht mehr veröffentlicht werden können. Wir bitten für die Verlagsentscheidung, die leider unumgänglich war, um Verständnis und danken euch im Namen des gesamten Teams für eure jahrzehntelange Treue!

Andrea Bottlinger
Uwe Voehl
Dennis Ehrhardt

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Ein Gespräch mit Dorian Hunter

von am 25. März 2016

Nach Coco ist es uns nun auch gelungen, Dorian Hunter zum Gespräch zu bitten. Das war gar nicht so einfach, der gibt normalerweise nämlich keine Interviews 😉 Hier redet er mit uns über Dämonen, sein Team und die Zukunft.

Mr. Hunter, es freut mich, dass Sie Zeit für dieses Gespräch gefunden haben.

Ewig Zeit hab ich aber auch nicht. Jetzt stellen Sie schon Ihre Fragen.

Ach ja, Sie sind immer schwer beschäftigt. Seit Jahren kämpfen Sie gegen die Schwarze Familie. Haben Sie das Gefühl, damit irgendwie voran zu kommen?

Auf jeden Fall gibt es auf der Welt jetzt eine ganze Menge Dämonen weniger als vorher.

Ja, aber der Vernichtung der Schwarzen Familie sind Sie kaum näher gekommen.

Das ist halt eine Aufgabe, die nie ein Ende hat. Wie bei der Verbrechensbekämpfung. Da fragen Sie ja auch nicht, wann die Polizei endlich dafür sorgt, dass es keine Verbrecher mehr gibt.

So kann man das wohl auch sehen. Aber es gibt inzwischen auch ein paar Dämonen, mit denen Sie sich verbündet haben.

Zeitweise zumindest. Solange sie mir helfen wollen, wäre ich ja blöd, sie davon abzuhalten.

Da wäre zum Beispiel Salamanda Setis, die babylonische Vampirin. Sagen Sie, kann es sein, dass da nicht auch ein bisschen mehr zwischen Ihnen ist?

Hatte nicht gedacht, dass Sie von der Klatschpresse sind.

Ah, darauf wollen Sie also nicht antworten. Na gut. Wie sieht es denn mit dem Rest Ihres Teams aus? Möchten Sie zu den einzelnen Mitgliedern etwas sagen?

Möchten ist ein etwas zu starkes Wort.

Fangen wir mal mit Donald Chapman an.

Guter Mann. Sehr zuverlässig und selbst dann nützlich, als er noch Puppengröße hatte. War eine Schande, als er für eine Weile weg war. Er hält hier alles zusamen.

Jeff Parker.

Was soll ich sagen? Jeff ist ein alter Freund und er finanziert den ganzen Laden. Ohne ihn könnten wir einpacken.

George Morales.

Ein Arschloch. Aber Leute, die so heiß drauf sind wie er, Dämonen abzuknallen, findet man nicht so oft. Für ihn ist das alles ein einziger Rachefeldzug. Er hat zwei ganze Teams an die Schwarze Familie verloren. Allerdings wirklich ein Arschloch, der Kerl. Ich kann ihn nicht ausstehen.

Fred Archer.

Der Privatdetektiv. Seit Sullivans Tod macht er das ganze Recherche-Zeug. Ich bin froh, dass wir jemanden haben, dem das Spaß macht.

Kiwibin.

Der Russe hat sich immer noch nicht von der Sache mit Mainica erholt. Dass er mit der Steinzeitdämonin verbunden war, hat ihm echt zugesetzt. Und in letzter Zeit hat er eine etwas ungesunde Anhänglichkeit an Salamanda entwickelt. Ich hoffe, er kriegt sich wieder ein.

Herman Falk.

Herman kommt ja von der magischen Bruderschaft und ist eigentlich mehr ein Gelehrter. Aber nachdem seine Schwester vor einiger Zeit in die Schusslinie geraten ist, hat er wohl Blut geleckt und will direkt gegen die Schwarze Familie vorgehen. Seit Coco nicht mehr da ist, ist er unser Mann für alles Magische.

