Ähnlichkeiten und Vergleiche

28. Januar 2022

Ich zerbreche mir immer wieder den Kopf, was „Dorian Hunter“ denn von anderen Grusel- und Horrorserien unterscheidet. Was sind die Alleinstellungsmerkmale? Welche Elemente faszinieren die Leser besonders? Was haben die frühen Autoren der Serie richtig gemacht? So dass die Geschichten über vierzig Jahre nach Erscheinen der ersten Romane immer noch mit Begeisterung gelesen und das Universum Dorian Hunters permanent durch neue Geschichten ergänzt wird?

Ich versuche, Vergleiche zu anderen erfolgreichen Serien zu ziehen. Mir fällt ad hoc nur eine Serienfigur ein, die Dorian Hunter ähnelt, und das ist „John Constantine“.
Sollte jemand Constantine nicht kennen: Die Figur wurde vom legendären Comictexter Alan Moore entwickelt. Constantine hatte lange Zeit eine eigene Comicserie, die sich an ein älteres Publikum richtete und aufgrund des Erfolgs in den 2000ern mit Keanu Reeves verfilmt wurde.
Constantine hat so seine Probleme mit Dämonen und bekämpft sie auf der Erde. Er ist Kettenraucher, er trinkt gerne mal einen über den Durst, er ist ein Zyniker, er hat Frauengeschichten …
Kommt euch das bekannt vor? – Wenn ich die Augen schließe und Dorian Hunter zu visualisieren versuche, sehe ich mitunter die Comicfigur vor mir. Trenchcoat, aufgestellter Kragen, die Zigarette im Mundwinkel. Ein wenig James Dean ist auch noch mit dabei.

Nun, der Dämonenkiller ist in einem anderen Medium zu Hause. Im Heftroman und im Buch. (Wobei ich gegen eine Comicserie absolut nichts einzuwenden hätte.)
Ein Buch bietet in gewisser Hinsicht mehr Möglichkeiten. Es lässt der Fantasie einfach mehr Spielraum. Man kann die Figuren gestalten, wie man möchte, und ist nicht auf einzelne Betrachtungsweisen festgelegt, wie sie im Comic vorgegeben sind. Also mache ich mir Dorian Hunter in meinen Gedanken so, wie ich es möchte.

Zurück zum „Vergleich“ mit John Constantine: Es mag gewisse Ähnlichkeiten zwischen den beiden Charakteren geben, aber dennoch sind sie einzigartig. Das „Hunterversum“ mit einer Schwarzen Familie, mit Asmodi, mit Freaks und mit einer Frau/Hexe wie Coco Zamis steht für sich.
Der Dämonenkiller ist darüber hinaus eine mitteleuropäische Serie. Die österreichischen und deutschen Einflüsse sind nicht zu übersehen. Und das ist gut so.
„Dorian Hunter“ mag vielleicht niemals verfilmt werden, aber die Serie hat sich längst zu einem Klassiker der deutschsprachigen Heftromanliteratur entwickelt. Ich bin stolz darauf, dass ich einen kleinen Teil zur stetigen Weiterentwicklung der Serie beitragen durfte und darf.