Dorian Hunters größter Streich – Teil 2

von am 6. Oktober 2017

Von Christian Schwarz haben wir ja nun schon gehört, wie es war, alle Dämonen Großbritannien umzubringen. Aber bei so einem großen Einschnitt in den üblichen Lauf der Dinge, ist es vielleicht angebracht, auch aus Exposé-Autoren-Sicht noch ein paar Worte dazu zu verlieren. Über Massenmord und sonstige Alltäglichkeiten …

Bei Band 89 einer Reihe, die ihre Ursprünge ziemlich genau zehn Jahre vor meiner eigenen Geburt hat, frage ich mich als Exposéautorin schon manchmal, ob es überhaupt noch irgendetwas Neues gibt. Etwas, das Dorian Hunter bisher noch nicht erlebt hat. Etwas, das er noch nicht versucht hat in seinem ewigen Kampf gegen die Dämonen. Ich stelle mir außerdem vor, dass er inzwischen verdammt frustriert ist. Die Schwarze Familie ist wie die Hydra. Immer, wenn man einen Kopf abschlägt, wachsen irgendwo zwei neue nach. Jedes Mal, wenn er einen neuen Fürsten der Finsternis vom Thron stürzt, steht der nächste Dämon mit Ambitionen bereits in den Startlöchern. Inzwischen muss er sich verzweifelt nach einem eindeutigen Sieg sehnen. Und die Uhrmacherin hat ihm genau diese Möglichkeit geboten.

Ich wollte diese Möglichkeit tatsächlich ausnutzen und Dorian die Gelegenheit geben, einen Landstrich weitestgehend dämonenfrei zu bekommen.

Allerdings barg das ganze eine Gefahr: Massenmord als etwas unangefochten Gutes dastehen zu lassen, selbst wenn es sich bei den Opfern um Dämonen handelt. Das wollte mir irgendwie nicht schmecken.

Dorian Hunter hat sich schon immer in vielen moralischen Grauzonen bewegt. Im Prinzip haben wir hier den klassischen Kampf Gut gegen Böse, denn was könnte böser sein als Dämonen? Allerdings gibt es da dann auch immer wieder Charaktere wie Coco, die nicht erst seit ihrer Begegnung mit Hunter das weiße Schaf der Schwarzen Familie war. Oder Tirso, der trotz seiner dämonischen Herkunft ja wirklich ein netter Junge war. Oder Olivaro, den zwischendurch tatsächlich Freundschaft mit Dorian verbunden hat. Oder Salamanda, die eigentlich nur in Ruhe ihr Leben führen möchte. (Okay, gut, das beinhaltet, Menschen ihr Blut auszusaugen, aber es kann halt nicht jeder Vampir Vegetarier sein 😉 )

Dazu kommt, dass Hunter selbst nicht der netteste Zeitgenosse ist. Oft genug heiligt für ihn der Zweck die Mittel, und die Zahl der Gelegenheiten, zu denen er sich mit einem kleineren Übel gegen ein größeres verbündet hat, lassen sich längst nicht mehr an einer Hand abzählen.

Kurz gesagt, die Ausrottung der gesamten Dämonenheit Großbritanniens als eine unangefochtene Heldentat hinzustellen, hätte nicht zu der er differenzierten Darstellung der Charaktere auf beiden Seiten gepasst, die es in der Serie gibt.

Das wiederum brachte mich schließlich zu dem Punkt, dass wir Dorians großen Erfolg aus der Dämonensicht darstellen müssen. Und damit nicht als Heldentat, sondern als Katastrophe. Der zweite Teilroman von „Tick tock“ funktioniert deshalb exakt wie jeder Katastrophenfilm. Bis hin zu der korrupten Regierung, der die Vermeidung einer Panik wichtiger ist als das Wohlergehen der Betroffenen. Ich muss zugeben, beim Schreiben des Exposés hat es sehr viel Spaß gemacht, mit all den dazu passenden Klischees zu spielen. Und ich finde auch, dass Christian Schwarz die Umsetzung sehr gut gelungen ist.

Einen Roman lang konnte Dorian der Bösewicht der Geschichte sein – zumindest aus der natürlich sehr subjektiven Sicht der Dämonen. In den nächsten Bänden kehren wir aber natürlich wieder zum üblichen Programm zurück.

