„Ich beschwöre dich, du böses Weib, du Milchzaubersche, dass du hier in diesem Haus nicht schaden mögest …“ Nicht nur jede Hexe hat ihre Zaubersprüche parat, im Laufe der Jahrhunderte haben auch die Menschen versucht, Praktiken gegen Schwarze Magie jeglicher Art zu entwickeln. Eine davon sind die sogenannten Hexenbriefe.

Neben magischen Abwehrzeichen wie Drudenfüßen und anderen Hexenzeichen, Neidköpfen, Fratzen oder Andreaskreuzen sind wohl die geheimsten Phänomene in alten Bauten die sogenannten Zauberbohrungen oder Verpflockungen. Diese Bohrungen finden sich oft in den Balken und sind mit Nägeln oder Pflöcken aus Holz so verschlossen, dass sie auf den ersten Blick kaum auffallen.

Darin befinden sich so merkwürdige Dinge wie Pflanzenreste, Gesangbuch- und Bibelblätter, Amulette, Kükeneier und auch die erwähnten Hexenbriefe mit wirksamen weißmagischen Zaubersprüchen.

Unsere Altvorderen waren halt etwas abergläubischer als wir heutzutage. Zumindest wollten sie auf Nummer sicher gehen und Haus und Hof vor der Hexenbrut wirksam schützen.

Wer dem Zufall gar keine keine Chance mehr lassen wollte, der bohrte gleich mehrere Verstecke. So wurden im niedersächsischen Trebel beim Umbau eines Bauernhauses von 1691 fünf Hexenbriefe oder auch Hexenzettel gefunden. Jeder Zettel zeigt einen Drudenfuß mit einem abgekürzten Zauberspruch: AdoNAi, was so viel bedeutet wie „Herr, du bist mächtig in Ewigkeit, Herr“. Jedes Papier war um eine abgeschnittene und mit Sand gefüllt Spitze eines Federkeils gewickelt.

In erster Linie dienten die Hexenbriefe also dazu, um Unheil abzuwehren. Aber gab es auch geheime Verpflockungen, um Unheil auf die Hausbewohner zu lenken?

Nur so viel sei verraten: In einem der nächsten DAS HAUS ZAMIS-Bände werden Hexenbriefe eine besondere Rolle spielen!

Ich wünsche euch eine magische Zeit!

Keep the Horror burning!