Die Saga geht weiter: DAS HAUS ZAMIS 68, »Das Heer der Gefallenen«

von am 21. Januar 2024

The final Countdown: Lange hat euch, mich und die Autoren der Abraxas-Zyklus begleitet – jener dämonischen Ausgeburt, die nahezu allmächtig in unsere Welt und die der Schwarzen Familie eingebrochen ist. Mit DAS HAUS ZAMIS 68, »Das Heer der Gefallenen«, endet der Zyklus mit einem fulminanten Abschluss!
Und wer DAS HAUS ZAMIS kennt, der ahnt, dass dies nicht ganz ohne Blessuren, Verluste gar, für die Familie Zamis einhergeht. Nichts ist umsonst – schon gar nicht unter Dämonen.
Ich lüfte hier den schwarzen Vorhang für einen kleinen Einblick dessen, was euch ab dem 2. Februar erwartet:

Unhörbar und ungreifbar für die Menschen, erschienen drei Albtraumgestalten im Himmel. Sie fielen auf den Boden herab, kamen wuchtig auf, drückten den Asphalt mit den Füßen ein und blieben dabei mühelos auf den Beinen.
Michael Zamis fühlte den Wunsch, seinen Blick von den drei Wesen abzuwenden. Nur mit Mühe hielt er den Kopf aufrecht und widerstand der Versuchung, sich vor den Neuankömmlingen auf den Boden zu werfen und schluchzend um Erbarmen zu flehen.
Lilith aus dem Weltenbaum, sagte Asmodi andächtig. Die Versucherin. Jene Dämonin, die die Sünde auf die Erde gebracht hat. Sieh sie dir an. Alles an ihr ist Gift und Heimtücke und Versuchung. Wenn sie den Blick auf dich richtet, wirst du ihr hoffnungslos verfallen, und sie wird dich aussaugen. Binnen weniger Sekunden wäre mein Körper zerstört, auch wenn er einer der widerstandsfähigsten im Dämonenreich ist.
Michael Zamis erkannte das zweite Wesen an seinem Flammenschwert: »Azael. Wie Lilith ein gefallener Engel, der sich dem Guten verweigert hat. Er schwingt sein Flammenschwert wie niemand sonst, denn er selbst ist pure Energie.«
Und dann noch Samael, der Mann Liliths. Er ist blind und schießt gleichzeitig Lichtstrahlen aus seinen Augen. Seine Wut ist grenzenlos, seitdem er aus dem Reich der Engel verbannt wurde.
Drei gefallene Engel also. Wesen, die einstmals so nahe an der absoluten Macht drangewesen waren, dass man sie als Götter hätte bezeichnen können. Der Engelssturz hatte sie geschwächt. Aber sie verfügten immer noch über unglaubliche Macht.
Abraxas betrachtete die Neuankömmlinge – und lachte. Laut und lauter wurde er. Sein Hahnenschnabel klapperte auf und zu, die Schlangenbeine wanden sich wie in einem Nest.
»Ihr drei Winzlinge wollt mir etwas anhaben?«, schrie Abraxas, nachdem er sich wieder beruhigt hatte. »Ihr seid nichts im Vergleich zu mir. Hört ihr?«
Keiner der drei Engel sagte ein Wort. Azael schlug mit seinem Feuerschwert auf den Boden ein, eine klaffende Wunde tat sich auf. Daraus quoll glühende Lava und verteilte sich auf der Straße. Ein Teil davon ergoss sich über Abraxas Schlangenfüße.
Lilith tat mehrere Schläge mit ihren verkümmerten Flügeln und löste sich vom Boden, bis sie etwa auf Höhe der Oberschenkel von Abraxas war. Sie streckte die Rechte aus, eine giftgrüne Wolke löste sich von ihr und hüllte einen Teil des Riesen in dichten Nebel.
Samael erhob sich ebenfalls. Seine Lichtstrahlen fuhren kreuz und quer über den Körper des Gegners. Sie ritzten ihn und brachten ihm blutende Wunden bei.
Damit würden sie Abraxas nicht besiegen können, dazu brauchte es mehr. Michael Zamis ahnte, dass die drei Gefallenen ihn reizen und austesten wollten.
Er fühlte Asmodi mit aller Macht an die Oberfläche des Bewusstseins hochsteigen. Der ehemalige Herr der Schwarzen Familie wollte aktiv werden und beweisen, dass er das Heft in der Hand hielt. Nun, da starke Verbündete aufgetaucht waren, wagte er sich aus seinem Versteck.
Michael Zamis wehrte Asmodi ab. Noch bestimmte er, was zu tun war. Also rief er sein Wirrlicht herbei und gab ihm den Befehl, alle Freaks und Dämonen zu informieren. »Wir schlagen zu«, sagte er zu dem sterbenden Wesen. »Sie sollen ihren Pflichten nachkommen.«
Das Wirrlicht bestätigte und fiel bald darauf aus der Hand des geteilten Körpers. Ein letzter Lichtfunke erlosch, das Wesen war gestorben …

Ich hoffe, ihr habt Blut geleckt! DAS HAUS ZAMIS 68, »Das Heer der Gefallenen«, könnt ihr ab sofort hier im Zaubermond-Shop vorbestellen. In knapp zwei Wochen, nämlich am 2. Februar 2024, erscheint der Band offiziell.

