Wie bereits berichtet, gab es beim Erscheinen der alten Romane als E-Books eine Pause, weil der Übergang von den Originalexposés aus der Feder des Serienvaters Ernst Vlcek (die bis Band 34 reichten) hin zu den nachfolgenden Bänden noch einmal überarbeitet und ein paar Widersprüche ausgebügelt werden mussten. Von der anspruchsvollen Arbeit an diesem Mammutprojekt berichtet euch in einer dreiteiligen Serie Autor Oliver Fröhlich:

Als Zaubermond beschloss, seine Neuerscheinungen im Taschenbuchformat zu veröffentlichen, fiel damit zugleich die Entscheidung, DORIAN HUNTER und DAS HAUS ZAMIS nach und nach als Taschenbücher neu aufzulegen, um den Serien ein einheitliches Erscheinungsbild (identisch mit den Hörspielen) zu verleihen. Außerdem sollten die bisherigen Serien »Dorian Hunter Klassiker« und »Dorian Hunter – Neu« zu einer Serie mit fortlaufender Nummerierung vereint werden. Und genau hierin lag die Herausforderung.
Kenner wissen Bescheid, allen anderen sei die ungewöhnliche Chronologie der Serie verdeutlicht: Die Originalserie, die – wie heute – die Abenteuer des Dämonenkillers in Zyklen erzählt, wurde mitten im laufenden »Baphomet«-Zyklus mit Heft 143 eingestellt. Schuld daran waren nicht etwa schlechte Verkaufszahlen, sondern die damals sehr strengen Richtlinien des Jugendschutzes.

Einige Zeit später kam es zu einer Zweitauflage der Serie. Als diese sich langsam dem Baphomet-Zyklus näherte, stieg die Spannung der Fans – und wurde wiederum enttäuscht. Denn der damalige Verlag entschied, ab Heft 131 nicht mehr in zyklischer Form zu erzählen, sondern nur noch in Einzelabenteuern. Demzufolge nahm die Handlung der Zweitauflage eine andere Richtung als die der Erstauflage. Erst mit Heft 163 kehrte man zu den Zyklen zurück. So wurde mit Heft 173 der Zyklus um den Dreißigjährigen Krieg begonnen, aber wieder nicht zu Ende erzählt. Denn mit Heft 175, nach nur drei Teilen des Zyklus, wurde auch die Zweitauflage eingestellt.
Im Jahr 1994 fand der Dämonenkiller eine neue Heimat beim Zaubermond Verlag, der die bisherigen Abenteuer zusammengefasst nach und nach in Buchform veröffentlichte. Gleichzeitig erschienen aber auch neue Romane, die den Zyklus um den Dreißigjährigen Krieg aus der Zweitauflage fortsetzten und deshalb noch den »alten« Bänden zugerechnet wurden, nämlich die Bände »In der Vergangenheit verschollen« und »Dämonenkrieg«. Als die Geschichte nach zwei Büchern zu Ende erzählt war, startete »Dorian Hunter – Neu«.

Die Zeit ging ins Land und man näherte sich mit der Wiederveröffentlichung Heft 131. Nun galt es zu entscheiden, ob man der Handlungslinie der Erstauflage oder der der Zweitauflage folgen wollte. Nicht zuletzt wegen der erfolgreichen Zyklenstruktur folgte man der Erstauflage, die jedoch im Baphomet-Zyklus und nicht in dem Zyklus um den Dreißigjährigen Krieg mündete. Endlich wurden nun auch die Romane bis Heft 143 wiederveröffentlicht. Doch nicht nur das, erstmalig erschienen auch die Romane, die zum Zeitpunkt der Einstellung der Erstauflage bereits geschrieben waren. Zusätzlich wurden die darüber hinausgehenden Original-Exposés umgesetzt, die sich – wenn auch in veränderter Form – ebenfalls mit dem Dreißigjährigen Krieg befassten.
So schloss die Buchserie »Dorian Hunter Klassiker« auf die Weise ab, wie es auch die Erstauflage der Heftserie getan hätte, wenn noch alles damalige Material veröffentlicht worden wäre. Dass dieses Ende und der an die Zweitauflage anschließende Beginn von »Dorian Hunter – Neu« inhaltlich nicht zusammenpassten, spielte keine Rolle, da es sich letztlich um zwei Serien handelte. Bei einer Zusammenführung beider Serien in Taschenbuchform würden die Bücher jedoch direkt aufeinanderfolgen und den unbedarften Leser irritieren. Folglich musste ein Übergang geschaffen werden, der die alten Romane nahtlos in die neuen münden ließ. Erwähnte ich schon, dass es sich um eine Herausforderung handelte? Ich glaube, ja.