Projekt Übergang, Teil 2

von am 3. Dezember 2013

Wie bereits berichtet, gab es beim Erscheinen der alten Romane als E-Books eine Pause, weil der Übergang von den Originalexposés aus der Feder des Serienvaters Ernst Vlcek (die bis Band 34 reichten) hin zu den nachfolgenden Bänden noch einmal überarbeitet und ein paar Widersprüche ausgebügelt werden mussten. Von der anspruchsvollen Arbeit an diesem Mammutprojekt berichtet euch in einer dreiteiligen Serie Autor Oliver Fröhlich. Heute lest ihr Teil 2:

Was war zu tun, um einen schlüssigen Übergang zwischen beiden Serien zu gewährleisten und sie zu einer zusammenwachsen zu lassen? Zunächst einmal musste ich lesen, lesen, lesen, um alle Baustellen zu identifizieren. Da stellten sich aber bereits die ersten Fragen. Wie viele der alten Romane sollte man lesen? Reichte alles nach dem Baphomet-Zyklus aus? Oder sollte ich weiter zurückgehen? Wie viele der neuen Bücher waren wichtig? Eines? Zwei? Wie sollte ich damit umgehen, wenn in den neuen Romanen auf Dinge Bezug genommen wurde, die mir nichts sagten? Schließlich könnte ich nicht mit Gewissheit beurteilen, ob es sich dabei um etwas aus der Zweitauflage handelte (was ich dann streichen oder korrigieren müsste) oder um Details aus der Erstauflage, allerdings aus Bänden, die ich noch nicht gelesen hatte.
Am liebsten hätte ich erst alle Romane durchgearbeitet, aber das ließ sich aus Zeitgründen nicht verwirklichen. Schließlich sollten die Übergangsbände bald als E-Book erscheinen. Also blieb mir nur eines übrig: zumindest sämtliche Exposés zu lesen und zu hoffen, dass die fertigen Romane später nicht in entscheidenden Details abwichen.
Schnell stellte sich heraus, dass ein reibungsloser Übergang nur möglich wäre, wenn man auch die Bände »In der Vergangenheit verschollen« und »Dämonenkrieg« mit einbezog. Denn in ihnen geschah vom Tod einzelner Mitstreiter von Dorian Hunter bis hin zum Angriff auf einen bedeutenden Stützpunkt des Dämonenkiller-Teams so viel, was den neuen Bänden zugrunde lag, dass sie nicht außen vor bleiben konnten.
Das bedeutete jedoch zugleich, dass zwei Versionen der Abenteuer im Dreißigjährigen Krieg unter einen Hut gebracht werden mussten. Denn mir war von vornherein wichtig, in die bereits bestehenden Texte nur so wenig einzugreifen wie möglich. Die nach den alten Exposés von Ernst Vlcek neu verfassten Abschlusstexte der Klassiker-Serie wollte ich unbedingt beibehalten – inklusive der nicht besonders beliebten Figur Zicci, weil sie ein Vermächtnis der Ur-Exposés darstellt. Da diese Figur in den neuen Bänden aber nicht auftaucht, muss sie die Serie irgendwie verlassen.

Andererseits tauchten in den neuen Bänden Figuren auf, die aus der Zweitauflage übernommen wurden, in der Erstauflage jedoch keine Rolle spielten, so z. B. die Teufelin Angelina. Sie brauchte also einen Auftritt, der erklärte, wo sie in den späteren Büchern so plötzlich herkommt.
Das nächste Problem waren Figuren, die zwar bereits in beiden Serien mitspielten, sich aber unterschiedlich entwickelt hatten, wie zum Beispiel Olivaro oder Abi Flindt.
Und als Letztes gab es noch die Handlungskomponente. Wie ließ sich die Handlung der Klassiker innerhalb eines neu zu schreibenden Übergangsbandes so steuern, dass sie in »In der Vergangenheit verschollen« mündete? Welche offenen Fäden mussten in diesem neuen Roman abgeschlossen werden? Es lag noch immer ein Berg an Arbeit vor mir …

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Projekt Übergang, Teil 1

von am 19. November 2013

Wie bereits berichtet, gab es beim Erscheinen der alten Romane als E-Books eine Pause, weil der Übergang von den Originalexposés aus der Feder des Serienvaters Ernst Vlcek (die bis Band 34 reichten) hin zu den nachfolgenden Bänden noch einmal überarbeitet und ein paar Widersprüche ausgebügelt werden mussten. Von der anspruchsvollen Arbeit an diesem Mammutprojekt berichtet euch in einer dreiteiligen Serie Autor Oliver Fröhlich:

Als Zaubermond beschloss, seine Neuerscheinungen im Taschenbuchformat zu veröffentlichen, fiel damit zugleich die Entscheidung, DORIAN HUNTER und DAS HAUS ZAMIS nach und nach als Taschenbücher neu aufzulegen, um den Serien ein einheitliches Erscheinungsbild (identisch mit den Hörspielen) zu verleihen. Außerdem sollten die bisherigen Serien »Dorian Hunter Klassiker« und »Dorian Hunter – Neu« zu einer Serie mit fortlaufender Nummerierung vereint werden. Und genau hierin lag die Herausforderung.
Kenner wissen Bescheid, allen anderen sei die ungewöhnliche Chronologie der Serie verdeutlicht: Die Originalserie, die – wie heute – die Abenteuer des Dämonenkillers in Zyklen erzählt, wurde mitten im laufenden »Baphomet«-Zyklus mit Heft 143 eingestellt. Schuld daran waren nicht etwa schlechte Verkaufszahlen, sondern die damals sehr strengen Richtlinien des Jugendschutzes.