Mit schwarzen Grüßen
Uwe Voehl

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Erinnerungen an meine allererste Horrorstory …

von am 3. Dezember 2023

Mit dem Dezember zieht bei mir so ganz allmählich die Vorfreude auf Weihnachten ein. Ja, auch eine finstere Seele, wie ich sie besitze, braucht zum Ausgleich etwas Sentimentales. Und da es die Jahreszeit anbietet und ich hier seit geraumer Zeit keine Werbung betrieben habe, habe ich diesmal einen gut. Oder vielmehr zwei … denn ich denke, in punkto Horror ticken wir alle gleich. Aber genug der Vorrede:

Empfehlung Nummer 1: … kommt aus der Feder von Michaela Froelian und mir. „Bloody Christmas“ heißt der diesmalige Weihnachtsroman aus der Serie JOHN SINCLAIR. Worum geht es: In Scotland Yard ist ausgerechnet vor Weihnachten die Hölle los! Mörderische Wichtel drangsalieren die Belegschaft und sind doch nur die Vorhut für einen noch dämonischeren Gegner: BAD SANTA. Und der will nur einem an den Kragen: John Sinclair. Eigentlich schade, denn ausgerechnet an dem Tag hat sich der sonst eher „sparsame“ Sir James nicht lumpen lassen und Mettbrötchen für alle vorbereitet …

Empfehlung Nummer 2: Vielleicht erinnern sich noch einige der älteren Leser an die „gute alte Zeit“, vornehmlich der Siebziger- bis frühen Neunzigerjahre, als allerorten Horror-Fanzines aus dem Boden schossen. Auch ich habe damals ein Fanzine namens HERBSTHAUCH verbrochen, und in einem anderen erschien Mitte der Siebzigerjahre meine allererste Horrorstory überhaupt: „Es lebe der Tod“ in Elmar Wohlraths Fanzine WORLD OF WONDER.

Richtig handgemachte Fanzines muss man heute mit der Lupe suchen. Umso mehr erfreut es mein schwarzes Herz, als mir unlängst FAUN #0 ins Haus flatterte. Die bewusst „handgemachte“ Aufmachung ist für manchen unter euch vielleicht gewöhnungsbedürftig, aber ich liebe so etwas. Und inhaltlich kann dieses nur A6-kleine Blättchen immerhin mit einer deutschen Erstveröffentlichung von Algernon Blackwood aufwarten. Die offizielle Nummer 1 dürfte dieser Tage erscheinen – mit dem Themenschwerpunkt „Winter“. Kontakt: rolandmueckstein (at) gmail.com.

Damit schließe ich den Blog für heute. Allerdings nicht ohne den Hinweis, dass euch am kommenden Wochenende an dieser Stelle eine ganz besonders tolle Nachricht erwartet. Freut euch drauf! 🙂

Mit schwarzen Grüßen, Uwe Voehl

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DORIAN HUNTER, PROFESSOR ZAMORRA und JOHN SINCLAIR: Mega-Crossover ab dem 30. September!

von am 31. Juli 2023

Jeweils ein Teil der Trilogie erscheint in einem  der drei verschiedenen Serien. Los geht’s mit JOHN SINCLAIR Band 2360 (offizieller Erscheinungstermin 30.9.!), der den Titel „Niemandsland“ trägt. Eine Woche später geht’s weiter mit dem PROFESSOR ZAMORRA-Heft „Niemandsleben“, und den Abschluss des Dreiteilers bildet wiederum eine Woche später der DORIAN HUNTER-Band 134 „Niemandskind“. Ich bin schon sehr gespannt, wie dieses Experiment bei euch ankommt!

Und hier ein erster Teaser exklusiv für euch:

Auf einer Treppe, die in den ersten Stock führte, stand eine Frau. Ende zwanzig, Anfang dreißig, mit langen dunkelbraunen Haaren und katzenhaften Augen. Wie schon bei unserer ersten Begegnung trug sie auch jetzt wieder das schlichte Leinengewand, das mich so frappierend an ein Totenhemd erinnerte.