Und vielleicht doch noch ein paar Sätze zu Salamanda?

Salamda macht, was sie will. Ich warte auf den Tag, an dem sie beschließt, dass das Dämonenkiller-Leben langweilig ist und sie doch lieber auf Dämonenseite kämpfen möchte. Wobei ich glaube, sie sieht es so, dass sie immer auf ihrer eigenen Seite kämpft.

Das klingt nicht so erbaulich. Zuletzt Coco Zamis.

Coco ist nicht mehr Teil des Teams.

Aber sie arbeitet doch im Prinzip Under Cover für Sie, oder nicht?

Vielleicht. Ja, ich schätze schon. Aber ich glaube immer noch, dass sie diesen Schiedsrichterposten wieder hinschmeißen sollte. Das geht nicht gut auf Dauer.

Sie sind da geteilter Meinung?

Das kann man so ausdrücken.

Aber Sie hat doch durchaus schon etwas bewirken können in ihrer neuen Position, oder?

Schon. Aber Asmodi ist nicht blöd. Er wird nicht lange brauchen, bis er rausfindet, was sie macht. Falls er das nicht schon längst weiß. Und dann findet er einen Weg, sie loszuwerden.

Vielen Dank für das Gespräch!

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Wer den Teufel ruft, hat ihn am Hals!

von am 18. März 2016

Heute möchte ich euch mit einem Lesehappen für das brandneu erschienene DAS HAUS ZAMIS begeistern. Vielleicht grübelt ja der eine oder die andere von euch noch darüber nach, womit er oder sie zu Ostern die Gäste beglücken könnte. Dazu habe ich eine Leseprobe aus dem ersten Teilband „Lady Mamba“ von Rüdiger Silber ausgewählt.
Zum Schluss verrate ich euch noch eine magische Formel zum Gelddrucken. Natürlich ohne Gewähr!
Zunächst aber wünsche ich guten Appetit bei der folgenden Leseprobe:

