Mareike Lümkemann hat schon des Öfteren DORIAN HUNTER-Hörspiele für die Seite Terror-Verlag.com rezensiert. Inzwischen hat sie ihre eigene Hörspiel-Website Traumwelt-Hoerspiel.de gestartet. Ein Grund für Dennis Simcott, Mareike einmal nach den Ursprüngen ihrer Leidenschaft für Hörspiele und insbesondere für DORIAN HUNTER zu fragen, und uns das Interview zur Verfügung zu stellen.

Hallo Mareike. Du schreibst Rezensionen zu Hörspielen und Hörbüchern. Das resultiert sicherlich aus einer gewissen Leidenschaft zum Thema. Wann und mit welchen Hörspielen hat es bei dir angefangen?

Das stimmt. Leidenschaft ist definitiv vorhanden. Angefangen hat das bei mir schon sehr früh. Ungefähr 1984 (damals war ich sechs Jahre alt) habe ich meine erst Hörspiel-Kassette von meinem Vater geschenkt bekommen: „Old Shatterhand, 1. Teil“. Und von da an hat es dann nicht mehr lange gedauert und ich konnte sämtliche Winnetou- und Shatterhand-Kassetten mein eigen nennen. Aber „Fünf Freunde“, „TKKG“ und „Die Drei Fragezeichen“ hatte ich natürlich auch. Bin also quasi auch ein „echtes“ Kassettenkind.

Warum, glaubst du, sind Hörspiele oder Hörspielserien heute noch bei Erwachsenen gefragt?

Ich glaube, dass liegt zum einen daran, dass Hörspiele heute so vielfältig sind und man mit ihnen so gut der Realität entfliehen kann. Im Gegensatz zum Film bleibt auch noch genügen Spielraum für die eigene Fantasie, das Kopfkino. Und man kann sie so hervorragend beim Autofahren hören! Zum anderen gehört gerade viele aus meiner Generation zu denen, die dem Hörspiel irgendwie immer treu geblieben sind. Erst als Kind, dann zum Einschlafen und dann war es zu bestimmten Zeiten auch einfach cool, Hörspiele zu hören. Und wer (aus welchen Gründen auch immer) bis heute dabeigeblieben ist, wird nun damit belohnt, dass er oder auch sie aus dem Vollen schöpfen kann. Schließlich ist die Vielfalt sei es an Genres oder super-gemachten Hörspiel-Reihen groß ist wie nie zuvor.

Wann und wie bist du eigentlich darauf gekommen, Hörspiel- und Hörbuchrezensionen zu schreiben?

Das ergab sich eigentlich eher zufällig. Ein Bekannter von mir hat ja den Terrorverlag, für den ich früher einige Konzertberichte und Musik-CD-Rezensionen geschrieben habe. Da ihm meine Hörspiel-Leidenschaft bekannt war, bekam ich irgendwann eine CD zum Besprechen (ich meine, es war „Caine“ von Lausch) und irgendwann landeten alle Hörspiele dann bei mir. Tja, und jetzt habe ich meine eigene Seite …

Was macht, deiner Meinung nach, ein gutes Hörspiel aus? Ist es der Bekanntheitsgrad der Sprecher?

Ein gutes Hörspiel braucht meiner Meinung nach keine bekannten Sprecher. Mitunter empfinde ich das sogar als semi-optimal, da ich oft den entsprechenden Schauspieler vor Augen habe, dem der Sprecher auch seine Stimme leiht. Da kann sich das Kopfkino dann nicht mehr „frei“ entfalten. Grundvoraussetzung für mich ist vielmehr, dass er sein Handwerk beherrscht, es darf nicht abgelesen oder auswendig gelernt daherkommen. Wichtig finde ich den roten Faden in der Story, gut gemachte und detaillierte Hintergrundgeräusche, die einen mitten ins Geschehen saugen können. Oder auch musikalische Aspekte, die das Hörspiel zu einem regelrechten Block-Buster-Hörspiel machen können, so wie es zum Beispiel mit der Intro-Musik bei den Elfen-Hörspielen ist … Wahrscheinlich ist es einfach eine Kombination des Ganzen.