„Bitte“, rief die Unbekannte. „Bitte, gehen Sie nicht! Helfen Sie mir! Sie müssen meine Tochter finden. Sie … sie ist noch hier irgendwo.“

Das Rumoren wurde lauter, das Beben stärker, als hinter mir Zamorra und Hunter aufschlossen. Die Frau taumelte und versuchte, sich an der Wand abzustützen. Für einen schrecklich langen Moment sah es so aus, als würde sie die Treppe hinabstürzen, doch in letzter Sekunde klammerte sie sich an das Geländer.

Meine Tochter! Sie ist noch im Haus. Helfen Sie mir! Bitte!“ Nach diesen Worten brach sie zusammen.

Hunter reagierte als Erster und sprang die Treppe empor, gefolgt von Zamorra …

Und wer die Person ist, aus deren Warte in diesem 1. Teil erzählt wird, könnt ihr sicherlich leicht erraten, oder?

Keep the Horror shocking!
Uwe

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Von Engeln und Hexen

von am 19. Dezember 2022

Mit ein paar Tagen Verspätung habe ich heute endlich den nächsten HAUS ZAMIS-Roman übergeben. Es ist immer ein befriedigendes Gefühl, wieder eine neue Folge dieser schon so lang laufenden Serie auf den Weg gebracht zu haben. Es ist wie im wirklichen Leben: Stück für Stück wird die Welt komplexer, verändert sich, Neues kommt hinzu, Bewährtes bleibt, Überholtes geht über Bord. Auch die Sichtweise ändert sich, je nach Lage und den Erfahrungen, die man macht. Insofern spiegelt DAS HAUS ZAMIS für mich als Expo-Autor auf eine unterhaltsame Weise die Realität wider. Natürlich umgesetzt auf die fantastische Welt, in der die Serie angesiedelt ist.

Die Autoren sind diesmal Madeleine Puljic und Logan Dee, und der Titel des 67-sten Bandes lautet „Der Engel und die Hexe“. Einen ersten kleinen Appetithappen daraus möchte ich euch nicht vorenthalten:

In einem Vorort von Lissabon, 1847

»Arosa?«

Das heisere Wispern in der Dunkelheit jagte ihr einen Schauer durch den Körper, der sich in ihrer Körpermitte zu einem erwartungsvollen Brennen zusammenballte. Rasch entzündete Arosa die Kerze, die ihr als Nachtlicht diente, und zog ihre Decke zurecht.

»Komm herein«, flüsterte sie.

Mit einem leisen Knarzen öffnete sich die Tür des Schlafgemachs, und Arosa seufzte.

Es war nicht ihr Gatte, der sie aufsuchte. Der war auf dem Nachbarhof, da Bartolomea Ribeiro in den Wehen lag und ihr Balg wohl heute endlich gebären würde – und er würde sich gewiss reichlich am Wein des stolzen Vaters gütlich tun. Er war also beschäftigt.

Sollte Francisco sich wider Erwarten diese Nacht doch noch auf den Rückweg in sein eigenes Heim machen, würde er vermutlich wieder einmal irgendwo betrunken im Graben landen und dort seinen Rausch ausschlafen, wie so oft. Arosa kannte das Prozedere.

Aber auch unter anderen Umständen hätte Francisco ihr keinen nächtlichen Besuch abgestattet. Die fromme Enthaltsamkeit, die ihm beim Saufen abging, kehrte er im Ehebett umso mehr heraus. Sein Glaube lehrte, dass der Beischlaf nur vollzogen werden durfte, um Kinder zu zeugen – und von Kindern hielt der trinksüchtige Arzt nichts.

Arosa war das nur recht. Sie würde ihm ohnehin keine schenken. Weder ihm noch einem anderen Mann.

»Gegrüßet seist du, Maria«, hauchte sie, während sie eine Hand bereits unter ihr Nachthemd gleiten ließ. Ihre eigene Berührung entlockte ihr das erste Stöhnen.

Marias Lippen, die sich auf ihre legten, rangen ihr das nächste ab.

Natürlich hieß das Mädchen nicht wirklich Maria. Den Namen hatte Francisco ihr gegeben, als er das Mädchen in der Gosse aufgegabelt und angeblich aus Mildtätigkeit aufgenommen hatte – genau wie einst sie, die er sogar geehelicht hatte. Er hatte Marias Fleiß und ihre Geschicklichkeit gelobt. Arosa dagegen bewunderte die seidige Haut, die dichten Wimpern um die dunklen, schwarzen Augen, die vollen Lippen und die zarten jungen Brüste mit den braunen Brustwarzen, die sie nun zwischen ihren Fingern rieb, bis sie hart und aufrecht standen.

