Wie es der Mbret leider nicht mit Bibelschmuggel zu tun bekam

21. Juli 2015

Zwei Monate ist es her, dass die Hörspielfolge 28, „Mbret“ erschienen ist. Über eine Begebenheit muss ich aber selbst heute noch schmunzeln, wenn ich an das Schreiben des zugehörigen Skripts zurückdenke. Das Romanexposé zum „Mbret“ (der Roman erschien damals unter dem Titel „Der Opferdolch“) enthält einen etwas kuriosen, historischen Fakt, den wir in den Hörspielen leider nicht verwenden konnten, weil sie ja nicht in den 70er-Jahren, sondern in der Gegenwart spielen. Ich übergebe einfach mal Ernst Vlcek das Wort, der an einer gewissen Stelle im Expo eigentlich nur die Nebenfigur Domino Callabro vorstellen wollte:

„Domino Callabro geht recht seltsamen Geschäften nach. Er schmuggelt Bibeln in albanischer Sprache nach Albanien. Zum besseren Verständnis sei gesagt, dass im Jahre 67 in Albanien alle Religionen ausgerottet wurden, viele Kirchen zu Sporthallen, Kinos und Parteilokalen umfunktioniert, nur die architektonisch wertvollen werden vom Staat weiter erhalten (Das entnehme ich einer albanischen Kampfschrift. Anm. d. Exposé-Autors). Nun gibt es aber in der VR Albanien Elemente, die an ihrem religiösen Glauben hängen, und es gibt in der westlichen Welt Kleriker, die die Albaner mit Bibeln, Kruzifixen und so versorgen wollen.“

Heutzutage darf man in Albanien wieder offen welcher Religion auch immer angehören. Daher haben wir aus dem Bibelschmuggel Flüchtlingsschmuggel gemacht, der derzeit deutlich aktueller ist.