Wiener Blut tut keinem Zamis gut

von am 3. Dezember 2021

Während die Romanheftserie DAS HAUS ZAMIS munter weiterläuft und inzwischen bei Heft 29 („Advokat der Toten“ von Ernst Vlcek) angelangt ist, geht es natürlich auch mit der Buchserie bei uns im ZAUBERMOND-Verlag ebenso munter weiter. In den Heften wird die Saga bekanntlich von Buch 1 an nachgedruckt, und sie sind inzwischen beim 7. Band angelangt. In der aktuellen Buchserie ist jüngst Band 63 („Wiener Blut“) erschienen, und es wird wohl noch ein paar Jährchen dauern, bis die darin enthaltenen zwei neuen Romane als Heft erscheinen werden.

Langer Vorrede, kurzer Sinn: Ich möchte euch hier noch einmal den aktuellen Band kurz ans schwarze Herz legen, da darin nun wirklich einige Weichen völlig neu gestellt werden.

Carsten Kuhr, der als Rezensent die Serie schon lange begleitet, schreibt dazu auf phantastiknews.de:

„Die Verfasser schneiden Zöpfe ab. Ohne zu viel verraten zu wollen, so wirklich viele Zamis bleiben nach diesem Band nicht mehr übrig.

Und beide, sowohl Dee wie Thurner, kredenzen Grusel-Feeling satt. Da ist nichts mehr weichgespült, wie wir dies früher bei den Zamis oftmals lesen durften, da verhält sich Coco so gar nicht zimperlich, gibt es Szenen, die die Schwarze Familie in all ihrer Grausamkeit und Brutalität zeigen; Chapeau, die Herren – gut gemacht!

Abraxas bleibt weiterhin rätselhaft und im Hintergrund. Hier müssen die weiteren Bände des Zyklus noch nähere Beschreibungen und Informationen liefern. Dafür gibt es ein unerwartetes Wiedersehen mit einem gewissen Dorian Hunter – es bleibt spannend, wie sich dies fortentwickeln wird.

„Wiener Blut“ ist ein sehr stimmig und packend zu lesender Roman voller atmosphärisch dichter Grusel-Szenen, der voll überzeugt.“

Wenn das nicht überzeugend ist, den Band zu lesen … Vielen Dank, Carsten!

Mit schwarzen Grüßen
Uwe

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Der schwarze Jahrmarkt

von am 12. November 2021

Bereits am Dienstag erschien das 28. DAS HAUS ZAMIS-Romanheft, das den Titel „Der schwarze Jahrmarkt“ trägt. Es war mein vierter Beitrag für die damals immer noch junge Serienfortsetzung im ZAUBERMOND-Verlag. Ich bin beileibe kein Vielschreiber, obwohl sich im Laufe der Jahrzehnte einige Romane angesammelt haben und ich selbst manchmal staune, wie oft zurzeit ein Roman von „Logan Dee“  am Kiosk ausliegt. Das jedoch ist der Tatsache geschuldet, das nun mit den UFO-AKTEN eine weitere Serie neu aufgelegt wurde, an der ich damals mitgeschrieben habe.

An die meisten meiner Romane erinnere ich mich infolge meines immer noch überschaubaren Werks recht gut, aber seltsamerweise kaum an den „Schwarzen Jahrmarkt“ – als hätte ein dämonischer Hypnotiseur ihn mir aus dem Gedächtnis getilgt. Vielleicht liegt es auch daran, dass mich Schausteller und Jahrmärkte, oder Kirmes (der Plural will mir nicht über die Lippen) wie man hier sagt, schon immer fasziniert haben. Auch und besonders in literarischer Form, ich denke da an Romane wie „Das Böse kommt auf leisen Sohlen“ oder an den Stummfilmklassiker „Das Cabinett des Dr. Caligari“. Insofern habe auch ich mich öfters des Themas angenommen, sodass vielleicht „Der schwarze Jahrmarkt“ in meinem Gedächtnis verwoben ist mit anderen meiner und fremder Autoren Werke.

Kurzum: Ich nahm die Neuauflage zum Anlass, meinen eigenen Roman noch einmal neu zu entdecken.

Worum geht es darin? Nun, der Roman beginnt damit, dass Coco von ihrer Familie dazu verdonnert wird, die nächsten zwölf Monate in Uruguay zu verbringen:

Bei einem Großonkel meines Vaters, Enrico Cortez, sollte ich weiter in die Lehre gehen.