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Andreas Schmidt ist tot

von am 29. September 2017

Eine Name, der so gewöhnlich war, dass man sich immer wieder fragte, ob jemand mit einem solch markanten Gesicht und einer solch markanten Stimme wirklich so heißen konnte: Mit Andreas Schmidt ist gestern einer der aktuell bekanntesten Schauspieler gestorben, der für seine Arbeit nicht nur mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde, sondern über die reine Schauspielerei hinaus auch immer wieder eigene Stücke auf der Theaterbühne inszenierte. Bei DORIAN HUNTER lieh er dem undurchsichtigen Syndikus der Schwarzen Familie, Skarabäus Toth, seine Stimme.

Bei unserem letzten Aufnahmetermin sprachen wir unter anderem auch über seine Darstellung des narzisstischen Mörders Arne Kreutz in der absolut beklemmenden Polizeiruf-110-Folge „Familiensache“, und ich erfuhr, dass Andreas eng mit Eoin Moore, einem der Autoren des Rostocker Polizeirufs, befreundet ist und schon oft mit ihm zusammengearbeitet hat. Das fand ich ziemlich beeindruckend, denn die Figurenzeichnung des Rostocker Polizeirufs, die mit Humor nicht spart und dennoch ihre Charaktere nie verrät, ja, stets einen geradezu liebevollen Blick auf ihre Unzulänglichkeiten richtet, finde ich absolut großartig. Wir waren uns beide einig, wie selten so etwas leider im deutschen Fernsehen ist, und hatten damit ein ausuferndes Thema, über das wir in den Aufnahmepausen sprechen konnten.

Eine weitere, sehr traurige Ironie an seiner Besetzung als Skarabäus Toth ist die Tatsache, dass der Syndikus in den Romanvorlagen stets als uralter Greis beschrieben wird, dessen Stimme „wie Papier raschelt“. Gleichwohl macht er Dorian Hunter und Coco Zamis über eine sehr lange Zeit das Leben schwer. Wir haben seinerzeit also nach einem Sprecher gesucht, der im Unterschied zur Romanvorlage jung genug sein musste, um mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für eine so große Anzahl von Folgen zur Verfügung stehen zu können. Nun ist es leider ausgerechnet in diesem Fall anders gekommen.

Andreas Schmidt lebte in Berlin und starb am 28. September nach langer Krankheit.

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Zimmer frei! Eine Nacht im Geisterschloss

von am 22. September 2017

Und – schon reingelesen? In Band 51 der Dämonensaga DAS HAUS ZAMIS steht wiederum das neue Familienmitglied der Zamis im Mittelpunkt der Geschehnisse: Juna. Diesmal steht ihr eine Testamentseröffnung auf der Temeschburg bevor – und die erste Begegnung mit einer jungen Frau namens Coco Zamis. Beide Frauen ahnen nicht, dass sie Halbschwestern sind. Lest, wie sie sich hier zum ersten Mal begegnen:

… Zum Schluss bleiben nur noch die schwarzhaarige junge Frau und ich übrig.

»Für Sie zwei hat die Fürstin ihr eigenes ehemaliges Schlafgemach vorgesehen«, erklärte Toth stirnrunzelnd und befragte noch einmal seine Liste. »Coco Zamis und Juna Zadrazil … Seltsam …«

»Was ist daran seltsam?«, fragte die Frau, die er mit Coco Zamis angesprochen hatte. Jetzt wusste ich wenigstens, mit wem ich es zu tun hatte.

»Ach nichts, ich glaubte nur, mich zu erinnern, dass Frau Zadrazil eigentlich mit ihrer Mutter zusammen ein Zimmer belegen sollte …«

»Dann haben Sie sich eben falsch erinnert«, lächelte die Frau. »Und wo finden wir das Schlafgemach, bitte schön?«

»Ich weiß, wo es ist!«, sagte ich schnell. Endlich konnte ich mich auch mal zu Wort melden. Das Gemach selbst hatte ich zwar noch nie betreten, aber ich wusste von früher her, wo es sich befand. Auch wenn mein Aufenthalt auf der Temeschburg schon sehr lange zurücklag.

»Prima, dann können wir uns ja nicht verirren«, sagte Coco Zamis und hielt mir die Hand hin. »Ich bin Coco.«

»Ich heiße Juna«, sagte ich. Ihre Hand fühlte sich zart an, der Druck jedoch war fest und selbstbewusst.

»Um sicher zu gehen«, mischte sich Toth ein, »wird ein Diener Sie hinführen.«

»Und das Gepäck?«

»Darum wird sich ebenfalls ein Diener kümmern, meine Damen. Ich wünsche eine geruhsame Nachtruhe.«

Toth verbeugte sich leicht, während ein Untoter in einer altmodischen Dienerlivree nähergeschlurft kam. Er sah grässlich aus. Eine Zickzacknaht lief quer über sein Gesicht, als sei es aus zwei Menschengesichtern zusammengenäht worden.