Einige Zeit später kam es zu einer Zweitauflage der Serie. Als diese sich langsam dem Baphomet-Zyklus näherte, stieg die Spannung der Fans – und wurde wiederum enttäuscht. Denn der damalige Verlag entschied, ab Heft 131 nicht mehr in zyklischer Form zu erzählen, sondern nur noch in Einzelabenteuern. Demzufolge nahm die Handlung der Zweitauflage eine andere Richtung als die der Erstauflage. Erst mit Heft 163 kehrte man zu den Zyklen zurück. So wurde mit Heft 173 der Zyklus um den Dreißigjährigen Krieg begonnen, aber wieder nicht zu Ende erzählt. Denn mit Heft 175, nach nur drei Teilen des Zyklus, wurde auch die Zweitauflage eingestellt.
Im Jahr 1994 fand der Dämonenkiller eine neue Heimat beim Zaubermond Verlag, der die bisherigen Abenteuer zusammengefasst nach und nach in Buchform veröffentlichte. Gleichzeitig erschienen aber auch neue Romane, die den Zyklus um den Dreißigjährigen Krieg aus der Zweitauflage fortsetzten und deshalb noch den »alten« Bänden zugerechnet wurden, nämlich die Bände »In der Vergangenheit verschollen« und »Dämonenkrieg«. Als die Geschichte nach zwei Büchern zu Ende erzählt war, startete »Dorian Hunter – Neu«.

Die Zeit ging ins Land und man näherte sich mit der Wiederveröffentlichung Heft 131. Nun galt es zu entscheiden, ob man der Handlungslinie der Erstauflage oder der der Zweitauflage folgen wollte. Nicht zuletzt wegen der erfolgreichen Zyklenstruktur folgte man der Erstauflage, die jedoch im Baphomet-Zyklus und nicht in dem Zyklus um den Dreißigjährigen Krieg mündete. Endlich wurden nun auch die Romane bis Heft 143 wiederveröffentlicht. Doch nicht nur das, erstmalig erschienen auch die Romane, die zum Zeitpunkt der Einstellung der Erstauflage bereits geschrieben waren. Zusätzlich wurden die darüber hinausgehenden Original-Exposés umgesetzt, die sich – wenn auch in veränderter Form – ebenfalls mit dem Dreißigjährigen Krieg befassten.
So schloss die Buchserie »Dorian Hunter Klassiker« auf die Weise ab, wie es auch die Erstauflage der Heftserie getan hätte, wenn noch alles damalige Material veröffentlicht worden wäre. Dass dieses Ende und der an die Zweitauflage anschließende Beginn von »Dorian Hunter – Neu« inhaltlich nicht zusammenpassten, spielte keine Rolle, da es sich letztlich um zwei Serien handelte. Bei einer Zusammenführung beider Serien in Taschenbuchform würden die Bücher jedoch direkt aufeinanderfolgen und den unbedarften Leser irritieren. Folglich musste ein Übergang geschaffen werden, der die alten Romane nahtlos in die neuen münden ließ. Erwähnte ich schon, dass es sich um eine Herausforderung handelte? Ich glaube, ja.

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DORIAN HUNTER – Der Übergang

von am 29. Oktober 2013

Ich habe es vor ein paar Tagen schon hier im Blog angesprochen: Die E-Book-Veröffentlichungen von DORIAN HUNTER werden endlich fortgesetzt. Diesen Freitag, am 01. November, erscheint Band 33. Weiter geht es im monatlichen Rhythmus.

Echte Fans wissen: Der Grund für die Verzögerung war, dass sich beim Übergang von den Originalexposés aus der Feder des Serienvaters Ernst Vlcek (die bis Band 34 reichten) hin zu den nachfolgenden Bänden einige inhaltliche Widersprüche eingeschlichen hatten. Diese Widersprüche haben wir geglättet, was eine Überarbeitung von insgesamt vier Bänden nötig gemacht hat. Wenn ich in diesem Fall von wir spreche, dann meine ich eine Person, der alles nachfolgende Lob gebührt: Oliver Fröhlich. Da er bereits seit ca. zwei Jahren (!) an einem umfangreichen Serienexpo für DORIAN HUNTER arbeitet, war er wie geschaffen für die oben beschriebene Mammut-Aufgabe. Was hat Oli also getan? Er hat die besagten Übergangsbände einmal kräftig auf Ungereimtheiten abgeklopft, Episoden gestrichen, geändert oder neu eingefügt, und herausgekommen sind folgende vier Titel:

Band 33: Die Pestburg
Band 34: Der schleichende Tod
Band 35: In der Vergangenheit verschollen
Band 36: Dämonenkrieg

Ja, die Texte der beiden „verschollenenen“ Bände 36 und 37 sind in die neue Fassung integriert worden – aber in stark überarbeiteter Form, so dass sie sich jetzt richtig in die Serienhandlung einfügen! Was genau das bedeutet …? Lasst euch überraschen. Oli selbst wird in der Dezember-Ausgabe des Zaubermond-Verlagsmagazins MysteryPress und auch hier im Blog Gelegenheit haben, sich zu erklären. Wer ihn teeren und federn möchte, tut das bitte fairerweise erst danach.
Um noch eine letzte Frage zu beantworten: Die oben genannten Bände werden zunächst nur als E-Book erhältlich sein – einfach aus dem Grund, dass wir mit der Print-Neuauflage noch etwas hinterherhinken. Da erscheint im Dezember ja erst der Nachdruck von Band 17. Aber es geht fleißig weiter, und bald werden alle DORIAN HUNTER-Bücher auch als Taschenbuch-Printausgabe verfügbar sein.

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Christian Montillon: Von einem, der auszog, das Bluten zu lernen

von am 25. Oktober 2013

Wie gehen Horror-Autoren im echten Leben eigentlich mit so Themen wie Blut und ähnlichen Gruseligkeiten um? Muss man auf dem besten Weg sein, ein Psychopath zu werden, um sich in Dämonen und ähnliches Gezücht hineindenken zu können? Ex-Exposé-Autor Christian Montillon hat dazu zwei Anekdoten aus seinem Alltag:

Meine DORIAN HUNTER- und DAS HAUS ZAMIS-Romane sind glaube ich nicht unbedingt dafür bekannt, sonderlich zimperlich zu sein. Im Gegenteil, für mich gehört es zur Natur dieser Serien, dass sie auch hin und wieder … blutig sind.
So sagt‘s Christian Montillon, der Autor.
Also ich.
Aber ich bin auch noch jemand anderes – ein Privatmensch. Als solcher pflege ich mich Christoph Dittert zu nennen, also nicht unter Pseudonym unterwegs zu sein. Und da bin ich, was Blutiges angeht, durchaus zimperlich besaitet.
Ich will zwei Beispiele erzählen, die dem wahren Leben entsprungen sind … und die mich am Ende dazu bringen, mir eine Frage zu stellen. Doch dazu später. Erst mal die Beispiele.

Erstens. Es liegt ein paar Jahre zurück: Mein zweiter Sohn kam in das äußerst nette Alter, in dem er sich all-überall hochzog und laufen wollte. Ich schrieb zu der Zeit für gewöhnlich in einem furchtbar engen Arbeitszimmer, nennen wir es »Kabuff«. Wenn ich am viel zu kleinen Schreibtisch saß, der an der Wand stand, und den Arm hinter dem Rücken ausstreckte, stieß ich gegen den Kleiderschrank, der auch dort untergebracht sein musste. (Klingt jetzt schlimmer, als es ist.)
Jedenfalls schrieb ich so vor mich hin und war schon geübt, das Kindergeschrei und den üblichen Lärm zu ignorieren. Da war ich gut drin, echt. Eins jedoch ignorierte ich nicht – als ich die Stimme meiner Frau hörte: »Alles voller Blut.« Da ging ich doch nach draußen.
Mein damals noch jüngster Sohn saß da – knapp ein Jahr alt, und war über und über mit Blut voll. Nicht schön. Wir wussten nicht, wo es herkam. Also fingen wir an, erstmal den Kopf vom Blut sauber zu wischen. Okay, keine Wunde zu sehen. Gut. Die Wunde fanden wir schließlich am Finger, beim Übergang zum Nagel. Klingt nicht soooo schlimm, blutete aber wie verrückt.
Also, ab ins Auto. Ich fahre. Los zum Arzt. Auf die Autobahn. Und da stank es im Wa-gen hübsch nach Blut, wir waren auch nicht ganz sauber. So ein paar angetrocknete Reste bleiben da schon mal.
Da kippte mir der Kreislauf weg, nachdem der »Schock« vorüber war. Dumm nur, dass ich gerade das Auto auf der Autobahn fuhr. Also lenke ich auf den Standstreifen, steig aus und lege mich auf den Asphalt, bis der Kreislauf wieder kommt.
Verrückte Erinnerung. Zimperlich, gell? Ich stell mir vor, wie Dorian das passiert.