Wenn den Worten meines Vaters zu trauen war, dann war er ein ausgezeichneter Hexer.

Obwohl ich nicht untalentiert war, machte ich nicht den Fehler zu glauben, dass ich nicht noch dazulernen konnte. Wenngleich Uruguay so ziemlich der letzte Flecken war, wo ich für ein Jahr meine Jugend verschwenden wollte. Wie es aussah, hatte ich jedoch keine andere Wahl. Ich musste von der Bildfläche verschwinden, um Asmodi, dem Oberhaupt der Dämonen, eine Art Bauernopfer zu bieten. Erstens interessierte er sich nicht für Südamerika, was seine Machtspielchen anbelangte – dafür waren ihm die dortigen Sippen zu unbedeutend – und zweitens konnte er stolzen Hauptes verkünden, erreicht zu haben, mich für ein Jahr in die Verbannung zu schicken, damit ich ihm nicht mehr in die Quere kommen konnte.

Offiziell also hatten sich die Zamis gefügt.

Doch inoffiziell wusste jeder, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis wir wieder aneinandergerieten.

Zwölf Monate würde ich nicht nach Wien zurückreisen dürfen. Eine schier endlose Zeit …

Doch nicht ganz unfreiwillig landet Coco in Brasilien, in der brodelnden Metropole Rio de Janeiro. Dort nun trifft sie auf den schwarzen Jahrmarkt, mit dem es folgende Bewandtnis hat:

»Hallo, schöne Senhora«, hörte ich von hinten eine Stimme. »Noch allein heute Nacht? Wie wär’s, wenn wir zusammen den schwarzen Jahrmarkt besuchen?«

Ich drehte mich herum und sah einen glutäugigen Latino. Er sah ganz passabel aus, aber ich hatte nicht die geringste Lust, mich mit ihm einzulassen. Allerdings fachten seine Worte meine Neugier weiter an.

»Ein schwarzer Jahrmarkt? Was heißt das?«

»Du bist wohl das erste Mal hier, was?« Er sah mich abschätzend an. Anscheinend wusste er nicht, was er davon halten sollte. Ich spürte sein aufkeimendes Misstrauen. Doch bevor er sich weitere Gedanken machen konnte, fixierte ich seinen Blick und versetzte ihn in eine leichte Hypnose. Ich zwang ihm meinen Willen auf und befahl ihm, sein Ressentiment mir gegenüber zu vergessen.

»Also, was hat es nun mit dem schwarzen Jahrmarkt auf sich?«, wollte ich wissen.

Er zuckte die Schultern. »Du kannst dort dein Glück machen.«

»Was heißt das?«

»Das erste Mal hat mich mein Freund mitgenommen. Er ist heute millionario. Auf dem schwarzen Jahrmarkt findest du alle Sorten von Glücksspiel. Du brauchst nicht viel einzusetzen – doch umso mehr kannst du gewinnen.«

Ich runzelte die Stirn. »Ist das alles? Diese Menschen strömen dorthin, um zu spielen?« Die Musik und die Geräuschkulisse, die von weither herüber drang, erinnerte eher an eine Kirmes, wie ich sie vom Prater her kannte, mit seinen Karussells und Würstelbuden. Auch die bunten Lichter wirkten eher wie die eines Vergnügungsparks als eines Areals, auf dem Wetten stattfanden.

»Na ja, alles ist natürlich schön verpackt. Außer den Wetten gibt es alle Arten von Vergnügungen. Manche sind umsonst – andere sind unerschwinglich. Es sei denn, du gewinnst wie mein Freund.«

Natürlich erwarten Coco dort noch einige weitere „Überraschungen“, und wo sich Coco aufhält, ist auch die Schwarze Familie nicht weit. Mehr aber möchte ich an dieser Stelle wirklich nicht verraten, sondern wünsche schauriges Vergnügen beim Lesen oder Wiederlesen!

Uwe

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Coco Zamis: Das Ende …

von am 23. Oktober 2021

Aber wie heißt es so schön: Niemals geht man so ganz. Die DAS HAUS ZAMIS-Serie geht natürlich weiter. Aber von einigen liebgewonnenen Familienmitgliedern gilt es Abschied zu nehmen. Von welchen, das sei an dieser Stelle natürlich nicht verraten.