Maria stöhnte nicht. Das tat sie nie, wenn sie beide zusammenlagen. Sie war allgemein sehr schweigsam. Dafür umso gewandter, was andere Fertigkeiten ihrer Zunge anging.

Gierig drückte Arosa den Kopf des Mädchens zwischen ihre eigenen Beine. Marias Hände umklammerten ihre Beine, wanderten weiter zu Arosas Pobacken und widmeten sich dem verbotenen Bereich dazwischen.

Arosa schob sich ihr entgegen. Sie kannte im Bett keine Zurückhaltung. Die Frömmigkeit überließ sie Francisco.

Genüsslich wand sie sich unter den Stößen, dem Kratzen und Saugen – bis sie aus dem Augenwinkel eine dunkle Gestalt zu sehen glaubte.

Mit einem Aufschrei stieß sie das Mädchen von sich, riss sich in derselben Bewegung die Decke an die Brust und sah sich hektisch um. Nichts. Nur das Flackern ihres Nachtlichts, das unstete Schattengespinste an die Wand warf. War der Schatten nur eine Einbildung gewesen, ihrem erhitzten Gemüt entsprungen?

»So schüchtern, Arosa? Du erstaunst mich.«

Die Stimme kam von direkt hinter ihr. Sie fuhr herum, und da stand er. Ein Mann, so schön, dass selbst Marias volle Lippen vergessen waren. Schlank, mit dunklen Locken, die ihm in die ebenmäßige Stirn fielen. Nur der leblose Ausdruck seiner Augen ließ sie schaudern.

»Wer bist du?« Sie bemühte sich, ihrer Stimme einen festen Klang zu verleihen. »Wie kommst du in mein Haus?« Und in mein Schlafgemach?

»Erkennst du mich denn nicht? Hast du mich so leicht vergessen?«

»Vergessen?« Sie blinzelte. Einen Moment lang schien es ihr, als würde seine Gestalt flimmern und den Blick freigeben auf einen schrecklich entstellten Mann, über und über mit Brandnarben bedeckt, die Augen gelbe unförmige Klumpen, Haare und Ohren von Flammen verschlungen. Das Bild verschwand so rasch, wie es gekommen war.

»Nein, ich …« Sie wollte ihm versichern, dass sie ihn nicht kannte, ganz gewiss noch nie gesehen hatte … Doch stimmte das? Sein Gesicht schien ihr mit einem Mal so vertraut wie das eigene. So kalt und bleich … wie der Tod.

»Anael«, wisperte sie.

So weit ein Ausschnitt aus Madeleine Puljics Teilroman „Grausame Erinnerung“. Wenn ihr jetzt Blut geleckt habt, so muss ich euch leider vertrösten, denn es dauert noch ein paar Wochen, bis das Buch erscheinen wird.

Da dies mein letzter Blogbeitrag in diesem Jahr ist, wünsche ich euch jetzt schon frohe Festtage, einen guten Rutsch und alles Gute für das nächste Jahr!

Uwe

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Advent, Advent …

von am 28. November 2022

„Advent, Advent,
die Coco brennt,
Advent, Advent
 sie wird ertränkt
und an der höchsten Tanne aufgehängt!“
(Spottlied von Vera)

So oder ähnlich haben auch wir als Kinder die gängigen Advents- und Weihnachssprüche und -lieder verballhornt. In diesem Sinne hoffe ich, dass ihr alle einen besinnlichen 1. Advent verbracht habt.

Und sogleich eine Entschuldigung, dass ich diesmal so spät dran bin: Ich schreibe im Moment am neuen DAS HAUS ZAMIS-Taschenbuch „Der Engel und die Hexe“; ich war im Flow, wie man so schön neudeutsch sagt. Den zweiten Teil schreibt die wunderbare Madeleine Puljic, die ihr Debüt bereits in Band 62 gab („Hexenjagd“).

Ja, es weihnachtet hier und da bereits ein wenig, und wenn ihr noch nicht in Stimmung seid, empfehle ich einmal mehr den von Susanne Wilhelm und mir herausgegebenen DORIAN HUNTER-Sonderband „Unheilige Nacht“ mit Storys der versammelten DAS HAUS ZAMIS- und DORIAN HUNTER-Autoren: Simon Borner, Catalina Corvo, Logan Dee, Jörg Kleudgen, Catherine Parker, Christian Schwarz, Michael Marcus Thurner und Susanne Wilhelm.