Heißer Dampf quoll mir entgegen.
Es war Gumbo á la Creole, das Nationalgericht in Louisiana, bestehend aus Krabben, Krebsscheren, Okra, Pilzen, Reis und einem Feuerbrand teuflischer Gewürze.
Ich schöpfte mir selbst den Teller voll, während Angèle ihren Platz an der Tafel einnahm und von dort aus zusah, wie ich einen Löffel mit der Gumbo füllte, in den Dampf blies und ihn mutig ausschlürfte. Es war nicht nur die Hitze, die mir Zunge und Gaumen verbrannte. Wasser trat mir aus der Nase, den Augen hervor. Aber ich nahm gleich noch einen Mundvoll.
»Köstlich und scharf und fremd schmeckt die Gumbo«, deklamierte Classinia vom anderen Ende der Tafel her, »wie der Trank aus Schlangen und Spinnenköpfen, Nachteulenkrallen und Tollkirschenblut, gebraut von einer jungen schönen Hexe, bevor man sie zum Scheiterhaufen führte.«
Überrascht sah ich sie an.
»Das war ein Zitat«, sagte Classinia mit unergründlichem Lächeln. »Ich weiß nicht mehr, wo ich es gelesen habe.«
Sie tunkte einen fetten Blutegel in eine der Soßen, schob ihn zwischen die Zähne und zerbiss ihn. Blut rann ihr über Lippen und Kinn und tropfte auf den weißen Stoff ihres Kleides.
Als Classinia den Mund leer hatte, sagte sie zu mir: »Guck nicht so. Ja, wir essen die Leeches lebend. Zwar töten wir keine Menschen, oder höchstens manchmal die Bösen unter ihnen, aber deswegen sind wir noch lange keine Tierschützer. Ihr schlürft eure Austern ja auch lebendig aus.«
»Die Gumbo-Suppe schmeckt vorzüglich«, lobte ich Angèle.
Auch Angèle schlotzte lustvoll einen Egel aus. Blut verschmierte ihr den Mund. Aber sie aß das Tier nicht mit, sondern schleckte die schlaffen Reste ab und ließ sie in die Schale fallen, die vor ihr stand. »Danke, Coco, das freut mich sehr.« Sofort nahm sie sich einen weiteren Egel und zerfetzte ihn mit den Zähnen.
Die ganze Tischgesellschaft langte jetzt in die Schüsseln und tat sich an den Egeln gütlich, oder besser gesagt an dem Blut, mit dem die Egel sich vollgesaugt hatten.
Ich nahm einen Schluck Rotwein und schmeckte ihn kaum, so sehr hatte die Gumbo mir den Mund in Flammen gesetzt. »Woher kommen die Blutegel? Und das Blut in ihnen?«, fragte ich Mother Euphrasine.
Sie spuckte den Kopf des Egels aus, schluckte und wischte sich mit den blutigen Fingern über den blutigen Mund, wobei sie sich die Wangen verschmierte.
»Die Leeches werden von den Cajuns gesammelt, die in den Bayous Alligatoren jagen. Die haben auch Leute, denen sie sie ansetzen. Die machen das freiwillig, es wird ihnen entgolten. Einige Menschen betrachten die Egel-Behandlung sogar als Medizin. Diese Alligatorenjäger sind ein Schlag für sich. Verschwiegen. Sie verkaufen ihre Alligatorenhäute und das Fleisch, aber die vollgesaugten Leeches, die wir ihnen abnehmen, bringen noch mehr ein. Wir zahlen sehr gut. Vince versucht, so oft wie möglich welche mitzubringen. Aber sie sind nicht haltbar, deswegen kommen wir nicht regelmäßig in ihren Genuss.«
Rebecca, die mir gegenübersaß, hatte das Vampiressen nicht angerührt. Ich suchte ihren Blick. Sie schüttelte kaum merklich den Kopf. Sie sah krank und unendlich müde aus. Ich nahm eines der Gläser, die für jedermann bereitstanden, und goss ihr etwas von meinem Wein ein.
Sie nippte daran. Offenbar tat es ihr gut, denn sie nahm einen größeren Schluck.
»Aber willst du denn nichts Richtiges zu dir nehmen, mein Kind?«, fragte Mother Euphrasine, an Rebecca gewandt. »Du bist doch zu Gast bei uns!«
Wieder einmal sah meine Freundin mich hilfesuchend an.
»Rebecca verträgt keine Speise«, erklärte ich. »Das hängt mit ihrer Erkrankung zusammen.«
»Aber wer krank ist, muss essen!«, widersprach Mother Euphrasine überzeugt. »Vampire brauchen Blut zum Leben!«
Sie schnappte sich einen Egel aus der nächsten Schüssel, schlitzte ihn mit dem Fingernagel auf und träufelte das Blut in Rebeccas Wein. Dann schwenkte sie das Glas und hielt es ihr hin.
»Das wird dir guttun, Liebes. Trink!«
Ich nickte Rebecca zu. Sie probierte den Trank. Dann lächelte sie Mother Euphrasine tapfer an und leerte in kleinen Schlucken das Glas.
Sie stellte es ab … und verzog gequält das Gesicht. Sie umfasste den Kopf mit den Händen und zitterte am ganzen Körper.
Ich stand auf. »Es geht ihr zu schlecht. Sie muss sich hinlegen. Ihr steht ein anstrengender Tag bevor.«

So weit der appetitliche Lesehappen aus dem neuen DAS HAUS ZAMIS-Band. Zuletzt noch, wie versprochen, eine Beschwörung, die garantiert funktionieren soll, wenn ihr dringend etwas Kleingeld benötigt. Theophilus, der so etwas wie den mittelalterlichen Faust darstellt, beschwor einst, weil er dringend Gold und Silber brauchte, den Teufel mit folgender Formel:

Bagabi laca bachabe
Lamac cahi achababe
Karrelyos
Lamac lamec Bachlyas
Cabahagy sabalyos
Baryolas
Lagoz atha cabyalas
Samahac et famyolas
Harrabya

Aber Vorsicht! Auch Theophilus kam nicht ungeschoren davon. Ihr wisst ja: Wer den Teufel ruft, hat ihn am Hals!