Seit DAS HAUS ZAMIS Band 33 („Töte Dorian Hunter“), in dem wir uns von der Mutterserie DORIAN HUNTER abkoppelten, haben wir ein großes, weitumspannendes Panorama gewoben, das in viele Teile der Welt führte, aber vor allem und immer wieder auch in Wien verortet war. Viele Bücher drehten sich um das Café Zamis, mit dem Coco die große Hoffnung verband, einen Ort zu schaffen, an dem Dämonen und Menschen friedlich nebeneinander verkehrten. Das war ebenso ein Trugschluss wie Cocos bisheriges Bemühen, sich von ihrer Familie zu lösen. Blut ist eben dicker als der beste Vorsatz.

In den letzten Büchern waren es insbesondere der geheimnisvolle Monsignore Tatkammer und der Überdämon Abraxas, der Coco und ihrer Familie das Leben immer schwerer machten. Nun, all das strebt nun, im vorliegenden Band 63 („Wiener Blut“) seinem vorläufigen Höhepunkt zu.

Ach ja: Und eine Frage stellte sich auch noch! Wie ist es inzwischen eigentlich Georg Zamis und Juna ergangen? Auch das erfahrt ihr endlich!

Als wäre die Handlung nicht schon prallvoll und abwechslungsreich wie selten, bringt Michael Marcus Thurner noch einen neuen Wiener Dämon ins Spiel: Hubsi von Schallenberg. Und wir erfahren endlich, was ein Schwarzes Bankett ist:

Wir bekamen Plätze am Oval des Tischs zugewiesen, mit Blick auf das große, offene Feuer im Hintergrund. Mein Vater warf den Sack achtlos zu Boden, ein dumpfes Stöhnen drang daraus hervor. Kein Zweifel: Darin befand sich ein Wesen, das lebte.

Noch lebte, fügte ich in Gedanken hinzu.

Aperitifs wurden gereicht. Verdünntes Blut, vermengt mit Speichel eines angeblichen Phoenix und einem ausgehärteten Eiterrand aus menschlichem Wundschorf. Die Anwesenden langten eifrig zu. Auch beim Finger-Food, das tatsächlich aus Fingern bestand.

Ich entdeckte einige bekannte Gesichter unter den Gästen. Einige Blicke trafen uns, kaum jemand wollte uns persönlich grüßen. Die Stimmung unter den Wiener Dämonen war höchst angespannt. Aber wann, so fragte ich mich, war sie das denn nicht?

Ein Rumpeln erklang, gleich darauf lautstarkes Gelächter. Im Kamin loderten die Flammen, meterhoch befüttert aus Fetttiegeln, die von Tiermenschen in die Flammen geschüttet wurden.

Ein Schemen ließ sich im Feuer erahnen. Breit und kugelrund, mit kurzen Beinchen und einem kürbisgroßen Kopf.

Hubsi von Schallenberg genoss seinen großen Auftritt. Er trug das Blut alter Feuerdämonen in sich, besaß aber bei Weitem nicht mehr die Macht und die Kraft seiner Vorfahren. Aber es reichte, um die Zuseher zu beeindrucken und durchs Feuer spazierend in die Halle zu gelangen. Hinter ihm torkelten seine ebenso feiste Frau hinterher und zwei Söhne, die beide dünn wie Striche waren.

„Willkommen, willkommen!“, dröhnte Hubsis Stimme, sobald er die Flammenwand hinter sich gelassen hatte. „Es freut mich, euch an meinem Ehrentag begrüßen zu dürfen. Gibt es denn etwas Schöneres, als gemeinsam mit Freunden zu feiern und sich bei einem Schwarzen Bankett zu laben?“

Da und dort klang Applaus auf. Vater verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust, Mutter und ich reagierten ebenfalls nicht auf die beifallheischende Ansprache.

Hubsis Anzug war zur Gänze verbrannt. Ein Diener reichte ihm neues Gewand, in das der Hausherr mit aufreizender Langsamkeit schlüpfte. Er schien stolz auf seinen feisten Körper zu sein. Genauso wie seine Dämonengattin, die bloß dumm grinste.

Nun, Sophie war auch dumm. In Dämonenkreisen wurde eifrig darüber diskutiert, ob sie oder ihre beiden Kinder blöder waren.

„Ganz besonders herzlich möchte ich den Herrn der Wiener Dämonensippen begrüßen. Es freut mich außerordentlich, dass Michael Zamis samt seiner Gattin und seiner liebreizenden Tochter mir die Ehre gibt.“

Wieder blieb der Applaus spärlich. Ich beobachtete aufmerksam und achtete darauf, wer seinen Widerwillen gegen die Familie Zamis besonders deutlich zeigte.