Das zweite Beispiel sollte ich mir sparen, sonst wird der Text viel zu lang. Nur so viel: ich schaute mir mit meiner Frau »Emergency Room« an, die Ärzte-Fernsehserie. Die ist gut. Echt. Aber so … real. Das viele Blut – einmal kippte mir beim bloßen Zuschauen der Kreislauf weg. Bei Horrorfilmen passiert mir das nie. Das ist eben Fiktion. Der Emergency-Room-Kram könnte auch Realität sein …

Kommen wir zur Frage: Warum geht das in der Fiktion so gut? Wieso kann ich Leute blutig abmurksen (im Roman!) oder als lebendes Büffet im Feinschmeckerrestaurant servieren … wenn mir doch umgekehrt schon vorm sehr sterilen Blutabnehmen in der Arztpraxis graust? Vielleicht habe ich deshalb ja ein Pseudonym gewählt, um derlei Sachen überhaupt schreiben zu können.
Aus Selbstschutz.
Oder so

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Autorenvorstellung: Michael Marcus Thurner

von am 22. Oktober 2013

Michael Marcus Thurner ist Wiener und hat damit eine ganz besondere Verbindung zu DORIAN HUNTER und DAS HAUS ZAMIS, die ihre Wurzeln in Wien haben. Zudem ist er schon länger im Autorenteam als ich und den meisten Lesern sicher schon seit einer Weile ein Begriff. Dennoch wollte ich die Gelegenheit nicht ungenutzt lassen, mit ihm über seine Arbeit zu reden.

Michael, erinnerst du dich noch an deinen ersten Roman im Hunter-Universum?
Ja, natürlich! So lange ist das noch gar nicht her. Alles begann mit DAS HAUS ZAMIS 17. Ich weiß nur zu gut, dass ich einige Probleme mit dieser sexy Hexe hatte, andererseits aber auch viel Spaß. Ich hatte zudem vom Expo-Autor ein Setting vorgegeben, das mir entgegenkam. Der Roman spielte in Klagenfurt, der Heimatstadt meines Vaters. Die beschriebenen Schauplätze kannte ich allesamt sehr gut.
Viel Freude hatte ich auch mit einer Figur namens Schirille, deren Volk ich alpinen Sagenkreisen entnommen hatte.

Derzeit hast du eine spezielle Aufgabe im Autorenteam. Du bist dafür zuständig, in DAS HAUS ZAMIS die Geschichte um das Café Zamis weiterzuerzählen. Das gibt dir relativ viele Freiheiten. Wie ist das so? Wünschst du dir manchmal vielleicht doch ein paar mehr Vorgaben?
Nein, bitte nicht! Je weniger Vorgaben ich habe, desto wohler fühle ich mich.
Ich interessiere mich ein wenig für die Geschichte Wiens wie auch für Wiener Geschichten und kann mich hemmungslos an meinem Wissensschatz bedienen. Das Café Zamis ist bloß wenige Häuser von meiner Wohnung entfernt angesiedelt. Ich kenn den Menschenschlag, ich kenn die städtischen Strukturen, ich hab die Mentalität im Blut. So ist es ja auch Ernst Vlcek und Kurt Luif gegangen. Es macht schon sehr viel Spaß, Dinge zu beschreiben und zu schildern, die einem unmittelbar vertraut sind.

Du bist ein vielbeschäftigter Mann. Neben HUNTER und ZAMIS schreibst du auch für PERRY RHODAN. Außerdem hast du diverse eigene Projekte am Laufen. Was ist dein aktuellstes Projekt?
Ich springe gerne zwischen den Genres. Neben Horror und Science Fiction darf’s dann auch mal Fantasy sein. Mein Erstlingswerk in dieser Ecke des Literaturbetriebs heißt „Der Gottbettler“.
Ich hatte das Glück, mit Blanvalet einen tollen Verlag zu finden, einen ausgezeichneten Redakteur und einen gnädigen Lektor. Man hat mir einige Tollheiten im Text durchgehen lassen und war damit einverstanden, dass ich meine Geschichte im Bereich der „Dark Fantasy“ ansiedelte.
Der „Gottbettler“ ist ziemlich düster geraten, die Helden nicht sonderlich heldenhaft, und die Frauenrollen sind keinesfalls mit vollbusigen Blondinen belegt. Sprich: Ich durfte sehr viel nach meiner eigenen Nase und nach meinem eigenen Geschmack schreiben.

Fühlst du dich bei den etwas dunkleren Geschichten am wohlsten?
So ist es. Ich werd immer gleich unrund, wenn alles zu glatt und abgeleckt wirkt. Das sind Fantasy-Welten, in denen ich mich nicht sonderlich wohl fühle. Ich mag ambivalente Figuren. Solche, die nicht Schwarz oder Weiß, sondern Grau in allen möglichen Schattierungen sind.
Meine Hauptfiguren tragen allesamt Lasten mit sich. Der Käufer des Buchs wird stets im Ungewissen gelassen, für welche Seite sie sich gerade mal entscheiden. Dieses Spiel mit der Erwartungshaltung der Leser mag ich schon sehr.

Worauf dürfen sich die Leser bei deinem nächsten Roman für DAS HAUS ZAMIS freuen? Hast du schon irgendwelche Pläne?
Ja, es gibt konkrete Pläne. Ich hatte gehofft, bereits im Winter einen neuen Beitrag für DHZ abliefern zu können, musste allerdings den Expo-Autor wegen anderer Verpflichtungen um Aufschub bitten. Dieser Teilroman wird ein wenig später erscheinen und mehr über das Café Zamis samt seiner Gäste erzählen. Darauf freu ich mich schon sehr …

Wir sind auch schon alle gespannt, was du dir als Nächstes ausdenken wirst. Vielen Dank auf jeden Fall für das Gespräch.