»Er hört übrigens auf den Namen Codruț«, ergänzte Toth. Er war bereits dabei, seine Unterlagen zusammenzupacken.

»Und wo werden Sie nächtigen?«, fragte Coco.

»Ich habe noch – zu arbeiten«, antwortete der Schiedsrichter. Er log, aber es war mir auch egal.

»Okay, Juna, dann zeig uns unser Prunkgemach«, sagte Coco und ignorierte Codruț völlig.

»Gerne«, nickte ich und ging voran. Soweit ich es in Erinnerung hatte, befand sich das Schlafzimmer der Fürstin im obersten Stockwerk. Damals war es uns strengstens verboten worden, diese Etage jemals zu betreten. Und tatsächlich spürte ich auch jetzt ein seltsames Kribbeln im Bauch, als wir die vielen Stufen hochstiegen. Es war immer noch ein wenig so, als würde ich etwas Verbotenes tun. Als wir den Korridor endlich erreicht hatten, spürte ich es geradezu körperlich, dass ich hier unwillkommen war.

»Fühlst du das auch?«, fragte Coco.

Ich nickte erleichtert. Also war es keine Einbildung.

»Wahrscheinlich wirkt irgendein Abwehrzauber der alten Schachtel selbst noch nach ihrem Tode nach«, vermutete Coco. »Allerdings ist er nicht mehr sehr stark …« Sie vollführte einige magische Handbewegungen und murmelte einen Auflösungszauber. Sofort ließ der Druck in meinem Magen nach. Ich fühlte mich wieder besser.

Schließlich standen wir vor der Tür des »Schlafgemachs«. Und augenblicklich spürte ich den Druck erneut. Aber diesmal wollte ich nicht einfach nur dastehen, sondern meiner Begleiterin zeigen, dass auch ich eine Hexe war.

Kurzerhand drückte ich die Klinke herunter und übertrat die Schwelle.

»Juna, Vorsicht!«, hörte ich Coco rufen.

Dann fiel ich in ein tiefen schwarzen Abgrund …

Blut geleckt? Dann empfehle ich euch, gleich weiterzulesen. Und falls euch das Buch noch in eurer Sammlung fehlt, könnt ihr es gleich hier ordern:
DAS HAUS ZAMIS 51, „Juna“
von Michael M. Thurner und Logan Dee

Keep the Horror burning!
Uwe

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Dorian Hunters größter Streich

von am 15. September 2017

DORIAN HUNTER 89 enthält einen Teilroman, der die meisten von euch wohl überrascht haben dürfte. Dorian Hunter gelingt hier ein Sieg gegen die Schwarze Familie in einer Größenordnung, die man sonst so in der Serie nicht kennt. Die Aufgabe, diesen bahnbrechenden Schlag zu schreiben, ist Christian Schwarz zugefallen, der hier in seinen eigenen Worten berichten wird, wie er sich dieser Herausforderung gestellt hat.

Fast hätte ich Dorian Hunter 89 gar nicht geschrieben – obwohl ich dafür eingeteilt war. Denn wegen anderer Aufträge konnte ich den Abgabetermin Ende Mai unmöglich halten. Den von mir vorgeschlagenen Autorentausch (ich schreibe einen Teil der Nummer 90, der entsprechend eingeteilte Autor übernimmt meinen 89er-Teil) lehnte Andrea ab und gab mir stattdessen einen Monat obendrauf (Anmerkung der Redaktion: Ich richte die Exposés auf die Stärken des jeweiligen Autors hin aus. Jemandem ein Exposé zu geben, das eigentlich für einen anderen Autor gedacht war, sorgte im Zweifelsfall dafür, dass jemand irgendwas schreiben muss, was er gar nicht so gerne schreibt, und das ist nie gut.). Zum Glück. Denn so kam ich in den Genuss, den seit langem aufregendsten Roman der Serie zu schreiben: Ich durfte die komplette Dämonenschaft Großbritanniens ausrotten! Das war mal eine Ansage.

So mancher Leser hatte ja schon gemurrt, dass Dorians Tochter Irene jede Menge Lebensuhren herstellt, ohne sie gegen die Dämonen zu benutzen. Natürlich. Denn Irene ging es nie darum, hie und da mal einen Dämon zu killen, sondern die komplette Schwarze Familie auf einen Schlag auszulöschen. Na ja, so ähnlich zumindest. Denn ein Probelauf für ein derart gigantisches Unterfangen muss natürlich schon sein. Und so entschlossen sich das Hunter-Double (oder doch eher die Expo-Redaktion?), als Generalprobe die britische Insel dämonenfrei zu machen. Ein genialer Schachzug, weil so eine Insellage die Fluchtmöglichkeiten doch drastisch einschränkt. Selbst bei Dämonen – sofern sie den Feind auch in den eigenen Reihen haben, was hier ganz eindeutig der Fall ist.