„Mein bezauberndes Eheweib Sophie hat während der letzten Wochen daran gearbeitet, euch allen einen besonderen Abend bieten zu können.“

„Jo!“, grunzte Sophie und schwieg dann wieder.

„Euch erwarten die verderbtesten Verlockungen, die in Wien zu haben waren. Lukullitäten, die selbst unseren Herrn Asmodi begeistern würden. Ein Begleitprogramm und Unterhaltungen, wie sie kaum woanders auf dieser Welt zu haben sind. – Wer Lust hat, kann sich noch vor dem Abendessen unter das gemeine Volk mischen und sich einer kleinen Orgie hingeben. Aber ich würde raten, dass ihr euch die Kräfte einteilt. Es wird im Laufe der Nacht viel geschehen, was ihr niemals zuvor erlebt hat.“

Hörte ich da eine Drohung aus Hubsis Worten heraus? – Meine Blicke schweiften immer wieder umher. Ich achtete auf die Tierdämonen und auf die sonderbaren Wesen unterhalb der Decke. Jedes geflüsterte Wort anderer Dämonen wirkte bedrohlich auf mich, jedes hässliche Lachen ließ mich innerlich zusammenzucken …

Und das ist erst der Anfang des Banketts! Das Exposé zum nächsten Buch ist übrigens schon geschrieben. Und es trägt den hoffnungsfrohen Titel: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber…“ – Quatsch! Ich meinte natürlich: – „…das Böse inne!“

Mit schwarzen Grüßen
Uwe

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Sagenhaft: „Des Teufels Günstling“

von am 10. September 2021

Noch einige Tage lang ist das Romanheft „Des Teufels Günstling“ im Handel erhältlich. Zusammen mit dem vorherigen Heft „Hexenjagd in Lemgo“ verschlägt es Coco Zamis „zufällig“ in meine ostwestfälisch-lippische Heimat. Wie es dazu gekommen ist, habe ich in meinem letzten Blogbeitrag geschildert. Szenen des Romans spielen auch an den sagenumwobenen Externsteinen …

Zweimal waren die Externsteine der Schauplatz in meinen Romanen : Einmal in besagtem Doppelroman „Hexenjagd in Lemgo/Des Teufels Günstling“, das zweite Mal war es ein Roman zur JOHN SINCLAIR-Serie.

Die Externsteine im magischen Licht

Vordergründig sind die Externsteine nichts weiter als eine bizarre Felsformation im Teutoburger Wald, entstanden vor über 70 Millionen Jahren. Der Meeresboden wurde von Erdbewegungen aufgerichtet, von Wind, Regen und anderen Wettereinflüssen geformt, sodass am Ende die unverwechselbaren Externsteine daraus wurden.

Im Laufe der Menschheitsgeschichte wurde immer wieder versucht, den Felsen den jeweiligen Stempel aufzudrücken. Bis heute stellen die meisten dieser Bearbeitungen die Forscher vor Rätseln. Um 1100 versuchte man aus den Externsteinen einen Wallort zu machen, eine Nachahmung der Heiligen Städten von Jerusalem. Im 17. Jahrhundert bauten die lippischen Landesherrn direkt an die Felsen eine festungsartige Anlage.

Aber schon lange vorher, so vermuten Experten, dienten die Felsen als Mysterienstätte mit dem Sitz eines vorchristlichen Orakels. Unter der Naziherrschaft versuchte man den germanischen Gedanken hier zu verankern und verortete hier sogar die Irminsul, den Weltenbaum, das legendäre Heiligtum der Germanen. Noch Jahrzehnte nach dem Krieg marschierten daher rechte Gruppierungen jeweils zu den Sonnenwendfeiern hier auf.  Schon seit Längerem treffen sich an diesen besonderen Tagen jedoch nur noch Anhänger der esoterischen Szenen. Um das gemeine Partyvolk außen vorzulassen, sind sämtliche Parkplätze an diesen besonderen Abenden an den und um die Externsteine gesperrt. Gelangt man dennoch dorthin – zum Beispiel in wenigen Tagen zur Herbstsonnenwende –  so erlebt man eine Nacht, die man sicherlich niemals wieder vergessen wird.

