DORIAN HUNTER hatte schon immer eine starke Verbindung zur Geschichte der Hexenverfolgung. Als Baron deConde hat Dorian selbst am Verfassen des „Hexenhammers“ mitgewirkt, auch wenn er dabei letztendlich von den Dämonen aufs Kreuz gelegt wurde und es ihm nicht gelungen ist die echten, nützlichen Informationen darin unterzubringen. Hexenverfolgung wird heutzutage glücklicherweise (oder leider, je nachdem, wo man lebt) nur noch in einigen Ländern in Afrika betrieben. Dämonen allerdings sind immer noch aktueller, als man denken könnte.

Als Exposéautor von DORIAN HUNTER ist es von Vorteil, wenn man sowieso gerne kuriose Fakten recherchiert. Irgendwann kann man sie auf jeden Fall gebrauchen. Vor einiger Zeit ist mir dabei etwas aufgefallen: Wir haben viel Hexerei in DORIAN HUNTER und viele schwarze Messen. Was aber in den Romanen bisher nie eine große Rolle gespielt hat, waren Exorzismen. Während ich mir Gedanken darüber machte, ob man das vielleicht ändern sollte – das heißt, während ich ein paar passende Stichworte googlete und Wikipedia-Artikel las, um herauszufinden, was ich über das Thema noch nicht wusste – stieß ich auf ein paar interessante Fakten.

Wir kennen wahrscheinlich alle die Geschichte des letzten Exorzismus in Deutschland, bei dem 1976 die Studentin Anneliese Michel starb. Seitdem hat es in Deutschland keinen großen Exorzismus mehr gegeben. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass die katholische Kirche beschlossen hat, dieses Kapitel ihrer Geschichte als veraltet abzuhaken und ad acta zu legen. Es gab lediglich 1999 eine Neufassung des Exorzismusrituals, die eine Zusammenarbeit mit Psychologen und Medizinern zu einer zwingenden Vorraussetzung machte, um zu verhindern, dass man Geisteskrankheiten mit „echter“ Besessenheit verwechselte.

2010 wusste die Süddeutsche Zeitung außerdem darüber zu berichten, dass die Vatikan nun Exorzismuskurse anbietet. Die Kursgebühr beträgt 180 Euro, falls es irgendwen interessiert. Allerdings muss man wohl Priester sein, um teilnehmen zu dürfen. 2004 gab es außerdem die erste internationale Exorzismuskonferenz in Mexiko. Und seit 1990 bereits gibt es die Internationale Vereinigung der Exorzisten. Die Abkürzung des italienischen Namens dieser Veinigung – Associazione internazionale degli esorcisti – ist AIE. Meiner Meinung nach klingt das ja eher nach einem Stromkonzern.

Bei so vielen Dämonenaustreibern ist Dorian wohl schneller arbeitslos, als er gucken kann. Und wir werden wohl noch sehen, was für Geschichten sich damit schreiben lassen.