Habt ihr schon in DAS HAUS ZAMIS 66 reingelesen? Wobei ich natürlich die Buchserie meine. Allen Lesern, die vielleicht von der Romanheftserie zum ersten Mal hier reinschauen, sei erklärt, dass diese beiden Abenteuer in den Heften erst in den Nummern 157 und 158 an der Reihe sein werden. Wer also schon mal reinschnuppern will, wie es Coco und ihrer Familie zurzeit ergeht, kann sich die aktuelle Taschenbuchreihe zulegen und gleich mit Band 66 beginnen.

Eben erschienen ist übrigens das Romanheft  55 („Buena Vista Todes-Club“) von Logan Dee, also mir. Auf der Leserseite erkläre ich ausführlich, warum damals gleich sechs Romane hintereinander aus meiner Feder erschienen sind (Nein, ich bin kein Kannibale!). Das abgedruckte Foto ist allerdings im Druck ziemlich schlecht rausgekommen, was sehr schade ist, weil man noch nicht mal den schönen Zaubermond-Kalender im Hintergrund erkennen kann:

Mit schwarzen Grüßen

Uwe

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Grusel zum Fürchten

von am 4. November 2022

Für mich als Autor ist es immer interessant zu erfahren, über was sich die Leute gruseln. Genauso, wie ich selbst mich dabei beobachte, was mich zum Fürchten bringt. Wobei sich zu fürchten schon eine Steigerung zum Gruseln bedeutet. Ich zitiere Hans D. Baumann: „Ein Grauen, auf das wir nur mit Gruseln reagieren, ist nicht bedrohlich.“
Soweit zur Einleitung. Seit über zehn Jahren veranstalte ich in meinem Heimatort zu Halloween „Gruseln im Grünen“. Viele ganz unterschiedliche Autoren haben dort bereits gelesen und die Zuschauer (es ist übrigens stets ausverkauft!) zum Gruseln und Fürchten gebracht. Dabei kommt es jedes Mal auf die Mischung an, sodass sich das Publikum zwar mit einem gewissen wohligen Schauer auf den (dunklen) Rückweg zum Parkplatz begibt, aber auch zwischendurch befreiend gelacht werden darf. So wurden diesmal unter anderem eine Geschichte von Torsten Sträter vorgetragen (eine Horror-Geschichte, wohlgemerkt) und in einer schauspielerischen Leistung „Das Fass Amontillado“. Letztere bot der Schauspieler und Puppenspieler Gerd J. Pohl meisterhaft dar, und es gelang ihm – dem erfahrenen Puppenspieler – selbst bei einer so grauenhaften Geschichte, wie sie Poe erdacht hat, an ein paar wenigen Stellen eine gewisse Komik hinein- und das Publikum zum Schmunzeln zu bringen.
Wenn wir uns erinnern: Das war schon bei jedem Kasperstück so, dass wir als Kinder vor Sorge um die ein oder andere Figur mitfieberten, aber auch befreit losjubelten, wenn der Kasper mal wieder den Bösewicht verdrischt.
In den modernen Horrorfilmen hat man inzwischen diesen Kniff übernommen, allerdings nicht unbedingt zum Vorteil. Der Horror bleibt dabei oft auf der Strecke, weshalb ich mir lieber die alten Filme anschaue.
Wo diese Mischung überraschenderweise (?) gelingt, ist in den DORIAN HUNTER-Hörspielen, während die Romane schon immer weitgehend humorfrei waren – so wie das Romanheft-Genre bis auf wenige Ausnahmen generell. Und insbesondere DORIAN UNTER und DAS HAUS ZAMIS sind sogar seit jeher noch ein wenig düsterer.
In einem früheren Blogbeitrag habe ich mich schon einmal mit dem Thema „Horror und Humor“ befasst. Damals schrieb ich: In PROFESSOR ZAMORRA und JOHN SINCLAIR wird durch die Vermenschlichung der Höllenkreaturen (Asmodis bzw. Asmodi) manchmal der Horror durch die Komik verdrängt – etwas, was im Zamis-Universum fehl am Platze wäre.
Und ich denke, das wird auch so bleiben.

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Tritt ein ins Haus der schwarzen Tränen!

von am 14. Oktober 2022

Pünktlich Anfang Oktober erschienen: DAS HAUS ZAMIS Band 66 – Das Haus der schwarzen Tränen.

Was es damit auf sich hat, müsst ihr natürlich selbst erkunden. Am besten, ihr schließt euch Coco Zamis an, die darin Erfahrungen der unerwarteten Art macht. Das düstere Gebäude, idyllisch gelegen am beschaulichen Mondsee, ist nämlich alles andere als eine Wellness-Oase. Im Gegenteil. Und Coco trifft dort auf eine alte Bekannte, sodass sie sich fragt, ob sie tatsächlich schon einmal in ihrer Jugend im Haus der schwarzen Tränen war, ohne irgendeine Erinnerung daran zu haben. „Kinderverschickung“ nannte man das wohl damals.