Schon der Anblick der Gesamtformation lässt Zweifel aufkommen, ob wirklich nur Witterungseinflüsse für manche der Formen verantwortlich waren. So erkennt man bei näherer Betrachtung Gesichter: einen großen Männerkopf, Menschen und Tiergestalten – und das ohne großartige Fantasie. Haben dort unsere Urväter sich oder ihre Götter verewigt?

Ein Rätsel (von denen es viele hier gibt) ist auch ein großer Wackelstein zwischen den Felsen drei und vier. Natürlich rankt sich um diesen eine besondere Sage: Von dort oben wollte einst der Teufel mit einem großen Felsbrocken nach einem Priester werfen. Der sprach rasch einen Fluch aus, und der Teufel flüchtete – nicht ohne zuvor seine Krallenspur in den Steinen hinterlassen zuhaben (die man noch heute sehen kann). Außerdem drohte er, der Stein, den er nicht auf den Priester hatte werfen können, solle einst eine Bürgersfrau aus dem nahen Horn umbringen. Solcherart gewarnt, sicherten die Bürger den Stein ab, sodass er bis heute vergeblich dort oben auf sein Opfer wartet.

Auch um die Externsteine herum gibt es viele Kraftorte zu entdecken. Nirgendwo stehen sie beschrieben, es gibt keine Wegweiser oder Tafeln, man muss sich allein auf sein Gefühl verlassen, dann wird man sie finden, diese Orte. Am besten biegt man kurz, bevor man die Felsen erreicht, nach links ab. Dort gelangt man zunächst auf einen Waldweg, entdeckt bizarre Bäume, die eher an Aliens erinnern, und erklimmt irgendwann rechter Hand die Steigung, vorbei an einem Herrmann-Löns-Gedenkstein, zum Höhenweg, der einen wieder zurückführt zu den Externsteinen. Auch hier stößt man an und nach heidnischen Festtagen manchesmal auf Spuren heidnischer Rituale.

Die Steine selbst sollte man am frühen Morgen besuchen, am besten zur Herbstzeit, wenn sie von Nebeln umhüllt noch genauso erhaben dort stehen, wie unsere Vorväter sie erblickt haben. Und man empfindet genau wie diese den erhabenen Schauder und die stille Ehrfurcht angesichts ihrer Einzigartigkeit an diesem besonderen Platz.

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Hexenjagd in Lemgo

von am 20. August 2021

Die Vergangenheit hat mich eingeholt. Wer hätte vor 19 Jahren gedacht, dass mein Erstling für die COCO ZAMIS-Serie exakt in dieser Woche als Romanheft neu aufgelegt wird? Ich am allerwenigsten. „Hexenjagd in Lemgo“  heißt das Heft in der (mittlerweile umfirmierten) DAS HAUS ZAMIS-Serie, das diese Woche wieder im Handel erhältlich ist. Aaah – ich liebe diesen ganz speziellen Duft von Heften, Zeitungen und Tabak in Bahnhofsbuchhandlungen und Zeitschriftenläden so wie ein Ghoul den Wohlgeruch verwesender Leichen. Von Kindheit auf hat er mich begleitet.

Original als Buch und jetzt auch als Romanheft erhältlich!

Aber ich will nicht abschweifen … „Hexenjagd in Lemgo“ – aktuell als DAS HAUS ZAMIS 22 überall zu bekommen – ist nur der erste Teil meines damaligen Erstlings für die Serie. Damals passte noch alles in ein Buch (zusammen mit zwei weiteren Romanen von Ralf Schuder und Susan Schwartz. Ein Romanheft dagegen hätte der Umfang gesprengt. Daher wurde „Des Teufels Günstling“, so der damalige Titel, der auch gleichzeitig der Titel des zweiten Teils sein wird, großzügig auf zwei Romanhefte verteilt. Der zweite Teil erscheint dann als DAS HAUS ZAMIS 23 offiziell am 31. August.

„Des Teufels Günstling“ war zwar mein Einstieg in die Serie, aber schon damals war ich eigentlich ganz gut im Geschäft und hatte schon einiges veröffentlicht. Und auch bei Zaubermond war es für mich kein Debut. Ich hatte bereits Bücher für die Serie DAS VOLK DER NACHT geschrieben. Und dennoch: Mein erster COCO ZAMIS-Roman bleibt für mich bis heute etwas ganz Besonderes!