Puh. Andreas Expo gab die Geschichte in großen Teilen vor, trotzdem blieb noch genügend Raum für mich, um eigene Ideen einzubringen. Als Leser der ersten Stunde hatte mich schon immer die Alkahest-Sippe fasziniert. Der Dämonenrocker Demur Alkahest, der vorzugsweise in London sein Unwesen trieb, war noch gut in meinem Gedächtnis verankert, ebenso das hübsche Wasserschlösschen des Count Lucius of Alkahest nahe des (erfundenen) schottischen Orts Sinclair, wo er das allbekannte Theriak herstellte. Andrea hatte dankenswerterweise eine Cailin Alkahest ins Expo geschrieben, die als Verlobte unserer dämonischen Hauptperson Leonard Manning fungieren sollte. Viel mehr nicht. Trotzdem war Cailin ein prächtiges Alibi für mich, ihr eine tragende Rolle im Roman einzuräumen, sie mit ein wenig Hintergrund zu versehen und die Alkahest-Saga so um eine Nuance zu erweitern.

Jetzt ging’s los. Was wusste ich überhaupt noch über die Alkahests? Demur hatte seinerzeit seinem Onkel Count Lucius die Theriak-Formel klauen wollen und war im Wasserschlösschen umgekommen. Hm. Wie genau, entzog sich meinem Wissen allerdings. Also Recherche. Ach ja, stimmt ja. Demur war von dämonischen Pflanzen, die man zur Herstellung des Theriaks brauchte, ermordet worden. Und Dorian hatte Count Lucius gemeuchelt sowie dessen Alchimistenküche abgefackelt. Und jetzt? Soweit ich mich erinnerte, spielte das Alkahest’sche Wasserschloss anschließend keine Rolle in der Serie mehr. Also konnte ich es als Kulisse wiederaufleben lassen. Schon mal sehr gut. Nächste Fragestellung: Welche weiteren Alkahests kamen wann und wo in der Serie vor? Da war natürlich die selige Hekate, die aus der Alkahest-Sippe stammte. Desweiteren erinnerte ich mich noch an einen Klingor Alkahest, der in Dorian Hunter 17 „Die Hexe von Andorra“ einen tödlich endenden Auftritt gehabt hatte. Aber sonst? Nicht viel. Also erfand ich Demurs Bruder Demian, der mit Frau und Tochter Cailin viele Jahre nach den damaligen Ereignissen ins inzwischen verfallene Wasserschlösschen einzog, dem ehemaligen Stammsitz der Alkahests. Und weil ich wie gesagt Altleser bin, konnte ich es natürlich nicht lassen, ein kleines Gimmick für andere Altleser einzubauen: Cailin findet unter verdorrten Pflanzen die mumifizierte Leiche ihres Onkels Demur und in dessen Tasche das originale Theriak-Rezept. Denn das hatte laut der vorangegangenen Ereignisse immer noch dort zu stecken, genauso wie Demur niemals aus dem Pflanzenwust befreit worden war. (Anmerkung der Redaktion: Seht ihr, das ist etwas, das am besten in einem Christian-Schwarz-Exposé funktioniert. Man lässt so nebenher einen altbekannten Namen fallen, und der geschätzte Kollege erledigt den Rest der Arbeit selbst. Ich sage nicht, dass der Rest des Teams recherchefaul ist, aber niemand anderem macht Recherche so viel Spaß. Das war die Verschiebung des Abgabetermins ganz eindeutig wert.)

Dass ich einige tragende Szenen im Wasserschlösschen und drumherum angesiedelt habe, versteht sich von selbst. Aber auch darüber hinaus hat es einfach nur Spaß gemacht, den britischen Dämonen allesamt eins aufs Haupt zu geben und – ebenso spaßig – den Roman mal aus der Sicht eines aufmerksamen kleinen Dämons zu schreiben, der dem gemeinen Hunter-Mordplan schneller als die anderen auf die Schliche kommt. Dass Leonard Manning die Geschichte als einer von ganz wenigen Dämonen überlebt, ist trotzdem pures Glück. Aber auch die Begabung, zur rechten Zeit das Richtige zu tun, spielt eine nicht unwesentliche Rolle. Was ich damit meine? In Band 89 steht’s.