Nun hast du sogar eine eigene Webseite (http://www.traumwelt-hoerspiel.de) ins Leben gerufen, auf der man deine Rezensionen lesen kann. Wen möchtest du damit erreichen?

Genau, die Seite gibt es seit Mitte April. Meine Seite! (stolz) Damit möchte ich mehr Leute für das Hörspiel begeistern, ihnen zeigen, dass das Hörspiel inzwischen weit mehr ist als nur „TKKG“ oder „Die Drei Fragezeichen“ und dass es vor allem inzwischen eine Vielzahl an großartigen Erwachsenen-Hörspielen gibt. Den Hörspiel-Freunden hingegen möchte ich aufzeigen, welche Hörspiele auf dem Markt sind, und auf diesem Wege vielleicht auch dabei helfen, die kleineren Labels oder Hörspiel-Reihen bekannter zu machen.

Nun würden wir dieses Interview vielleicht gar nicht führen, wenn du nicht auch zu unseren Produkten Rezensionen schreiben würdest. Nehmen wir DORIAN HUNTER als Beispiel. Was findest du gerade an dieser Hörspielserie besonders gut?

Hunter ist einfach cool! Authentisch. Und vor allem nicht der übertriebene Super-Held, und ich finde, genau das macht ihn und die Serie einfach so großartig. Nebenbei gefällt mir einfach die Story des Dämonenkillers und die inzwischen „lieb gewonnen“ Nebenakteure. Denn ganz ehrlich, ohne Cohen, Don oder Coco würde doch echt was fehlen. Zudem gibt es immer wieder neue, abwechslungsreiche Zyklen, die den Hörer mit zu neuen Abenteuern nehmen. Aktuell sind wir ja zum Beispiel im Dschungel auf der Suche nach El Dorado. Bei Hunter werden gerne mal „bekannte“ Storys aufgegriffen, die hier aber erfrischend anders sind!

Klingt nicht, als könnte man deine Begeisterung auf eine kurze Formel bringen. 🙂

Doch. DORIAN HUNTER ist anders, weil Hunter Hunter ist! Weil Hunter einfach nur cool ist. Da kann ich mich nur wiederholen! 😉 Nein, im Ernst. Hier stimmt einfach das Konzept. Die Musik, die Sprecher, die Story. Und die Umsetzung ist halt richtig gut. Vor allem spannend und anspruchsvoll. Was ich besonders mag und was für mich echt wichtig ist, man achtet hier halt auch auf die kleinen Details, was bei anderen Produktionen nicht immer der Fall ist. Und wie eben schon kurz angesprochen, bei DH entwickelt man sich weiter. Bleibt nicht auf der Stelle stehen und die Umsetzung von bekannten Elementen aus Literatur oder Sage wird immer erfrischend neu aufgearbeitet und umgesetzt.

Welche DH-Folge(n) oder Handlung fandest du bisher am besten?

Ich mag besonders die Folgen, die sich primär mit Hunter beschäftigen, in denen mein Dämonenkiller im Mittelpunkt steht. Da fällt mir gerade besonders die „Witchcraft“-Folge ein. Wahrscheinlich weil Hunter in den Folgen davor doch story-mäßig etwas in den Hintergrund gerutscht ist. Und „Amsterdam“ – auch hier steht Dorian im Mittelpunkt und Jürgen Kluckert hatte einen so tollen Gastauftritt. Und dann natürlich noch Folge 19. Eine Folge in der zwar nicht Hunter im Mittelpunkt steht, Cohen dafür aber zu absoluter Höchstform aufläuft. Die ist echt überragend! Ach, es gibt so viele richtig gute Hunter-Folgen.