Wer übrigens alles drumherum wissen möchte, für den hält das Heft noch den ersten Teil eines „Kamingesprächs“ zwischen Dennis und mir parat: Zwei alte Herren  (gut, der eine ist noch etwas jünger) erinnern sich bei einer guten Flasche Whisky vor dem Kaminfeuer an alte glorreiche Zeiten. Und dabei ist das erst der erste von vier Teilen dieses Geplauders …

Da kommt noch was!

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Echt gruselig: Die legendäre X-Ray-Röntgenbrille

von am 30. Juli 2021

Mein letzter Beitrag über die kuriosen Kleinanzeigen in den alten Dämonenkiller- und anderen Romanheften hat mir einige Anfragen beschert: Was, zum Teufel, ist denn mit der legendären X-Ray-Röntgenbrille? Diese Anzeige begleitete gefühlte Jahrzehnte jedes Heft. Welcher Pubertierende hätte sie nicht gern gehabt? Bestellt habe ich sie allerdings nie … Sie war mir schlicht zu teuer. Außerdem ging ich damals noch nicht auf Partys. Und wahrscheinlich hätte ich extrem affig (den Begriff nerdig kannte man früher noch nicht) gewirkt, wenn ich im Alltag mit so einer Brille auf der Nase herumgelaufen wäre und die Mädchen angestarrt hätte. Nein, so einer war ich nicht.

Dennoch muss die legendäre X-Ray-Röntgenbrille ein Dauerbrenner gewesen sein – sonst wäre die Anzeige nicht ewig geschaltet worden. Vielleicht, so kam mir der Gedanke, war sie ja in Wirklichkeit auch so eine Ewige Idee, die in den letzten DAS HAUS ZAMIS-Romanen thematisiert wurden? Sollte die X-Ray-Röntgenbrille uns vielleicht die Augen für eine ganz andere Wirklichkeit öffnen? Einer, der diese Erfahrung machte, war der vierzehnjährige Heinz-Joseph:

Es nieselte. Der Himmel war herbstgrau. Heinz-Joseph fuhr mit der Straßenbahnlinie 71 die Simmeringer Hauptstraße entlang. In dieser tristen Wohngegend, die zum Wetter wie die Faust aufs Auge passte, wohnten Menschen, die sich keine besseren Wohnungen leisten konnten als in den grauen vier- bis fünfstöckigen Mietshäusern entlang der Straße.

Er, der in einer feinen Villengegend aufwuchs, hatte sich bewusst hierherbegeben, damit man ihn nicht erkannte, wenn er seine neu erworbene X-Ray-Röntgenbrille ausprobierte. Er hatte schon länger damit geliebäugelt, wenn er am Ende des neuesten Dämonenkiller-Heftes die Seite mit den Kleinanzeigen aufschlug. Aber er hatte nicht gewagt, sie zu bestellen, weil er Sorge trug, seine Eltern würden die Post abfangen. Schließlich hatte er einen Schulkameraden bestochen, damit der die Brille für ihn bestellte.

Die Straßenbahn war hauptsächlich besetzt mit älteren Frauen, die zum Zentralfriedhof fuhren. weshalb man diese Linie auch Gießkannen- oder Witwenexpress nannte.

Endlich, endlich stieg auch mal ein junges Mädchen ein. Es war wunderschön, hatte lange schwarze Haare und trug einen Minirock.

Heinz-Josephs Mund wurde trocken. Er konnte sein Glück kaum fassen, als sie sich auch noch genau auf den Platz ihm gegenüber setzte und ihm ein freundliches Lächeln schenkte.

Die Straßenbahn fuhr ruckelnd wieder an.

Er hatte schweißnasse Hände, als er die Brille aus der Tasche seines Parkas nestelte und sie sich aufsetzte.

Und dann – unterdrückte er nur mit Mühe einen Schrei.

Die Brille zeigte ihm eine ganz andere Wirklichkeit: Das Mädchen hatte die runzlige Haut einer Greisin. Über ihre Lippen ragten zwei nadelspitze Vampirhauer.

Heinz-Joseph atmete schwer. Seine Blicke suchten nach einem Ausweg. Aber überall sah er nun die Dämonen:

Zwei Sitze weiter belauerte ein Vampir den welken Hals einer alten Frau. Vielleicht würde er sie verfolgen und aussaugen, wenn sich eine günstige Gelegenheit ergab. Wenn sie Glück hatte, kam sie heute vielleicht noch mit dem Leben davon.