Ich wünsche euch schaurige Lesestunden!
Keep the Horror burning!

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Aufnahme – läuft!

von am 11. März 2016

Heute öffnen wir einmal den Vorhang zur DORIAN HUNTER-Hörspielwerkstatt und beantworten eine Frage, die im Zusammenhang mit Hörspielen oft auftaucht: Was macht eigentlich der Regisseur? Mit der Antwort im Gepäck gibt es dann auch gleich eine „Quasi-Hörprobe“ aus Folge 30. +++ Aktualisiert (im Abspann): Dorian Hunter-Hörspielfolge 27, „Der tätowierte Tod“, wurde für den Vincent-Preis nominiert.

Die einfache und schnelle Antwort: Der Regisseur ist der, der dem Sprecher erklärt, was er wie zu sagen hat (und notfalls mit der Rute dafür zu sorgen hat, dass er das auch tut) …

Im echten Leben ist die Antwort natürlich etwas komplizierter. Zunächst einmal ist der Regisseur ähnlich wie beim Film derjenige, bei dem in der jeweiligen Aufnahmesituation die Fäden zusammenlaufen sollten. Er entscheidet zum Beispiel, ob eine Aufnahme gut war oder wiederholt werden muss. Ein Hörspielregisseur hat es dabei um einiges leichter als ein Filmregisseur, denn beim Film wird eine Einstellung einer Szene nahezu komplett vorbereitet (Schauspieler, Kulissen, Licht, Ton etc.) und dann aufgenommen. Vielleicht kommen hinterher Spezialeffekte dazu, oder es wird nachvertont oder ein bisschen nachcoloriert – aber in einem normalen Film ohne Megabudget gibt es (derzeit noch) keine Autoverfolgungsjagd ohne Autos. Das heißt, es hängt alles von diesem einen Augenblick ab, in dem die Kamera läuft. Beim Hörspiel dagegen werden die Sprecher allein aufgenommen. Ohne Kulisse, ohne Geräusche. Wenn also Dorian Hunter später auf dem fertigen Band eine Tür zuschlägt oder in einem Auto fährt, dann sind diese Sounds erst nachträglich eingefügt worden. So wie auch seine Stimme verändert wird, um sie jeweils zu einem Hausflur oder dem Inneren eines Autos passend zu machen. Bei der originalen Sprachaufnahme aber klingt er vollkommen „trocken“ (um das zu erreichen, braucht es sehr gut ausgestattete Aufnahmekabinen, weshalb Sprachaufnahmen eben auch in einem Tonstudio stattfinden müssen und nicht zu Hause am Küchentisch erledigt werden können).

Als Regisseur beim Hörspiel kann ich mich also komplett auf die Aufnahme mit dem Sprecher konzentrieren und muss nicht noch darauf warten, dass jemand eine Kulisse aufbaut, dass die Kameras alle positioniert und eingestellt sind etc. Es braucht „nur“ einen Tonmann. Ja, ich muss noch nicht einmal darauf warten, dass alle Sprecher da sind. Es reicht einer.

Nur ein Sprecher …? Ein Vorteil der „Nachvertonung“ eines Hörspiels mit dem späteren Einfügen von „Räumen“, Geräuschen und Musik besteht darin, dass die Sprachaufnahmen – ähnlich wie Geräusche – aus einzelnen Schnipseln zu einem Ganzen zusammengefügt werden können. Rein technisch ist das kein Problem. Im Gegenteil, es erleichtert vieles. Zum Beispiel die Planung einer Produktion, denn es ist selten möglich, alle Sprecher eines Hörspiels zu einem Termin an einem Ort zusammenzubringen (oder es würde sehr hohe Kosten verursachen). Außerdem hätte der Regisseur dann ca. zwanzig Sprecher im Studio, von denen aber gerade immer nur zwei oder drei etwas zu tun haben und die anderen sich den halben Tag langweilen und Kaffee trinken …

Dazu kommt der Vorteil, dass man sich auf die Arbeit mit einem Sprecher konzentrieren kann. Man kann einzelne Sätze wiederholen, bis es passt – man kann sich die Zeit nehmen, über die Figur zu sprechen und mit dem Sprecher zusammen den Charakter der Figur herauszuarbeiten.