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Wie entsteht ein DORIAN HUNTER-Cover?

von am 18. Oktober 2013

Ich mag die Cover von Mark Freier sehr und zeige sie immer stolz herum, frei nach dem Motto: “Schau mal, was für ein cooles Cover mein neuester Roman hat!” – Umso mehr hat es mich interessiert, wie diese Cover eigentlich entstehen. Also habe ich Mark Freier gebeten, einen Bericht darüber zu schreiben. Hiermit erteile ich ihm das Wort:

Zunächst sei gesagt, – der ein oder andere weiß es vielleicht nicht -, dass ich ausschließlich mit „realem“ Fotomaterial arbeite, also nicht mit Stift, Pinsel oder gar Leinwand. Bei meinen Covern handelt es sich um ein Foto-Bild-Composing und letzten Endes um Bildmanipulation im künstlerischen Sinne – unter Verwendung eines bekannten Grafikprogramms. Aus technischer Sicht beginnt bei mir alles mit der Auswahl der Motive, die aufgrund des Briefings von Andrea Bottinger, der Exposé-Autorin, erfolgt. Zuerst konzentriere ich mich auf das Hauptmotiv – je nach Aufgabenstellung und Absprache mit Andrea und Dennis Ehrhardt.
Hier ein Beispiel: Das Cover von Taschenbuch/E-Book Dorian Hunter 73 („In den Abgrund“) zeigt drei Ebenen: die Hauptperson im Vordergrund, das Großstadt-Szenario im Hintergrund. Dazu als dritten Baustein ein Wolkenbild. Die Elemente werden zueinander abgestimmt:

 

In Stufe 2 dann verstärke ich die Komposition mit „Effekten“ wie Nebel und Blitz, die das Genre-Thema unterstreichen.

 

 

Dann experimentiere ich so lange, bis ich die optimale Farbgebung, die die Szene im Ausdruck unterstützt, gefunden habe.

 

 

In der abschließenden Arbeitsperiode konzentriere ich mich auf das Herausheben der typischen Dorian-Hunter-Philosophie – die natürlich von Beginn an vorherrschend ist:

 

Im vorliegenden Fall war mir die eigentliche Szene an sich noch nicht phantastisch bzw. „bedrohlich“ genug. So kam ich zu den vage angedeuteten Schriftzeichen, die einen gewissen diabolischen Kontext erreichen sollen.
Gerade dieses Cover ist nicht in den typischen dunklen Grau-Grün-Braun-Tönen gehalten – das Motiv brauchte aus meiner Sicht – eher unüblich – mehr Power. So entwickelte ich die Farbgebung zu den grellen Gelb-Orange-Rot-Tönen. Schließlich zählt letztendlich nur die Wirkung, die ein Bild beim Betrachter hervorrufen soll – der geneigte Interessent möchte aus seiner gewohnten Realität in eine andere, phantastischere Realität eingeladen werden. Und es zu erreichen, ihn dann in diese Welt ein Stück weit zu entführen, ist ja letztendlich aller Anspruch phantastisch-künstlerischen Schaffens … oder irre ich da?
Zur eigentlichen Dorian-Hunter-Cover-Philosophie sei gesagt, dass Dennis Erhardt von Anbeginn der neuen Cover (ich meine die Hörspielreihe) ein klares Bewusstsein und ein sehr feines Gespür, was die Seele der Serie anbelangt, bewiesen hat. Und auf dieser Basis habe ich den typischen Dorian-Hunter-Stil bis heute weiterentwickeln können. Was die Cover auszeichnet, ist die Reduktion, das „Weniger-zeigen“, auf das geheimnisvolle und das atmosphärisch Düstere – mit stets einem kleinen teuflischen Unterton …!

Denn am Ende ist die Dorian-Hunter-Serie doch eins: cool – düster– diabolisch!

In diesem Sinne!
Euer Mark Freier `;=

Weitere Werke von Mark Freier kann man auf seiner Website bewundern unter: www.freierstein.de.

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Ein kleiner Rundgang durch Wien bis zur Villa Zamis

von am 1. Oktober 2013

DORIAN HUNTER und DAS HAUS ZAMIS waren der Stadt Wien schon immer eng verbunden. Coco Zamis lebt mit ihrer Familie dort, und Dorian Hunter pflegt regen Kontakt zu dem Wiener Antiquitätenhändler Helnwein, bis dieser stirbt. Dazu kommt, dass Wien eine wahre Dämonenhochburg zu sein scheint. Asmodi persönlich kann man oft dort antreffen, und seit jeher befindet sich in Wien das Büro des Schiedsrichters der Schwarzen Familie.

Das alles ist kein Wunder, stammen doch die beiden Begründer der Serien, Ernst Vlcek und Kurt Luif (Neal Davenport), aus dieser Stadt. Auch derzeit haben wir einer Wiener im Autorenteam: Michael Marcus Thurner. Er war so freundlich, für dieses Blog ein paar der Schauplätze der Serien zu fotografieren.