Auf einer anderen Frau – einer alten abgehärmten Dame – saß ein Aufhocker, der genauso ausgezehrt aussah wie sein Opfer. Er hatte mehrere Saugrüssel in das Fleisch der Frau verankert und zehrte von ihr.

Heinz-Joseph wurde schlecht. Am ganzen Körper brach ihm jetzt der Schweiß aus. Zudem konnte er dank der Brille nicht nur die Dämonen erkennen – all seine Sinne waren geschärft: Er hörte das Flüstern und Schmatzen der dämonischen Mitfahrer, roch den Gestank der Leichen, die in dieser Bahn während des Krieges zum Zentralfriedhof transportiert worden waren. Und auch den Duft verwelkter Trauerkränze …

„Ist dir nicht gut?“

Die Vampirin hatte sich zu ihm gebeugt.

Heinz-Joseph schrie auf.

Er schrie auch noch, als er an der nächsten Station fluchtartig aus dem Wagen stürzte, blindlings über die Straße lief und von einem Leichenwagen erfasst wurde …

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Von Zauberbüchern, Heimorgeln und ewigem Reichtum

von am 9. Juli 2021

Woran erkannte man bis in die achtziger Jahre hinein den typischen DÄMONENKILLER? Natürlich am grellbunten Titelbild im Drehständer. Aber so richtig authentisch fühlte es sich erst an, wenn man die letzten Seiten mit den Werbeanzeigen aufschlug. Und bitte, winkt jetzt nicht gleich ab. Das hier schon einmal vorgestellte „Sechste und siebente Buch Moses“ leistet mir noch heute gute Dienste. Einen weiteren höchst wirksamen Zauberspruch daraus werde ich euch am Schluss verraten!

Neben besagtem Buch, das mit dem „Geheimnis aller Geheimnisse“ warb und stolze 19, 50 DM plus Porto NN kostete – ein Heftroman kostete damals nur ein Zehntel so viel – verraten die Anzeigen, wie man sich den typischen Heftromanleser so vorstellte:

Natürlich interessierte er sich für Erotik. Der EP-Versand offerierte da zum Beispiel „1 Puppe Miss World Spezial“ für pralle 69,90 DM oder den „Erotik-Super-Katalog“ für schlappe 10 DM.

„Nie mehr Geldsorgen“ garantiert eine andere Anzeige. Was will man denn mehr? Und der anzufordernde Prospekt ist sogar kostenlos!

Eine weitere Anzeige verspricht gleich „Bar-Geld per Post“. Offenbar stellte man sich den Leser als immer klammen Bücherfreund vor, der sich ausschließlich die billigen Horrorheftchen leisten konnte, aber kaum Geld für ein richtiges Buch hatte. Oder um sich zum Beispiel das Musizieren auf einer Heimorgel beizubringen: „In 6 Monaten spielen Sie besser als sonst in 3 Jahren!“ garantiert die Anzeige. Oder um endlich einmal seine Briefmarkensammlung zu erweitern: „35 DDR-Sondermarken + 1 DDR-Block“ gab’s sogar gratis, wenn man beim Fünfstern-Versand eine Preisliste anforderte.

Offensichtlich hielt man den Heftromanleser auch nicht für so besonders helle: „Gehirnzellen benötigen zur Unterstützung wichtiger Funktionen vermehrt Sauerstoff. Immergrün wirkt gegen vorzeitiges Altern der Gehirnzellen …“ und vieles mehr natürlich. 100 Dragees kosteten beim „größten Spezialversandhaus für Heildrogen“ zum Glück nur 24,95 DM.

Ein jahrzehntelanger Dauerbrenner aber war das „sechste und siebente Buch Moses“. Als Horror-Autor weiß ich natürlich um die Gefahren der dämonischen Kreaturen um uns herum. Daher verschaffte mir folgender Zauberspruch aus besagtem Buch immer eine große Erleichterung:

„Es haben mich zwei böse Augen überschattet,
So überschatten mich drei gute Augen.
Das eine ist Sopher,
Das andere ist Sepher,
das dritte ist Sipur,
Die behüten mir mein Blut und Fleisch,
Mein Mark und Bein und alle Adern groß und klein,
Die sollen alle in Gottes Namen behütet sein.