Es gibt aber auch einen Nachteil, der nicht unterschätzt werden darf: Der Sprecher muss sich bei der Aufnahme zu hundert Prozent auf den Regisseur verlassen, denn er hat ja kein Gegenüber, mit dem er redet, sondern er spricht „ins Leere“. Der andere Part eines Dialogs findet in diesem Augenblick allein im Kopf des Regisseurs statt, und wenn dessen Vorstellung nicht präzise ist oder er beim Aufnahme des zweiten Dialogpartners vergessen hat, wie der erste einen bestimmten Satz gesagt hat, kann es schnell passieren, dass ein Dialog nicht mehr funktioniert.

Ein klassisches Beispiel dafür ist das „Entfernungsproblem“. Solange zwei Charaktere an einem Tisch sitzen und sich in Zimmerlautstärke unterhalten, tritt es kaum auf. Natürlich spricht ein Mensch typbedingt vielleicht grundsätzlich etwas lauter, der andere leiser, aber da geht es um Nuacen – und es gehört ja eben zu den Fertigkeiten eines professionellen Sprechers oder Schauspielern, eben nicht leise und vernuschelt zu sprechen, wenn es darauf ankommt … Aber was passiert z. B. in einer Szene wie in Folge 29.1 an der Pferdekoppel, wenn Coco Zamis, Robert Schwinger und Laura miteinander sprechen und sich dabei relativ zueinander bewegen? Zunächst ist Coco weiter weg, als sie im Näherkommen ruft „Was macht ihr da?“ Da muss sie also etwas lauter sprechen. Bei Ruperts Antwort „Siehste doch“ ist sie schon ein paar Schritte näher gekommen – also muss er etwas leiser antworten, als sie gefragt hat. Wenn er dann über den Zaun der Koppel klettert und sich dem Pferd nähert (und sich damit gleichzeitig von Coco entfernt), müssen sie wieder lauter sprechen … Und wieder hat zum Zeitpunkt der Aufnahme allein der Regisseur eine genaue Vorstellung, wie die Szene abläuft. Der Sprecher muss ihm vertrauen. Patzt der Regisseur, kann es sein, dass Coco leise fragt: „Was macht ihr da?“ und Robert Schwinger ihr die Antwort „Siehste doch!“ förmlich ins Gesicht brüllt. Schon ist der Dialog im Eimer …

Ein zweites, etwas weniger offensichtliches Beispiel für den Einfluss des Regisseurs ist das „Streitgespräch“. Nehmen wir wieder an, zwei Charaktere sitzen an einem Tisch und unterhalten sich. Sie sind wütend, aber sie zügeln sich. Doch irgendwann rastet einer der beiden aus. Aber wie genau rastet er aus? Brüllt er den anderen von einem Moment auf den anderen an? Oder steigert er die Lautstärke langsam? Ist er vielleicht gar nicht so wütend, sondern eher verächtlich, kalt und unnahbar? Auf all diese Informationen kann ein Sprecher nur spontan reagieren, wenn er sein Gegenüber hört. In unserem Fall also muss der Regisseur den genauen Ablauf des Streits vorgeben. Fast kann man schon von einer Probe wie beim Theater sprechen, wo dann auf der Bühne auch jeder Atmer und jedes Wort sitzen muss. Ein Sprecher muss sehr viel Einfühlungsvermögen und große schauspielerische Fähigkeiten besitzen, um so eine Aufnahme „natürlich“ klingen zu lassen.