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Die Gesichter zu den Stimmen

von am 8. September 2017

Wir lesen uns in einer Woche an dieser Stelle wieder.

Viele Grüße
Dennis Ehrhard

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Der Sommer verlängert sich … und die Pause auch …

von am 2. September 2017

Schön wär’s mit dem langen Sommer. Schön wär’s ja sogar, wenn er überhaupt mal angefangen hätte, bevor er schon wieder zu Ende geht. So ist die Sommerpause vorbei, ohne dass es gefühlt auch nur einen einzigen Sonnenstrahl gegeben hätte, den man hätte genießen können. Aber nun gut, als Hamburger hat man ja eh gelernt, das Wetter zu nehmen, wie es eben kommt, und das gilt sicherlich auch für die Düsseldorfer Friedrich Sonderberg und Minnie Cogner (die Düsseldorfer sollen den Hamburgern ja allgemein sehr verwandt sein …).

Die Wahrheit ist: In Sachen SONDERBERG & CO gibt es einstweilen ebenfalls noch keine Neuigkeiten zu vermelden. Wobei durchaus etwas in Sachen neunte Folge in Planung ist, aber über halbgares Zeugs und Wasserstandsmeldung spekuliert man ja nicht … äh, oder doch?

Deshalb habe ich beschlossen, die Pause in diesem Blog bis Jahresende 2017 zu verlängern.

Waas, bis Jahresende? – Ja, denn die Wahrheit, von der ich eben sprach, ist auch: Einen SONDERBERG &. CO.-Fall schreibt und produziert man nicht mal eben so im Vorbeigehen, weshalb es zu einer neuen Veröffentlichung an dieser Stelle erst eine Meldung geben wird, wenn ein Termin definitiv feststeht (wovon wir zurzeit leider, leider noch sehr weit entfernt sind). Und so halte ich es ganz mit Dr. Sonderberg, dem ja auch jedes überflüssige Fabulieren zuwider ist. Vielleicht tut uns ja auf der anderen Seite wenigstens der Sommer noch mal einen Gefallen und macht zum Ausklang ein wenig von sich reden. 😉

Falls mir zwischendurch noch ein Thema vor die Füße fällt, melde ich mich natürlich trotzdem hier zu Wort. Ansonsten hören bzw. lesen wir uns an dieser Stelle wieder zum Jahresbeginn 2018.

Viele Grüße
Dennis Ehrhardt

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Die Messer sind gewetzt!

von am 31. August 2017

Es ist so weit, ihr Lieben – die Messer sind gewetzt, es geht auf ins Niemandsland nach Panama, wo der Dämonenkiller in eine Falle der ganz besonderen Art tappt. Einen Vorgeschmack darauf, was Dorian dort erwartet, erfahrt ihr hier im Trailer zur aktuellen Doppelfolge 35.1, „Niemandsland – Eingeladen“, und 35.2, „Niemandsland – Ausgeliefert“, die ab sofort überall im Handel und natürlich auch hier bei Zaubermond erhältlich sind:

Darüber hinaus gibt es natürlich auch jeweils einen neuen Titel bei den beiden Buchserien DORIAN HUNTER und DAS HAUS ZAMIS zu vermelden:

DAS HAUS ZAMIS 51, „Juna“
von Michael M. Thurner und Logan Dee

Juna macht sich auf die Suche nach Michael Zamis, ohne zu ahnen, dass er ihr leiblicher Vater ist. Doch der Hoia-Baciu-Wald ist voller Gefahren. Die Geister uralter Dämonen hausen dort …

In der Gegenwart eröffnet Skarabäus Toth das Testament der Fürstin Bredica. Auch Michael Zamis, seine Frau Thekla und Coco reisen nach Rumänien. Auf der sagenumwobenen Temeschburg trifft Michael Zamis nicht nur Juna wieder – es erwartet ihn eine weitere Überraschung: Die Fürstin verspricht demjenigen ihr Erbe, der ihren Mörder überführt. Ein tödlicher Wettstreit beginnt, bei dem schon bald die Ersten auf der Strecke bleiben.