Die Ratmannsdorfgasse. Hier steht die Villa Zamis. Die genaue Adresse ist die Ratmannsdorfgasse 218, ein Eckgrundstück, wie es in den Romanen beschrieben wird. Hier soll sich hinter einer Steinmauer hundert Meter von der Straße versetzt die Villa Zamis erheben, die man hinter allerlei Bäumen kaum sehen kann.
Ein Eckgrundstück ist diese Adresse tatsächlich, und ein recht schickes Haus gibt es dort auch:

An der Ecke Ratmannsdorfgasse und Jagdschlossgasse soll der Antiquitätenhändler Helnwein leben. Von ihm hat Dorian das Henkersschwert, in dessen Schwertkasten er ein Bild des Dämons Olivaro findet. Helnwein hilft Dorian zudem immer, wenn dieser nach Wien kommt, bis der Antiquitätenhändler schließlich leider ein Opfer der Dämonen wird.
Seit Neuestem spielt Helnwein allerdings in DAS HAUS ZAMIS wieder eine kleine Rolle.

Das ist natürlich noch längst nicht alles, was es in Wien in Zusammenhang mit DORIAN HUNTER und DAS HAUS ZAMIS zu entdecken gibt. Weitere Einträge mit Bildern werden nach und nach folgen, sowie sich Michael dazu überreden lässt. Freut euch auf schaurige Schauplätze und interessante Wien-Geschichten.

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Einsteigerleitfaden: Muss ich alles von Anfang an lesen?

von am 20. September 2013

Mit 74 Bänden ist DORIAN HUNTER ziemlich lang. Auch bei DAS HAUS ZAMIS hat man bis Band 35 einiges zu lesen. Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass das den einen oder anderen Neuleser abschrecken könnte. Daher hier ein kleiner Leitfaden für diejenigen, die in die aktuelleren Abenteuer einsteigen möchten, ohne sich erst durch die gesamte Backlist zu arbeiten.

DORIAN HUNTER
Im Vergleich zu sehr komplexen Serien wie Perry Rhodan ist DORIAN HUNTER relativ einfach zu verstehen. Man kann an jeder beliebigen Stelle anfangen zu lesen und zumindest halbwegs nachvollziehen, was gerade geschieht. Einige Stellen eigenen sich allerdings besser als andere.
Wer in die neuen Abenteuer einsteigen möchte, der sollte mit Band 69, „Die Schlichterin von Babylon“, beginnen. Und das sage ich nicht, weil das der erste Roman ist, zu dem ich die Exposés geschrieben habe. Dort gibt es einen verhältnismäßig großen Bruch in der Handlung. Der alte Dämonenfürst Asmodi hat seinen Posten zurückerobert und begräbt damit erst mal die Frage, wer nun eigentlich die Dämonen anführen soll, die sich zuvor durch viele Bände gezogen hat. Für Dorian tritt ein neuer Gegner auf den Plan und er erhält eine neue Motivation, die ihn im Verlauf der nächsten Bände antreibt.
Sollte man dann neugierig auf all die Hintergründe zu Dorian und seine früheren Leben geworden sein, sich aber immer noch nicht entschließen können, bei Band 1 anzufangen, empfehle ich einen Blick in Band 3 „Der Folterknecht“. Im gleichnamigen Teilroman in diesem Band erinnert sich Dorian erstmals an eines seiner früheren Leben. Hier wurde damals der Grundstein für das Konzept gelegt, das die Reihe so großartig macht: Die Vergangenheitsepisoden. Und diese allererste Vergangenheitsepisode ist in „Der Folterknecht“ wirklich gut umgesetzt. Nicht nur werden historische Persönlichkeiten und Werke in ein etwas anderes Licht gerückt, Ernst Vlcek trifft auch sehr gut den Ton der Zeit und versetzt einen anschaulich zu den Anfängen der Inquisition zurück.

DAS HAUS ZAMIS
Auch im Hause Zamis gab es vor gar nicht allzu langer Zeit einen größeren Bruch. Ursprünglich hat diese Serie die Jungendjahre von Dorians Freundin Coco Zamis beschrieben und deren Probleme als „weißes Schaf“ einer Dämonenfamilie, bevor sie Dorian Hunter kennenlernte. Spätestens mit den Bänden 14 und 15 aber, in denen das Leben von Cocos Vater Michael Zamis und seine Begegnungen mit dem Magier Rasputin im Russland während der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert geschildert werden, bekommt die Serie Züge einer Familiensaga. So heißt es im Titel inzwischen aus gutem Grund: „Das Haus Zamis – Eine Hexenchronik“.
Beim vorletzten Autorentreffen wurde ein weiterer wichtiger Einschnitt beschlossen. Die Coco-Serie, die per definitionem eigentlich mit Cocos 22. Lebensjahr enden musste (das Jahr, in dem sie Dorian kennenlernte und seinetwegen die Seiten wechselte), sollte über diesen Zeitpunkt hinaus fortgeführt werden – in eine alternative Zukunft. In Band 33 „Töte Dorian Hunter!“ hat Michael Marcus Thurner Dorian und Coco daher genauso wie in DORIAN HUNTER Band 1 geschildert aufeinandertreffen lassen – aber mit einem komplett anderen Ausgang …
Von diesem Band an ist DAS HAUS ZAMIS daher eine eigenständige Reihe. Mit einer Coco Zamis, die nun gänzlich eigene Wege geht und sich weiter von ihrer Familie löst. Mit dem „Café Zamis“ wurde zudem ein interessanter Schauplatz eingeführt, der in der Hunter-Serie nicht existiert und der in Zukunft sicher noch für einige Rätsel und Überraschungen gut sein wird …

