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Vor einigen Tagen habe ich eine besonders nette E-Mail zu SONDERBERG & CO. bekommen, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Birgit Bongartz stellt darin einige Fragen, die sicherlich auch viele andere Hörer interessieren:
Lieber Herr Ehrhardt, ach herrlich, es gibt doch wieder einen neuen Sonderberg-Blog. Vielen Dank dafür. Ich wollte mich eigentlich nur für die wundervollen Sonderberg-Hörspiele bedanken. Ich bin erst vor ein paar Monaten überhaupt darauf aufmerksam geworden, weil ich neuerdings ein großer Andreas-Fröhlich-Fan bin und auf der Suche nach Hörspielen mit ihm war. Da bin ich dann ganz zufällig über Ihren Blog „Lieblingscharaktere“ und „Gregor“ gestolpert. Gott sei Dank, denn die Rolle ist einfach wunderbar mit ihm besetzt. Haben Sie beim Schreiben des Skriptes die Stimme schon im Ohr?
Liebe Frau Bongartz, ja, das kann man sagen. Andreas Fröhlich war meine Wunschbesetzung für Gregor. Ist natürlich super, dass es geklappt hat – und dass er die Rolle auch genauso ausfüllt, wie ich es mir seinerzeit vorgestellt habe.
Sofort habe ich mir dann alle Sonderberg-CDs gekauft und wurde nicht enttäuscht. Klasse! Ich bin von jeder Folge begeistert! Da ich in direkter Nähe zu Düsseldorf wohne, haben die Episoden auch noch einen zusätzlichen Charme und Wiedererkennungswert für mich. Die Sprecher sind allesamt grandios, und die Musik könnte nicht besser passen. Beim Zuhören tauche ich regelmäßig ab in das Düsseldorf von früher, und es entstehen interessante Bilder im Kopf … Ein rundum gelungenes und spannendes Hörvergnügen, wenn auch Gregor – für meinen Geschmack – gerne noch öfter in Erscheinung treten dürfte. Herrlich! Was habe ich bei seinen Szenen oft gelacht … Ist es eigentlich richtig, dass jeder Sprecher einzeln aufgenommen („ge-ixt“) wird? Oder gibt es auch Teile, die im Ensemble eingesprochen werden?
Mir geistert schon seit langer Zeit eine Folge durch den Kopf, in der Gregor wieder eine größere Rolle spielen würde. Andererseits glaube ich, dass insbesondere seine kurzen Auftritte auch ihren Reiz haben. Er gehört ja gewissermaßen zur Familie, braucht aber auch Freiraum, um seine ambitionierten beruflichen Pläne zu verfolgen. 😉 Ja, die Sprecher werden durchweg einzeln aufgenommen. Eine Ensemble-Aufnahme ist terminlich und logistisch praktisch nicht möglich, weil die Sprecher zahlreiche andere Verpflichtungen haben. Ich spiele aber schon länger mit dem Gedanken, zumindest die Hauptfiguren einmal gemeinsam vor dem Mikrofon zu versammeln. Das würde dann sicherlich schon eine planungstechnische Herausforderung werden … Es kommt dabei aber auch auf das Skript an: wie groß die Überschneidungen sind, wie viele gemeinsame Szenen es gibt etc.
Interessant fand ich auch die Aussage, dass es von jedem Satz des Skriptes mehrere Varianten gibt. Ist das wirklich so? Wenn ich jetzt an die geniale Geschichte mit dem Totalisator denke … Wurde hier wirklich jeder einzelne Satz mehrfach gesprochen? Erst mit solchen interessanten Hintergrundinfos bekommt man einen Einblick, wie viel Arbeit hinter jedem einzelnen Werk steckt.
„Der Totalisator“ (die Notizen-Episode aus dem Fall Przygodda) stellt in der oben genannten Hinsicht eine Ausnahme dar. Das kleine Hörspiel wird ja praktisch von Andreas Fröhlich allein getragen. Da bot es sich natürlich an, dass er es jeweils komplett von Anfang bis Ende durchspielt. Das haben wir allerdings in der Tat mehrere Male gemacht, mit kurzen Besprechungen zwischendurch. So konnte ich am Ende die „Takes“ auswählen, die mir am besten gefielen. Die Menge vor dem Totalisator dagegen, deren Sprecher zur Serie ja keinen so starken Bezug haben wie die Stammsprecher, habe ich dagegen „Satz für Satz“ aufgenommen. Dies klingt vielleicht sehr technisch, aber es ermöglicht mir, auch kleine Betonungen und Nuancen so zu erarbeiten, wie es der Szene am besten dient.
Sind eigentlich weitere Sonderberg Hörspiele geplant? Ich freue mich schon jetzt darauf und hoffe, dass auch Gregor nicht zu kurz kommt. 😉 Entstehen bei den Aufnahmen auch Outtakes? Ein Blog mit ein paar Outtakes wäre dann noch das i-Tüpfelchen. 😉 Ich wünsche Ihnen alles Gute und weiterhin viel Erfolg und vielen lieben Dank für die tollen CDs und die sehr interessanten Blog-Artikel (Anfang des Monats wird sofort nachgeschaut, ob es Neues gibt 😉 ). Beste Grüße aus dem Rheinland, Birgit Bongartz
Ups, da bin ich glatt schon wieder zwei Tage im Verzug! – Ja, es wird auf jeden Fall weitere Sonderberg-Hörspiele geben. Die nächste Folge wird voraussichtlich im Herbst 2017 erscheinen. Natürlich entstehen bei den Aufnahmen auch Outtakes. Diese habe ich bisher allerdings nicht systematisch gesammelt. Aber ich habe anlässlich dieses Blogbeitrags einmal ein wenig im Archiv gekramt und eine hübsche Aufnahme aus dem Jahr 2011 gefunden, die ich seinerzeit bei einer Veranstaltung zu SONDERBERG & CO. auf der Leipziger Buchmesse präsentiert hatte. Darin kämpft Andreas Mannkopff mit der Aussprache des Namens „van den Beeck“, was natürlich gerade deswegen unwiderstehlich wirkt, weil es ja der Name seiner eigenen Figur ist. Hier hören Sie zunächst, wie der Satz im veröffentlichten Hörspiel „Aus Sonderbergs Notizen: Minnie pocht“ (enthalten im Fall der „Jablotschkowschen Kerze“) klingt. Und hier hören Sie die ungekürzte Originalaufnahme. Allerdings darf ich verraten, dass die Aufnahmen nicht in jedem Fall so lange dauern. 😉
Vielen Dank, liebe Frau Bongartz, für Ihre Mail. Ich wünsche Ihnen – und allen stillen Mitlesern – ebenfalls alles Gute und eine schöne Vorweihnachtszeit!
Dennis Ehrhardt