Wie immer enthält auch dieses Taschenbuch zwei aufeinander abgestimmte Romane. Im ersten, der von Michael Marcus Thurner geschrieben ist, geht es zunächst um den geheimnisvollen Guardian, der in Coco die Reinkarnation einer längst verloren geglaubten Geliebten sieht: jener Aurora, die dem Roman denn auch ihren Namen verleiht …

»Meine Liebste, bitte lassen Sie mich ein! Seit zwei Wochen suche ich Ihr Heim auf, Abend für Abend heimlich und unter großen Schwierigkeiten. Ich besteche die Diener Ihrer Eltern, damit sie mich bei der Seitentür reinlassen. Ihr Vater wurde dank meiner Unterstützung in den Stadtrat aufgenommen. Trotz der bösen Gerüchte, die über ihn im Umlauf sind und trotz des niedrigen Standes Ihrer Familie.«

Aurora lächelte.

„Ich habe mich stets wie ein Cavaliere verhalten. Habe Ihnen Pretiosen geschenkt. Habe Ihre Familie unterstützt. Habe Ihren missratenen Cousin aus dem Kerker holen lassen, trotz seiner unzähligen Eskapaden, und ihn auf freien Fuß gesetzt. Was erwarten Sie denn noch von mir?« 

Aurora blickte zu ihrem Verehrer hinab und verbarg das Gesicht hinter einem Schleier. Der alte Graf konnte bloß ihre Augen sehen. Fackeln, am richtigen Platz angebracht, sorgten in den Stunden der Abenddämmerung für ein Licht, das ihre körperlichen Vorzüge am besten zur Geltung brachte. Zumindest jene, die Aurora bereit war, dem Greis zu zeigen.

»Stadtrat Moragnoli«, sagte sie, »ich schätze sehr, was Sie für meine Familie und mich getan haben. Aber Sie taten es freiwillig. Ohne einer Zusage meinerseits, Ihnen meine Gunst zu gewähren. Sie erinnern sich?«

Moragnoli trat unruhig von einem Bein aufs andere. »Selbstverständlich tue ich das, Signora. Aber ich hoffte, dass meine Taten Ihr Herz zumindest ein wenig erweichen würden. Nur eine Stunde alleine mit Ihnen, Aurora, und Sie würden wissen, was für einen guten Freund Sie in mir haben.«

»Es wird Sie gewiss nicht überraschen, wenn ich Ihnen sage, dass ich diese Worte schon von einigen anderen Männern gehört habe?« Aurora zog sich ein wenig von der steinernen Balkonbrüstung zurück. So, dass Moragnoli glauben musste, dass sie sich in ihr Zimmer zurückzog.

»Ich bin anders!«, rief der Graf mit sich überschlagender Stimme. »Fragen Sie jedermann in der Stadt. Man wird Ihnen meine Tugend und meine Ehrenhaftigkeit bestätigen. Bei mir, Signora, sind Sie in den besten Händen.«

Von wegen! Aurora wusste nur zu gut, dass der Alte in den Hafenvierteln herumhurte. Nicht nur das: Wenn ihn die Laune überkam, holte er sich einen der Burschen aus den Schiffsdocks, ließ ihn waschen und schminken, in sein Familienanwesen am Land schaffen und ihn in Frauenkleider stecken. Für einige wenige Florin kaufte er sich einen Lustknaben, um ihn mit seinem weichen Schwänzlein und unter tatkräftiger Mithilfe einer Dienerin zu sodomisieren.

»Bitte!«, flehte Angelo Moragnoli erneut …

So weit eine erste Leseprobe. Wobei, so viel sei verraten, es nicht immer von Vorteil ist, wenn einem eine Bitte gewährt wird …

In diesem Sinne: Passt gut auf euch auf!

Mit schwarzen Grüßen

Uwe

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„Achte auf den Mann mit dem schwarzen Mantel!“

von am 23. September 2022

Welker Blättertanz im Hexenkreise,
Nebelgeister wirbeln leise
Und auf stille Weise
Macht der Sommer sich
Auf weite Reise …


Heute ist Herbstanfang. In alten Zeiten wurde besonders im Spätherbst der Bund der Ehe geschlossen, insbesondere an Tagen des zunehmenden Mondes oder Vollmondes. Seht euch also vor, wer euch da ehelichen will – es könnte jemand aus der Schwarzen Familie sein, der es auf euch abgesehen hat!

