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Der kürzlich erschienene Band 103 der Romanheft-Neuauflage von DORIAN HUNTER bei Bastei enthielt bekanntlich den „wahren“ Band 100, der aufgrund der drei Einschubbände 35, 83 und 84 drei Nummern nach hinten gerutscht ist. Auf der dortigen Leserseite MYSTERY-PRESS habe ich einen Brief von Jürg Schmidt gebracht, den ich euch (inklusive meiner Antworten) auch hier nicht vorenthalten möchte:
Ich heiße euch willkommen zu „Des Teufels Samurai“, dem „echten“ Jubiläumsband Nr. 100, der in der Erstauflage den Zyklus um Dorians fünftes Leben einläutete. Jürg, der übrigens auch als Korrekturleser für die DH-Bücher tätig ist, wird sich im zweiten Teil seines monumentalen Leserbriefs auch mit diesem Zyklus beschäftigen:
Heftroman DH 100 wird ja Earl Warrens „Die Todestür“ werden. Ich habe eine gespenstische Story um einen echt fiesen Plan Luguris im Kopf, um besessene Kinder und Martin, Cocos und Dorians Sohn. Es würde mich und alle anderen Leser natürlich freuen, wenn es eine Sonderausstattung gäbe. Mal sehen, ob der Verlag ein bisschen Kohle locker machen kann.
Nein, konnte er leider nicht. Ich hatte diesbezüglich schon vor einigen Wochen angefragt, bin aber mit leeren Taschen zur Unterredung hin und anschließend auch wieder nach Hause gefahren. Angesichts der allgemeinen Situation mit Preissteigerungen allerorten sicherlich nachvollziehbar. Freuen wir uns, dass Bastei weiterhin so fest hinter DORIAN HUNTER und DAS HAUS ZAMIS steht!
Im Band zuvor müssen wir uns von einem Mitstreiter Dorians verabschieden, dem Londoner Großmeister der Magischen Bruderschaft. Mit dem Tod Hekates bildet der Roman einen schönen Abschluss. Ein paar Wochen später wird einer meiner Lieblingszyklen folgen, der um den Schwarzen Samurai, das mächtige Schwert Tomokirimaru und den „Hozo no o“ (heutzutage meist eher als „Heso no o“ transkribiert). Die Japaner haben ca. im sechsten Jahrhundert die chinesischen Schriftzeichen (Radikale) übernommen, vermutlich kam es so zu der Übersetzung „Blumenstängel des Lebens“ (chinesisch „mingdi“). Zu Tomotadas Lebzeiten im 16./17. Jahrhundert werden die entsprechenden Radikale – gerade in den traditionsbewussten Adelshäusern – wohl noch gebräuchlich gewesen sein; die heutigen Radikale von „heso no o“ sehen anders aus.
Oha, ich gestehe, hier erwischt du mich auf dem falschen Fuß. Vor meinem nächsten Japan-Urlaub werde ich mich auf jeden Fall zwecks einer kleinen Vokabularauffrischung an dich wenden! 😛
Da fällt mir ein, dass in der Serie Olivaros Tarnidentität meist als „Kokuo no Tokoyo“ bezeichnet wird, als „Herrscher von Niemandsland“. Diese Konstruktion ist allerdings fehlerhaft, korrekt müsste es „Tokoyo no Kokuo“ heißen, da im Japanischen das Bezugswort nachgestellt wird. Ich glaube, Neal Davenport hat in „Der Kerkermeister“ einmal die korrekte Form verwendet …
Die japanischen Dämonen hatte Ernst Vlcek damals den Werken Lafcadio Hearns (1850-1904) entnommen. Hearn, als Sohn eines Iren und einer Griechin auf Lefkas geboren, wurde später in Japan naturalisiert und nannte sich dann Koizumi Yakumo. Seine Schriften haben das europäische Bild Japans maßgeblich geprägt.
Wie gut, dass die damalige Identität von Olivaro ja bereits in Band 101, „Der Kerkermeister“, enthüllt wurde, sodass ich Jürgs Brief hier ungekürzt bringen kann, ohne zu spoilern. 🙂
Zuletzt noch zu den Hörspielen: Folge 46, „Mörder der Lüfte“, hat mir wahnsinnig gut gefallen. Die arme Coco macht da ja einiges mit. Victor Oller als Bösewicht: großartig!! Wenn meine Informationen richtig sind, wird in der nächsten Folge „Shimada“ aus JOHN SINCLAIR mit von der Partie sein (na ja, zumindest Sprecher Gen Sato). Da bin ich echt gespannt, ob du wirklich die DK-Godzilla-Variante bringst oder alles etwas kleiner ausfällt. Und noch gespannter auf Folge 50, die – sofern alles glattläuft – im nächsten Jahr kommt. Echte Folter, so lange zu warten, aber die Qualität der Hörspiele lässt einen auch diese überstehen.
Ja, Gen Seto war in Folge 47 mit dabei – als Duk-Duk-Geist. In einer der letzten MP-Ausgaben habe ich ja schon einiges über die Folge verraten – unter anderem auch, dass Godzilla alias Tangaroa leider zu Hause bleiben musste.
Beschäftigt haben mich deine Andeutungen, dass die Hörspielserie in Sachen Marvin Cohen einen anderen Verlauf nehmen könnten als die Romane. Denkbar wäre, dass Cohen sich zurückzieht, um sich um Lil zu kümmern, sodass man ihn „bei Bedarf“ (also eigentlich immer :-)) reaktivieren könnte. Andererseits ist es auch ein Markenzeichen der Serie, dass außer Dorian und vielleicht Coco keine Figur sakrosankt ist. Den dramatischen Eindruck von Cohens Tod fand ich eigentlich zu beeindruckend, als dass man darauf verzichten sollte. Aber dir wird schon eine gute Lösung eingefallen sein …
Ich verrate nur so viel: Noch ist das Skript zu Folge 50 nicht geschrieben. 🙂
Mit guten Wünschen für die Zukunft der Serie, dich persönlich, die Autoren und das Team dahinter, den Korrekturleser (hüstel), die Ukraine und uns alle möchte ich die Mehl beschließen.
Ich danke und erwidere die guten Wünsche – vor allem an den Korrekturleser! 😉 Bis in 14 Tagen!
So weit meine Worte in der MYSTERY-PRESS von Band 103. Und auch hier verabschiede ich mich, wenn auch nur bis kommende Woche, wenn der nächste Beitrag im DORIAN HUNTER-Blog erscheint!