DORIAN HUNTER 89, „Tick tock“
von Catherine Parker und Christian Schwarz

Die Fronten sind nun eindeutig geklärt: Auf der einen Seite stehen Hunter und Irene, die der Existenz aller Dämonen ein für alle Mal ein Ende setzen wollen. Auf der anderen setzen Asmodi und seine neue Schiedsrichterin Salamanda Setis alles daran, die Uhrmacherin mit ihren Lebensuhren aufzuhalten. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Alle vier Titel sind ab sofort über www.zaubermond.de erhältlich. Die Auslieferung an die Abonnenten ist bereits erfolgt. Wir wünschen viel Spaß beim Hören bzw. Lesen! 🙂

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Was machen ZAUBERMOND-Autoren, wenn sie keinen ZAUBERMOND-Roman schreiben?

von am 18. August 2017

Nun, sie schreiben Romane für andere Verlage.– oder wühlen wie im Falle von FISCHMUND in alten Ordnen und finden dort Erstaunliches. In dieser Blogserie möchte ich euch „die anderen Romane“ der ZAUBERMOND-Autoren ans Herz legen. Und ich beginne ganz unbescheiden mit einem Roman, bei dem ich die Finger mit im Spiel hatte.

Den Roman schrieb ich vor über zwanzig Jahren mit DAS HAUS ZAMIS- und DORIAN HUNTER-Autor Malte S. Sembten. Es waren stürmische, aber auch äußerst kreative und hoffnungsvolle Zeiten, in der der Roman entstand. Vor allem war ich über zwanzig Jahre jünger. Malte lag damals, 1994, im Krankenhaus, sehr lange, schmerzvolle Wochen, aber ich wage zu behaupten, dass ihn die Arbeit an diesem Roman zumindest die Langeweile hat vergessen lassen.

Da ich neben dem Schreiben auch noch einen Hauptberuf als Texter und Konzeptioner hatte, konnte ich kaum mit Maltes damaligen Arbeitseifer mithalten. Alle paar Tage erreichte mich ein dickes Bündel weiterer handgeschriebener Manuskriptblätter. Meistens mit kleinen Zeichnungen von »Frosch-Fressen« verziert. Manche der Briefe kamen direkt aus »Innsmund«, wie wir »Fischmund« in einer ersten Manuskriptversion genannt hatten.

Den Roman hatten wir für die Horror-Reihe DÄMONEN-LAND vorgesehen, dort ist er aber nie erschienen. Obwohl ich damals schon einige Heftromane veröffentlicht hatte, also kein Greenhorn mehr war, kommt mir unsere damalige Euphorie im Nachhinein ziemlich naiv vor. Denn »Fischmund«erfüllt nun sämtliche Gesetze eines Romanheftes – nicht. Es fehlt in der ersten Hälfte jegliche Actionhandlung. Stattdessen hangelt sich der Ich-Erzähler wie in einem Computerspiel allmählich im Haus und in Fischmund vor und stößt auf immer mehr Geheimnisse, wovon wiederum nicht jedes am Ende gelöst wird bzw. nicht immer ganz klar ist, was er denn nun geträumt hat und was nicht. Auch die etwas – nun ja – gewöhnungsbedürftige Aussprache mancher Bewohner des geheimnisvollen Ortes hätte uns jeder verantwortungsbewusste Romanheft-Lektor gestrichen. Und ganz sicher verstoßen wir darin streckenweise über eine ganz wichtige Regel, die ich in jedem Schreibkurs ganz an den Anfang stelle: Show, don’t tell!

Ich habe den Roman für die Veröffentlichung nur behutsam überarbeitet und ihn der heutigen Zeit angepasst. So habe ich die Namen modernisiert und lasse den Roman auch in der heutigen Zeit spielen. Bei einer Sache habe ich mich aber doch nicht entschließen können, sie zu ändern: Damals gab es noch keine Handys. Für Autoren ideal, konnte man doch Hilfe nur mit dem Festanschluss zu Hause oder in einer Telefonzelle herbeirufen. Heutzutage behelfen sich schlaue Autoren damit, ihre Helden und Heldinnen in ausweglosen Situationen betonen zu lassen, dass es kein Netz und somit keinen Empfang gibt. Damals war es halt so, dass unsere Protagonisten vergeblich nach einer Telefonzelle Ausschau halten. Die waren damals übrigens noch gelb. Und Navis gab es natürlich auch nicht – es wäre eine sehr reizvolle Pointe gewesen, wenn der Ich-Erzähler das Örtchen Fischmund in sein Navi eingegeben hätte – und eine quäkende Froschstimme hätte ihn dorthingeleitet. So aber sucht er vergeblich in seinem Straßenatlas.