In der Dunkelheit durften Kinder und alte Frauen das Haus nicht mehr verlassen, weil es draußen spukte. Alle Arbeiten draußen auf dem Feld sollten nun bald erledigt sein und die Tiere wieder im Stall stehen – spätestens aber am 29. September, einem wichtigen Lostag, sollte alles vollbracht sein.

Tag und Nacht sind gleich lang. Und ab heute wird jede Nacht ein wenig länger, was echten Horror-Fans eh entgegenkommt.

Zum Beispiel, um sich entspannt mit einem Glas blutrotem Wein im Ohrensessel zurückzulehnen und dem Dorian Hunter-Hörspiel „Herbstwind“ zu lauschen.

Ich habe es mir heute Nacht wieder angehört, und auch wenn der Wind nicht ums Haus pfiff und der Regen nicht ans Fenster prasselte, lief mir gleich zu Anfang ein echter Schauer über den Rücken. Ich sage nur: „„Achte auf den Mann mit dem schwarzen Mantel!“

Probiert es aus!

Schaurige Nächte!
Uwe




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Zaubermond-Autor Friedrich Tenkrat alias A. F. Morland ist gestorben

von am 2. September 2022

Der Autor verstarb am 27. August 2022 im Alter von 82 Jahren. Bis zuletzt war Fritz Tenkrat aktiv, und gerade erst vor wenigen Monaten erschienen neue Romane seiner beliebten Serie Tony Ballard im Gespenster-Krimi – also da, wo sie vor Jahrzehnten gestartet war. Die letzten seiner noch unveröffentlichten Tony Ballard-Manuskripte (wie auch Jerry Cotton) werden in den nächsten Monaten posthum erscheinen.

Ich habe Fritz Tenkrat leider nicht kennenlernen dürfen, aber ich spüre in meinem Autorenumfeld eine große Betroffenheit. So schrieb mir Timothy Stahl: „Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass Fritz Tenkrat sicher einer der freundlichsten, liebenswürdigsten und rundherum sympathischsten Menschen war, die ich je kennenlernen durfte. Man musste ihn einfach mögen, das ging gar nicht anders. Und er war neben Jason Dark definitiv der Mensch, der die Lust zum ‚Heftchenschreiben‘ in mir weckte und damit mein Leben mitbestimmte.“

Es gibt sicherlich nicht wenige Autoren, die mit seinen Abenteuern aufgewachsen sind und sich von seinem Stil inspirieren ließen. So erinnert sich Professor Zamorra-Autor Thilo Schwichtenberg: „Tony Ballard wurde meine absolute Lieblingsserie. Die parallelen Handlungsstränge und die Gegebenheiten in der Hölle habe ich von Fritz Tenkrat übernommen. Er hat mich und mein Schreiben von Anfang an beeinflusst.“

Ich weiß nicht mehr, ob ich es in einem Interview gelesen habe oder Ernst Vlcek es mir erzählt hat, als ich ihn mal fragte, ob er Fritz Tenkrat gut kenne. Denn da beide in Wien lebten, wunderte es einen schon, dass Fritz Tenkrat, der ja bei zig Serien mitschrieb, nie einen Dämonenkiller-Roman verfasst hat. Ab und zu nur sei man sich im Postamt über den Weg gelaufen, erinnerte sich Ernst. Meistens dann, wenn sie ein neues Manuskript an den Verlag schickten.

Auch im Zaubermond Verlag war Tony Ballard kein Unbekannter: Seit März 2005 erschienen immerhin 40 Hardcover-Bände, bevor die Serie in der Romantruhe weitergeführt wurde.

Fritz Tenkrat beim Signieren. Foto: Timothy Stahl

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Das silberne Phantom: Warum du Rüdiger Silbers außergewöhnliche Romane unbedingt lesen solltest!

von am 12. August 2022

Nächsten Dienstag, am 16. August, erscheint mit Band 48 unter dem Titel „Die lauernde Bibliothek“ ein Roman von Rüdiger Silber. Rüdiger Silber ist das Pseudonym meines 2016 verstobenen Freundes Malte S. Sembten, an den ich in diesem Blogbeitrag erinnern möchte, denn seine Geschichten und Romane waren stets außergewöhnlich. Und so erwartet euch auch diesmal ein außergewöhnlicher Roman.

DAS HAUS ZAMIS Heft 48: „Die lauernde Bibliothek“

Der am 22. April 2016 verstorbene Schriftsteller, Übersetzer, Lektor und Zeichner Malte S. Sembten war nicht nur mehr als zwei Jahrzehnte mein Weggefährte, wenn es darum ging, Fanzines herauszugeben oder Storys zusammen zu schreiben, sondern er war – vor allen Dingen in den letzten Jahren seines Schaffens – Profi. Also jemand, der für sein Schaffen gemeinhin Honorar bezieht. Zuvor bezeichnete er sich selbst als „Gentleman Writer“ ganz in britischer Tradition.