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Autorenvorstellung: Christian Humberg

von am 17. September 2013

Simon Borner, der in Wirklichkeit Christian Humberg heißt, hat seinen ersten Beitrag zu DORIAN HUNTER in Band 70, „Die Rattenpest“, geschrieben. Der nächste wird in Band 75 folgen. Noch haben wir ihn nicht vorgestellt, weshalb wir das nun schleunigst nachholen.

Christian, wie war es für dich, deinen ersten HUNTER-Roman zu schreiben? Ich erinnere mich, dass du das Ende deines Teilromans sogar selbst ein bisschen gruselig fandest. Ich glaube, es ging dabei um die Stelle mit dem Ritual, durch das Edwin Jong die alte Ratten-Jenny besiegt.
Ein bisschen? Die Szene raubte mir schon im Exposé den Atem – und ich hoffe (und glaube tatsächlich), dass ich ihr im fertigen Roman halbwegs gerecht geworden bin. Hat Spaß gemacht – wie übrigens der gesamte Ausflug in den HUNTER-Kosmos. Ich freue mich sehr, dass es nicht bei dem einen bleibt.

Du bist ein ziemlich erfahrener Autor. Neben Beiträgen zu verschiedenen Heftserien, schreibst du auch zusammen mit Bernd Perplies Kinderbücher („Drachengasse 13“) und verfasst verschiedene Sachbücher. Wie lässt sich eine solche Vielfalt unter einen Hut bringen?
Ich habe das große Glück, meine Kreativität als Geschichtenerzähler in mehreren Genres und Literaturarten (und unter mehreren Namen) austoben zu dürfen. Diese Abwechslung bereichert meinen Arbeitsalltag seit Jahren und ist ein entscheidender Grund dafür, dass mir dieser Beruf bis heute so viel Freude macht. Sie hält mich geistig wach. Sie garantiert mir, dass kein Projekt wie das vorherige ist. Als Fan vieler fiktiver Welten habe ich nirgendwo besondere Einstiegsschwierigkeiten. Perry Rhodan und ich haben es gemeinsam sogar auf die Bestsellerliste geschafft, was uns beide sehr freut.

Was ist dein derzeit aktuellstes Projekt? Woran arbeitest du gerade?
Derzeit sitze ich an einem ganz besonderen Experiment. Im neuen Rohde Verlag erscheint seit 16. September 2013 meine erste, völlig eigene Romanserie: GOTHAM NOIR. In ihr trifft gruseliger Mysterythriller auf spannenden Großstadt-Polizeikrimi, „Akte X“ auf „CSI: New York“ – sozusagen. Die Serie erscheint alle vierzehn Tage im immer beliebter werdenden E-Book-Format und ist überall im Buchhandel in allen gängigen Lesformaten erhältlich. Je sechs Romane bilden einen Zyklus, quasi eine Serienstaffel.

Das klingt interessant. Worum genau geht es in GOTHAM NOIR?
GOTHAM NOIR handelt von der jungen New Yorker Polizistin Sarah Dolan, die ins „Revier 666“ strafversetzt wird – auf die Sammelstelle für alle Fälle, die ihren Kollegen vom NYPD lächerlich erscheinen. Während sie widerwillig angebliche Elvis-Sichtungen bearbeitet und sich wirre Phantasten die Klinke ihrer Bürotür in die Hand geben, stößt die ehrgeizige Sarah auf eine Verschwörung, die die Grenzen der Wirklichkeit zu sprengen droht. Und mit einem Mal scheint tatsächlich Unheimliches im Big Apple zu geschehen! Unterstützt von Flynn Elliot, einem geheimnisvollen (und viel zu attraktiven) Privatdetektiv, kämpft Sarah fortan gegen normale und paranormale Verbrechen – und um den eigenen Verstand.
Wie es sich meiner Ansicht nach für moderne Thriller gehört, sind die Romane bewusst temporeich und spannend geschrieben, lassen aber auch die Charakterentwicklung und den (mitunter recht schwarzen) Humor nicht außer Acht. Auch Horrorfans kommen bei ihnen sicher auf ihre Kosten.

Sobald du GOTHAM NOIR fertig geschrieben hast, steht bei dir gleich wieder ein HUNTER auf dem Zeitplan. Ich brüte gerade schon über dem Exposé für dich. Gibt es irgendetwas, das du dir davon erhoffst? Etwas, das du gerne mal schreiben würdest? Oder lässt du dich lieber überraschen?
Ich freue mich auf HUNTER 75 und bin sogar ein klein wenig stolz, Teil dieses Jubiläumsbandes sein zu dürfen. Inhaltlich lasse ich mich sehr, sehr gern überraschen – vielleicht kommt dann ja wieder ein Text heraus, der sogar mir, dem Autor, den Atem raubt. Als Schriftsteller und als Leser kann man sich eigentlich nichts Schöneres wünschen, oder?