Blasphemisch, unbeschreiblich, unfasslich, grenzenlos, unvorstellbar – all diese Adjektive, die eine typische Lovecraft-Story ausmachen, fehlten bei uns genauso wenig wie das unerbittliche Ende, auf das der Erzähler letztlich und unausweichbar zutorkelt …

FISCHMUND ist in liebevoller Aufmachung in der EDITION CL erschienen – und obwohl limitiert, soll es sogar rnoch ein paar Exemplare geben …

Keep the Horror burning!
Uwe

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Die neuen Hörspielfolgen bis September 2018

von am 13. August 2017

Noch drei Wochen bis zum Erscheinen des Hörspiel-Zweiteilers „Niemandsland“, der den Secret-Service-Zyklus abschließt. Die Planungen für die Serie gehen aber natürlich schon weit darüber hinaus. So sind die Sprachaufnahmen für die Folgen 36-39, die ebenfalls wieder eine zusammenhängende Story ergeben, bereits nahezu abgeschlossen – genauso wie übrigens die Covergestaltung. Da wir von Mark Freiers Arbeiten wieder einmal restlos begeistert sind, präsentieren wir euch die Cover hier vorab. Übrigens sind die Folgen just ab heute auch in unserem Shop als CD und MP3-Download vorbestellbar. 😉 Die Listung zur Vorbestellung bei Amazon und anderen Händlern folgt im Laufe der nächsten Wochen. Wir wünschen euch viel Spaß beim Schwelgen und Vorfreuen auf das DORIAN HUNTER-Jahr 2018. In den nächsten Wochen geht es dann erst mal knallhart in Panama weiter … mit der Jagd auf den Secret-Service-Verräter Victor Shapiro!

Dorian Hunter 36, „Auf der Santa Maria“ (Dezember 2017)

Dorian Hunter 37, „Am Rio Negro“ (März 2018)

Dorian Hunter 38, „Marucha“ (Juni 2018)

Dorian Hunter 39, „Yana Turmanyay“ (September 2018)

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Ein exklusiver Ausblick – DORIAN HUNTER 89 – Teil 2

von am 4. August 2017

Rund um die Uhrmacherin spitzen sich die Dinge zu. Die Fronten sind jetzt mehr als klar, und jede Seite ist auf der Suche nach mächtigeren Mitteln, um ihre Gegner zu besiegen. Allerdings haben sowohl Irene als auch Salamanda auf ihre Art mit den Gaben zu kämpfen, die sie in den Kampf führen. Mächtige Magie kommt eben immer mit einem Preis. Hier ein Ausblick auf die Probleme, mit denen Salamanda sich konfrontiert sieht.