In Folge 25.1 gab es ein Streitgespräch zwischen Dorian und Coco. Dabei ist Coco Dorian zum Auto gefolgt, hat sich neben ihn gesetzt, und dann wurde es nach einigen Vorwürfen laut. Sehr laut sogar. Diese Szene hatte eine Komplexität, die in einer Einzelaufnahme kaum noch in den Griff zu bekommen ist. Deswegen habe ich mich damals dafür entschieden, Thomas Schmuckert und Claudia Urbschat-Mingues zusammen aufzunehmen. So konnten sie direkt aufeinander reagieren. Die Szene ist dadurch viel „echter“ und lebendiger geworden, als sie bei einer Einzelaufnahme hätte sein können. Der Preis dafür: Beide Sprecher kamen extra nach Hamburg (Thomas mit der Bahn aus Berlin, Claudia mit dem Flieger aus München). Ein hoher zeitlicher und finanzieller Aufwand, der sich meines Erachtens jedoch absolut gelohnt hat.

Zum Abschluss habe ich euch ein kleines Beispiel aus der Praxis mitgebracht – ein Auszug aus der Originalaufnahme mit Stefan Krause alias „Olivaro“ aus der kommenden Folge 30. Er ist Teil einer Szene, in der Olivaro und Coco auf Schloss Behemoth miteinander tanzen. Um die Situation zu verstehen, sollte man sich vorstellen, dass sie sich in einem größeren Saal befinden und im Hintergrund eine Kapelle spielt (weshalb Olivaro und Coco einen Tick lauter miteinander sprechen, als es auf Nahdistanz üblich wäre). Die Anweisungen in Klammern sind im Skript enthalten und standen somit auch dem Sprecher bei der Aufnahme zur Verfügung:

Olivaro
(senkt die Stimme)
Wirklich schade, dass Sie mein Angebot ausgeschlagen haben.

Coco Zamis
(kalt)
Vielleicht wird Behemoth ja der neue Lord werden – an meiner Seite.

Olivaro
(lacht pflichtschuldigst)
Die Prozedur hat offenbar funktioniert.
Sie haben alles Menschliche verloren.
Sogar Ihre Skrupel.

Coco Zamis
(lächelt)
Ich kann mich nicht erinnern, was Sie meinen …

Olivaro
Aber falls Sie es sich doch noch anders überlegen sollten …

Ihr hört Stefan vor dem Mikro und meine Anmerkungen über Lautsprecher. Ich darf hinzufügen, dass Stefan ein hervorragender und äußerst umgänglicher Sprecher ist, sodass man hier wirklich von einer perfekten Zusammenarbeit sprechen kann.

+++Aktualisierung+++
Die Dorian-Hunter-Hörspielfolge 27, „Der tätowierte Tod“, wurde in der Kategorie „Bestes Hörspiel 2015“ für den Vincent Preis nominiert! Wer von euch dem DH seine Stimme geben möchte, kann dies am besten jetzt sofort tun, und zwar nach folgenden Regeln: In jeder Kategorie können von jedem Teilnehmer drei Stimmen abgegeben werden: 1. Platz (3 Punkte), 2. Platz (2 Punkte) und 3. Platz (1 Punkt). Ihr dürft auch nur für einen Platz votieren, wenn ihr nur einen Favoriten habt. Ein Zwang, in allen Kategorien zu stimmen, besteht ebenfalls nicht. Eure Stimmen schickt ihr per E-Mail an vincent@defms.de.

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Der achte Fall ist erschienen / Interview mit Jan-Gregor Kremp

von am 4. März 2016

Endlich ist es so weit! Der achte Fall ist erschienen – und damit das erste neue Abenteuer von Dr. Sonderberg und Minnie Cogner nach über drei Jahren (der „Faustische Pakt“ erschien tatsächlich im Dezember 2012).