Mehr Informationen über Christian Humberg findet man unter: www.christian-humberg.de
Zudem kann man ihn im Oktober auch persönlich treffen, und zwar bei verschiedenen Veranstaltungen auf der Frankfurter Buchmesse und dem BuchmesseConvent. Die genauen Termine findet man hier

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Willkommen im Haus des Schreckens – willkommen im HAUS ZAMIS

von am 13. September 2013

In diesem Blog geht es ja nicht nur um DORIAN HUNTER, sondern auch um DAS HAUS ZAMIS. Falls sich irgendwer schon gefragt hat, in welchem Zusammenhang diese Reihe eigentlich mit den HUNTER-Romanen steht, oder falls jemand einfach ein paar Hintergründe erfahren möchte, hier widmet sich Exposéautor Uwe Vöhl diesem Thema.

Von DORIAN HUNTER zu DAS HAUS ZAMIS
Eine der besten Horrorserien, die ich kenne, heißt DAS HAUS ZAMIS. Das sage ich ganz ohne Bescheidenheit, obwohl ich selbst daran nicht unbeteiligt bin. Mein erstes Rendezvous mit der Hauptfigur Coco Zamis fand allerdings eher zufällig statt. Eigentlich hatte ich mich mit einem zwielichtigen Kerl namens Dorian Hunter verabredet. Hunter war völlig anders als alle anderen Geisterjäger vor und nach ihm. Er trank schon zum Frühstück Bourbon, rauchte Kette und sah aus wie ein typischer Pornodarsteller der Siebziger, mit langen Haaren und einem Schnäuzer, dessen Enden gewöhnlich traurig nach unten hingen. Ein Kerl zum Abgewöhnen, aber einer, den die Leser liebten. Und mit ihnen die Frauen. Zum Beispiel Coco Zamis. Als sie zum ersten Mal in DORIAN HUNTER auftaucht, werden der Dämonenkiller Dorian und die junge Hexe Coco ein Paar und durchleben seitdem alle Höhen und Tiefen, die eine derartige Beziehung im Allgemeinen beinhaltet.
Eine besondere Hürde stellt natürlich Cocos Herkunft dar: Man muss wissen, dass in der Schwarzen Familie derart strenge Sitten herrschen, wie sie uns ansonsten nur von extremsten Religionsgemeinschaften bekannt sind. Coco soll den Mann nehmen, den ihre Familie für sie ausgesucht hat. Basta! In diesem Fall ist es eine besondere Ehre, da es sich zudem um Asmodi, den Fürsten der Finsternis, handelt. Es kommt, wie es kommen muss: Coco verliebt sich in einen anderen (Dorian Hunter), erweist sich auch sonst eher als das weiße Schaf innerhalb der Schwarzen Familie und unternimmt alles, um die Vermählung zu verhindern. Da kommt es gut, dass sie einige Jahre Ausbildung bei einer Hexe hinter sich hat und mittlerweile selbst ganz gut mit magischen Kräften gesegnet ist.
Diese komplexen Hintergründe der Figur sowie die originellen und bizarren Einfälle, die mit Cocos Geschichte zu tun haben, begeisterten die Leser so sehr, dass sie nach einer eigenständigen Serie für Coco riefen. Vor allen Dingen die weit verzweigte Familie, der die Hexe entstammt, bot eine Vielzahl skurriler Charaktere und Möglichkeiten, das Coco Zamis-Universum weiter zu entwickeln. Und es wäre einfach zu schade gewesen wäre, die Chance zu verpassen, dies in einer eigenständigen Serie zu tun! So entstand mit DAS HAUS ZAMIS eine in der literarischen Serienlandschaft wohl einzigartige Familienchronik, die mir sehr ans Herz gewachsen ist.
Erzählte sie bisher vor allem die Abenteuer der jungen Hexe vor ihrer Begegnung mit Dorian Hunter, wurde in Band 33 dann der längst fällige und logische inhaltliche Bruch von der Schwesterreihe DORIAN HUNTER vollzogen. Coco Zamis war längst erwachsen geworden – und zwar unabhängig von DORIAN HUNTER. Die beiden Serien spielen jetzt sozusagen in zwei Universen. Welches davon das Paralleluniversum ist, darf sich jeder Fan selbst aussuchen. Für mich zählen sie beide gleich. Mit einem Unterschied: Coco Zamis ist ohne Zweifel die attraktivere Hälfte.

Es war ein weiter Weg von meinem ersten Date mit Coco, das ich als Leser begann und das bis heute mit mir als Exposé-Autor im aktuellen Buch 36 noch lange nicht beendet ist. Und ich darf mit vollem Recht und voller Stolz behaupten: Ich war von Anfang an dabei! Wie immer ihr es auch sehen wollt!

FORTSETZUNG FOLGT!

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