Salamanda Setis warf dem Eidesstab einen ungnädigen Blick zu. Dass sie hier festsaß, in diesem öden Schiedsrichterbüro, während draußen das Wiener Aprilwetter Graupelkörner über den Asphalt jagte, verdankte sie allein ihm.
Der Eidesstab hatte sie erneut an dieses Amt gefesselt. Als hätte sie ihm nicht schon lange genug gedient! Mehr als irgendjemand sonst …
„Warum hast du das getan?“, knurrte sie. „Warum ausgerechnet ich?“
Natürlich erhielt sie keine Antwort. Sie hatte auch keine erwartet. Der Eidesstab besaß eine Menge Fähigkeiten, die in der Schwarzen Familie gleichermaßen geschätzt wie gefürchtet waren, aber Sprechen gehörte nicht dazu. Dennoch spürte Salamanda die enorme magische Kraft, die von dem Feuerschädel ausging. Seit dem Totentanzritual in Meroe zierten seltsame Muster aus weißem Staub das Holz des Stabes.
Die Ereignisse im Sudan hatten die Fronten zwischen ihr und Dorian Hunter verhärtet. Ihre Zusammenarbeit war immer schon ein fragiles Arrangement gewesen, sie hatten einander nie wirklich vertraut. Zu Recht, wie sie beide aus Erfahrung wussten. Trotzdem hatte es eine ganze Weile gut funktioniert.
Tja, vorbei. Die Rabisu biss sich auf die Lippen. Abgehakt.
Dass sie sämtliche Dorfbewohner Meroes nach dem fehlgeschlagenen Ritual umgebracht hatte, würde der Dämonenkiller ihr nie verzeihen.
Andererseits hatten sie sich zuvor schon auf Leben und Tod bekämpft.
„Was soll’s also.“ Salamanda schnippte den Kugelschreiber vom Schreibtisch, der noch die Initialen von Coco Zamis trug.
Überall fanden sich Überbleibsel aus der Zeit, als Coco hier Streitigkeiten geschlichtet hatte. Allzu lange lag das ja noch nicht zurück. Ebenso wenig wie die Gerichtsverhandlung, bei der Salamanda die Hexe gegen Asmodis Anklage raffiniert und erfolgreich verteidigt hatte.
Ein gefährliches Spiel, auf das ich mich da eingelassen habe …
Und was hatte ihr das Ganze eingebracht?
Den verhassten Schiedsrichterposten, den sie nun zum zweiten Mal innehatte. Dabei war sie einst so froh gewesen, die lästige Bürde endlich los zu sein.
Außerdem ärgerte sich Salamanda darüber, dass Coco ausgerechnet in Dorians Londoner Jugendstilvilla Unterschlupf gefunden hatte. Ihr selbst hatte man den Zutritt in der Baring Road stets verwehrt; selbst zu der Zeit, als sie noch Teil des Teams gewesen war.
Leider war dann eines Tages Irene aufgetaucht. Dorians angebliche Tochter. Seitdem stand die Rabisu an erster Stelle auf der Abschussliste.
Die verfluchte Uhrmacherin.
Erneut kochte Wut in Salamanda hoch. Sie grub die krallenartigen Fingernägel so fest in die Tischplatte, dass sie hässliche Kratzer hinterließen.
Denk nach, beschwor sie sich. Es wird Zeit, Irenes Treiben endlich Einhalt zu gebieten.
Die Ereignisse im Sudan waren kein Zufall gewesen. Zweifellos hatte Bastet ihre Schritte gezielt nach Meroe gelenkt. Sie hatte Salamanda auf die machtvolle Magie des Totentanzes aufmerksam gemacht – und wahrscheinlich verdankte sie es auch der katzenäugigen Göttin, dass sie zuvor den Eidesstab zurückerlangt hatte. Denn ohne das Artefakt wäre Salamanda kein Eingreifen möglich gewesen. Die Rabisu besaß keine eigenen magischen Kräfte und erfüllte somit die Voraussetzungen nicht, den Totentanz zu übernehmen.
Der Eidesstab allerdings schon.
Nur wusste Salamanda noch immer nicht, wie sie dessen neu erlangte magische Kraft gegen die Uhrmacherin einsetzen konnte. Was sollte sie jetzt konkret damit anfangen? Wie konnte sie Irene mit dem Staub schaden oder das Miststück am besten gleich ganz ausschalten?
„Ja, wie?“, herrschte Salamanda den Eidesstab an.
Durch die Staubzeichnungen wirkte er verändert. Inwieweit er das tatsächlich war, wusste sie nicht. Sie war keine Hexe, ihre Kenntnisse von Magie eher dürftig.
„Mir fehlt eine Gebrauchsanweisung, verdammt.“
Frustriert vor sich hin murmelnd, tastete sie den ehemaligen Feuerschädel ab. Sie rief sich das Ritual in Meroe in Erinnerung – die Gesänge, das Trommeln. Der heilige Platz zwischen den Felsen, wo die Menschen sich in Trance getanzt und den Staub aufgewirbelt hatten.
Nichts lieferte einen Hinweis darauf, wie sie dieselbe magische Kraft in einem Wiener Büro entfesseln konnte. Geschweige denn, wie sie diese gezielt anwenden konnte.
Salamanda wollte schließlich nicht diejenige sein, gegen die der Totentanz sich richtete. Was passierte, wenn der Staub toste, hatte sie eindrucksvoll miterlebt: Menschen, die innerhalb von Sekunden alterten, verschrumpelten wie Dörrpflaumen und tot zusammenbrachen.
Höchst gern würde sie Irene dasselbe Schicksal erleiden lassen.
Aber der Eidesstab gab sein magisches Geheimnis nicht preis.
Genervt umkreiste Salamanda den Schreibtisch. Setzte sich wieder, stützte den Kopf in die Hände. Es war nicht zum Aushalten! Sie kam mit ihren Überlegungen einfach nicht weiter. Irgendwann sah sie die Nutzlosigkeit ihrer Bemühungen ein.
Allein würde sie das Problem nicht lösen.
Sie brauchte Hilfe. Oder einen guten Rat.
Von jemandem, der sich besser mit Magie auskannte.
Begabte Hexer hatte sie Zeit ihres Lebens zwar einige kennengelernt, aber spontan schien ihr keiner davon ausreichend vertrauenswürdig. Sollte sie es trotzdem wagen?
Noch während Salamanda zögerte, ob sie einen alten Freund in Dubai kontaktieren sollte, dem sie am ehesten zutraute, sich mit Wüstenmagie auszukennen, meldete sich überraschend Asmodi bei ihr – und nahm ihr kurzerhand die Entscheidung ab.

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