Wie so viele Schriftsteller des Makabren seiner Generation nutzte Malte S. Sembten die Gelegenheit, in der Romanheftreihe JOHN SINCLAIR mit einer Lesergeschichte zu debütieren. 1996 erschien in der 4. Auflage in Band 194 die Story „Der Spiegeleimann“.

In der Folge erschienen immer wieder Storys von Malte in Anthologien. In denen der Kleinverlage floss sicherlich kaum bis kein Geld, aber bereits 1997 erschien im Heyne Verlag innerhalb der Reihe ISAAC ASIMOVS SCIENCE FICTION die Kurzgeschichte „Blind Date“, eine Veröffentlichung, auf die der Autor zu Recht sehr stolz war und für die er 1998 mit dem Kurd-Laßwitz-Preis ausgezeichnet wurde.

Bereits 2006 schlug ich Malte S. Sembten vor, für die Buchreihe COCO ZAMIS einen Teilroman zu verfassen. Malte wählte als Schauplatz u.a. das damals noch existierende Dracula Museum, das er sehr gut kannte. Leider traf dieser Roman (Die lauernde Bibliothek) nicht ganz den Nerv der Serie – eben weil er, wie oben erwähnt, außergewöhnlich in vielerlei Hinsicht war – sodass es bis 2013 dauerte, ehe er einen zweiten Anlauf wagte (Der Folterkeller). Auch in den folgenden Bänden war Malte regelmäßig im HAUS ZAMIS (wie die Serie inzwischen umgetauft worden war) mit Romanen vertreten, ebenso in der Schwesterreihe DORIAN HUNTER des Zaubermond-Verlages.

Obwohl Malte für diese Serien unter seinem Pseudonym Rüdiger Silber schrieb, nahm er die Arbeit dafür sehr ernst. Er recherchierte ausgiebig, obwohl in der Regel umfangreiche Exposés vorlagen. Auch hinterfragte er jeden einzelnen Baustein, kämpfte für jede eigene Idee, die ihm besser schien und versuchte sie durchzusetzen. Exemplarisch zitiere ich aus einer Mail, die er mir schrieb, nachdem wir einige unterschiedliche Standpunkte ausgetauscht hatten. Es geht darin um die Frage, wie eng ein Autor sich an das Exposé halten sollte:

„Auch ich stehe dem lektorierten Roman jetzt wieder positiver gegenüber, nachdem ich z.B. die Fähigkeit Gouédés/Lady Mambas zur Verwandlung in eine Schlange erklären konnte. Logikmängel sind mir ein Gräuel (weswegen ich auch zum Übererklären neige).

Auch der neue Schlussabsatz stellt mich zufrieden (auf die letzten Sätze lege ich immer besonderen Wert). Den ursprünglichen Schluss mit ‚Coco & Rebecca’ als Anspielung auf ‚Thelma & Louise’ hatte ich von der ersten Romanseite an so geplant, aber nachdem Du die Erwähnung des Filmtitels am Anfang und am Ende des Romans gestrichen hattest, ergab ‚Coco & Rebecca’ als letzte Zeile partout keinen Sinn mehr.

Das sind so Details, die mir als Autor auffallen und bedeutsam vorkommen, aber Dir wahrscheinlich nicht. Umgekehrt kenne ich Dein Expo nicht so gut wie Du und hänge nicht so daran, weswegen mir die Abweichungen vom Expo nicht so schwerwiegend erscheinen.

So kommt dann wohl die unterschiedliche Wahrnehmung zur Krötenverteilung zustande.

Ja, so sah es der akribische Autor Malte S. Sembten, und machte es einem so nicht immer ganz leicht, wie man sich vorstellen kann. Beispiele nennt er ja selbst. Was Malte jedoch immer fertigbrachte: Sein Roman erschien mir immer weit besser, als es das jeweils von mir geschriebene Exposé erahnen ließ. Die obige Mail stammt übrigens vom 2. Januar 2016 und bezieht sich auf Maltes zu seinen Lebzeiten letzten geschriebenen Roman für die Serie DAS HAUS ZAMIS. Weitere waren geplant, auch für die Reihe DORIAN HUNTER. Dann jedoch ereilte mich ein Anruf von Maltes Vater, der ausrichten ließ, dass Malte den nächsten Termin wohl nicht werde einhalten können.

Neben dem menschlichen Verlust bedeutete Maltes Tod einen sehr großen Verlust für beide Serien.

Mit schwarzen Grüßen
Uwe

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