Eigentlich hätte der 4. März also ein Freudentag werden sollen. Leider aber möchte diese Freude bei mir nicht aufkommen, denn vor einigen Tagen ist meine Großmutter väterlicherseits ziemlich überraschend gestorben. Dies war auch der Grund für mich, den Blogeintrag um einige Tage zu verschieben.

Warum ich das erzähle? –  Die Frage ist berechtigt, denn ich bin eigentlich kein Mensch, der Privates nach außen kehrt. Ich finde es im Gegenteil unangenehm, wenn Leute einem im falschen Augenblick mit ihren eindeutig persönlichen Belangen zu nahe kommen. Leute, die mich kennen, werden nun vermutlich einwenden, dass ich einfach nur kontaktscheu bin. Wahrscheinlich haben sie recht. Aber als Autor darf und muss ich das schließlich auch sein, um künstlerisch ernst genommen zu werden. 😉

Dass ich nun also gegen meine eigenen Prinzipien verstoße, hat einen guten Grund: Meine Großmutter hat zu einem Großteil für die Figur der Minnie Cogner Pate gestanden. Nicht zu hundert Prozent. Nicht einmal zu neunzig – was auch an Regina Lemnitz liegt, die die Figur mit ihrem Spiel wesentlich jünger und vor allem nahbarer gemacht hat, als ich sie mir anfangs vorgestellt habe. Und das war gut, denn so hat Minnie im Laufe der Fälle Facetten bekommen, die sie als Figur wesentlich kompletter machen. Man denke zum Beispiel an die holprige Gesangseinlage in den Notizen zum ersten Fall. Oder den ewigen Ansatz eines Techtelmechtels mit Inspektor van den Beeck. In wesentlichen Charakterzügen ähnelt Minnie jedoch nach wie vor stark meiner Großmutter: hinsichtlich der Selbstbestimmtheit und Meinungsstärke zum Beispiel – und der Emotionalität und Energie, mit der sie ihre unmittelbare Umgebung in Atem hält (und bisweilen strapaziert 🙂 ). Wäre Minnie Cogner 92 Jahre alt wie meine Oma, so würde man sie gewiss auch für unsterblich halten. Vielleicht kam ihr Tod für mich deswegen so überraschend. Tschüs, liebe Oma. Du fehlst mir.

Aber dieser Beitrag soll ja nicht zu einer Elegie werden (das wäre mir dann wirklich zu persönlich … 😉 ). Ich möchte deshalb noch auf die ersten Rezensionen verweisen, die zum neuen Fall eingetroffen sind:

– FFM-Rock: „Brilliante Sprecher treffen auf ein schönes Setting und gekonnte Dialoge.“
– Buchundton.de: „Eine Ausnahmeserie!“
– Buchwurm (über den Epilog „Der Totalisator“): „Ein überragendes Andreas-Fröhlich-Solo!“

Wie fandet ihr den neuen Fall? War die Auflösung ein wenig zu schwierig (wie in meiner Testhörerschaft kritisch angemerkt wurde)? Ich freue mich über eure Meinung und werde sie gern hier im Blog veröffentlichen.

Und ebenfalls nicht vorenthalten möchte ich euch natürlich das bereits angekündigte Video-Interview mit Jan-Gregor Kremp, das im Juni 2015 direkt im Anschluss an die Aufnahmen zum Przygodda-Fall entstanden ist. Es liefert sicherlich einige schöne Informationen und Sichtweisen auf die Serie, die selbst mir neu waren …

Zum Abschluss noch ein Hinweis: Durch einen technischen Fehler ist es leider bei der Auslieferung der Download-Version von „Sonderberg & Co. und die letzte Nacht der Eva Przygodda“ auf Amazon, iTunes etc. zu einem überhöhten Preis gekommen. Diesen Fehler haben wir heute korrigieren können, sodass der korrekte Preis von ca. € 9,99 in den nächsten Tagen erscheinen sollte. Wer nicht so lange warten möchte, kann das Hörspiel ja sicherheitshalber gleich hier bei uns im Zaubermond-Webshop bestellen, da ist der Preis garantiert!

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