Heute wieder ein Blick in die Historie – und gleichzeitig das Comeback einer neuen alten Bekannten! In DAS HAUS ZAMIS „Des Teufels Günstling“ gab eine weitere Autorin ihr Seriendebut: Susan Schwartz steuerte den Teilroman „Schwesterherz“ bei. Unter dem Pseudonym verbirgt sich die Schriftstellerin und Verlegerin Uschi Zietsch, die hauptsächlich als Verfasserin von Fantasy- und SF-Romanen bekannt ist – u.a. auch für Perry Rhodan. “Schwesterherz“ jedoch ist ein astreiner Horrorroman, und zwar einer von der ganz perfiden Sorte, den man lange in Erinnerung behält.

Uwe Voehl: Wie kam es, dass du Autorin für DAS HAUS ZAMIS wurdest? Hast du dich darum beworben?


Uschi Zietsch: Dennis Ehrhardt hat mich angemailt, ob ich nicht gern einen Beitrag schreiben wolle, und ich sagte ja, obwohl ich eigentlich gar keine Ahnung von der Materie hatte. Aber hey, es war eine legendäre Serie von Ernst Vlcek mit einer jungen Hexe als Hauptdarstellerin, wer sagt da nein? Dennis schickte mir alles zu, was ich brauchte, und ich hab mich durch eine Menge Material eingelesen.

Der Roman spielt in Augsburg. Weit abseits von Wien und auch an keinem exotischen Ort. Warum dort?

Ich habe in Königsbrunn bei Augsburg gelebt, also lag der Schauplatz nahe 🙂

Coco muss in dem Roman mit ihrer zickigen Cousine Cora auskommen. Stammt die Figur von dir? Ist sie danach noch einmal aufgetaucht oder hast du sie über die Klinge springen lassen?

Cora hat überlebt. Damals habe ich noch nicht so viel gemetzelt wie heutzutage. Soweit ich mich erinnere, stand sie im Exposé. Bei mir ist sie dann nicht mehr vorgekommen, ob bei jemand anderen weiß ich nicht.

Ich habe gerade mal im Serienexpo nachgeschaut: Nein, Cora hat sich leider niemand mehr angenommen, dabei ist sie gerade wegen ihrer zickigen und überheblichen Art ein idealer Gegenpart zu Coco.
Du hattest ein freundschaftliches Verhältnis zu Ernst Vlcek. In deinem Verlag, Fabylon, ist auch seine komplette „Sternensaga“ erschienen …

Ernst war mein bester Freund. Wir hatten regelmäßigen Briefkontakt, seit ich 17 war, und persönlich kannten wir uns, seit ich 20 war. Obwohl wir eigentlich verschiedene Leben geführt haben. Beispielsweise liebe ich das Reisen, er hasste es, sein Musikgeschmack war so gar nicht der meine, außerdem waren da 20 Jahre Altersunterschied … Trotzdem haben wir uns unglaublich gut verstanden und waren einander sehr verbunden. Gesehen haben wir uns wegen der Distanz von über 500 Kilometern natürlich nur ein paar Mal im Jahr (bei Wien, in Hinterstoder, bei uns in Königsbrunn und später im Allgäu), aber wir haben uns seit den 2000ern jeden Tag gemailt, meistens mehrmals. Er hat mir in Hinterstoder sein umfangreiches Archiv gezeigt, da gehörten Dämonenkiller und Coco Zamis natürlich dazu. Ich wusste, dass das sein eigentliches Genre war, in dem er sich am liebsten austobte. Leider zumeist zensiert, wie er sich ab und zu beklagte, und sich deshalb freute, dass es zu einer Neuauflage und Fortschreibung kam. Er sah sich bei Dennis in guten Händen.

Warum hast du nur zwei Romane für die Serie geschrieben? Immerhin warst du die erste Autorin der Serie und hättest ihr auch weiterhin deinen speziellen Stempel aufdrücken können!

Ja, es waren nur zwei. Ich hatte keine Zeit mehr dazu, weil, das muss ich schamvoll gestehen, ich andere Prioritäten gesetzt hatte und einige schöne, aber arbeitsintensive Projekte bekam.

Hast du die Serie noch weiterverfolgt? Insbesondere den Übergang zum HAUS ZAMIS?

Nein, beruflich habe ich immer zu viele Sachen zu lesen, die mit dem aktuellen Schreibprozess zu tun haben, und privat (also die halbe Stunde, die mir am Tag etwa zur Verfügung steht) tummle ich mich in Genres außerhalb meiner Arbeit.

Woran arbeitest du im Moment?

Ich bin gerade bei Perry Rhodan NEO aktiv, ebenso bei der neuen Miniserie ARKON, und bereite dazu eigene ältere Publikationen für eBooks auf, denn da gibt es ein paar schöne Geschichten, die ich nicht ungenutzt lassen will. Ansonsten habe ich viel mit Verlag und Literaturagentur zu tun, sodass das Schreiben derzeit ein bisschen hintenan gestanden hat – Betonung auf Vergangenheit, denn das will ich wieder ändern, allmählich leide ich unter Entzug.

Würdest du gerne noch einmal einen Roman für DAS HAUS ZAMIS schreiben?

Klar 🙂

Das lässt sich nicht nur einrichten, wir würden uns sehr darüber freuen, liebe Uschi! Vielleicht erlebt ja sogar die fiese Cora ein Comeback, wer weiß? Vielen Dank, dass du für dieses Interview ein wenig in der Erinnerungskiste gekramt hast. Und viel Erfolg weiterhin!

Keep the Horror burning!