Der Dorian Hunter-Jubiläumsband mag zwar erst in einem knappen halben Jahr erscheinen – aber er beschäftigt uns trotzdem jetzt schon.

In den letzten Wochen sind einige Mails zwischen den Autoren hin und her gegangen. Wir haben über Inhalte gesprochen, aber auch über das Formale. Dieses ganz besondere Buch wird mit einigen Überraschungen aufwarten – und ich kann jetzt schon versprechen, dass Band 100 Überlänge haben wird. Drei Autoren werden sich bemühen, dem Jubiläum gerecht zu werden und eine möglichst spannende sowie überraschende Handlung zu erfinden.

Was mit Band 98 begonnen hat, wird über die nächsten Bücher hinweg konsequent fortgesetzt. Neue Handlungsträger tauchen auf, andere verschwinden. Die dämonischen Gegner, mit denen es Dorian Hunter zu tun bekommt, sind anders als jene, die er bis jetzt gewöhnt war. Sie stellen ihn vor neue Herausforderungen.

Drei Figuren stechen besonders hervor. Da ist einmal die geheimnisvolle Nimue, mit der ich bei der charakterlichen Ausgestaltung eine Riesenfreude hatte. Wir werden die Geheimnisse, die Nimue umgeben, Stück für Stück lüften.

Zweitens bekommt es Hunter mit einem ganz besonderen Gegner zu tun. Ihm ist ein guter Teil des Bandes 99 gewidmet. Noch gibt es in diesem Buch kein direktes Zusammentreffen, das bleibt dem Band 100 vorbehalten. Aber ich denke, er ist ein Gegner, der Hunter alles abverlangen wird. Oder ist er doch auch ein Verbündeter?

Drittens ist da jenes geheimnisvolle Wesen, das hinter all den Entwicklungen steht, die mit Band 98 in Bewegung gesetzt wurden. Diese Figur macht mir bei der Lenkung durch die Gesamtkonzeption am meisten Spaß. Sie taucht da und dort auf, hinterlässt geringste Spuren, verschwindet wieder. Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Chamäleon – und sie ist selbst für das Oberhaupt der Schwarzen Familie, Asmodi, ein Brocken, an dem er sich ganz leicht verschlucken könnte.

Diese drei neuen Figuren, Asmodi und Dorian Hunter bilden ein Fünfeck mit mehreren Querverbindungen. So war es ab Band 98 geplant, und so wird die Geschichte des Dämonenkillers mit dem 100. Roman der Buchausgabe einen vorläufigen Höhepunkt finden …

So dachte ich zumindest bis vor wenigen Tagen. Da drängte sich nämlich auf einmal eine neue Mitspielerin auf. Eine bildschöne Frau, die derzeit auf den Namen Margarethe Ofenstock horcht. (Mag sein, dass ich sie im Laufe des Arbeitsprozesses nochmals umtaufe.)

Ich weiß nicht so recht, was ich mit der lieben Margarethe anfangen soll. Sie will eine größere Rolle im Leben von Dorian Hunter spielen. Schon beim erstem Aufeinandertreffen der beiden sagte sie klar und deutlich, dass sie den Dämonenkiller für sich haben möchte.

Alle Autoren kennen das: Figuren, die in den Gedanken ihres Erfinders immer präsenter werden und Forderungen stellen. Sie wollen stärker in die Handlung mit einbezogen worden.

Das ist natürlich eine wunderbare Sache, da eine gute Geschichte von möglichst kräftigen Figuren lebt. Aber soll ich denn wirklich einen Erzählfaden, der über einige Bücher hinweg geknüpft wurde, nochmals aufmachen und die Frau Margarethe Ofenstock mit einbringen?

Und dann ist da auch noch die Geschichte von Nepomuk Gratzei, der auf einer Streckbank vor sich hin darbt und auf Erlösung wartet …

Hm. Es bleibt auf jeden Fall spannend.