Bleibt also gesund und lasst euch nicht von bösen Geistern plagen!
Uwe

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Wiener Bluuut …

von am 28. Mai 2021

Keine andere Horror-Serie ist so in Wien verortet wie DAS HAUS ZAMIS, lebt doch die gesamte Zamis-Sippe in Österreichs ebenso geschichtsträchtiger wie morbider Hauptstadt. Morbid ist denn auch das Stichwort: WIEN MORBID heißt eine neue Anthologie, die ich mitherausgegeben habe und in der sich auch DORIAN HUNTER- und DAS HAUS ZAMIS-Autoren wiederfinden …

Erschienen ist die Anthologie im Leipziger Lychatz-Verlag. Als die Bitte an mich herangetragen wurde, als Mitherausgeber vor allem den Bereich Horror abzudecken, kamen mir natürlich gleich ein paar „unserer“ Autoren in den Sinn, zumal jene, die in Wien wohnen oder sich dort sehr gut auskennen. So erzählt Michael Marcus Thurner (dem ich an dieser Stelle noch mal für seine Empfehlungen und Vermittlungen danken möchte!) uns die schaurige Mär vom Holländerdörfl. Madeleine Puljic führt den Leser in Die Quotendeutsche vor Augen, was deutschen StudentInnen in der Donaustadt blüht, wenn sie allzu vertrauensvoll sind … Nur zur Erinnerung: Nächste Woche am 4. Juni erscheint in dem DAS HAUS ZAMIS-Band „Hexenjagd“ Madeleines Debütroman in der Reihe!

Auch mir hat es übrigens sehr viel Spaß gemacht, mich mal abseits unserer zwei (mit HEXENHAMMER sogar drei!) Serien in Wien literarisch blicken zu lassen. Das Thema kann ich an dieser Stelle nicht verraten, weil die Pointe sonst keine mehr wäre 😉

Das Cover zeigt übrigens den Friedhof der Namenlosen im 11. Wiener Gemeindebezirk Simmering., der unbedingt einen Besuch wert ist! Auch literarisch. Und schon beginnt meine Phantasie wieder von selbst zu kreisen … Denn nach der „Hexenjagd“ kommt „Wiener Blut“. Darüber aber will ich euch ein anderes Mal berichten …

Bleibt gesund!
Mit schwarzen Grüßen

Uwe

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Wer zum Teufel ist Asmodi?

von am 7. Mai 2021

Und wer ist überhaupt der einzig echte? Oder ist er gar in verschiedenen Identitäten unterwegs? Jedenfalls spinnt er nicht nur in DORIAN HUNTER und DAS HAUS ZAMIS seine finsteren Fäden, sondern treibt auch in den Heftserien PROFESSOR ZAMORRA und JOHN SINCLAIR sein Unwesen. Wir begeben uns da mal auf die Spur …

In der aktuellen Heftserie taucht als Erster Asmodi II. auf, ohne dass zunächst gesagt wird, dass er der zweite Teufel mit diesem Namen ist und es einen Vorgänger gab. Asmodis Gesicht besteht aus einer weißen Fläche, und er erscheint durchaus ehrfurchtgebietend auch schon mal mit Blitz und Donner und schwefeligem Gestank. Mehr und mehr tritt er aber auch in menschlicher Gestalt in Erscheinung, mal als griechischer Reeder und Milliardär namens Anatoll Chalkiris,, der sich mit der Cosa Nostra anlegt, mal als Marassa – einem Priester auf Haiti. Wobei sein Kampf gegen die Cosa nostra umso mehr passt, als dass mich das Gefüge der Schwarzen Familie schon immer an mafiöse Strukturen erinnerte.

Wie wir später in der Serie DORIAN HUNTER erfahren, ist der in den ersten Heften eingeführte Asmodi nur der Nachfolger von Asmodi I., dessen Job er 1713 übernahm. Asmodi I. entspricht noch eher dem Bild des klassischen Teufels. So erscheint er dem Baron de Conde zum Beispiel in meinem HEXENHAMMER-Roman „Die Inquisitorin“ folgendermaßen:

Er erschien in der Gestalt des Papstes Sixtus IV., der erst im August letzten Jahres gestorben war. Natürlich machte sich Asmodi einen Spaß daraus, ihn noch nach dem Tode zu verhöhnen, indem er statt einer Krone zwei Bockshörner zur Schau trug, die ihm aus der Stirn erwuchsen. Auch war das goldene Kreuz, das er an einer Kette um den Hals trug, ein auf den Kopf gestelltes. Zu guter Letzt trug er in der linken Armbeuge einen toten Knaben mit einer roten Kardinalsmütze auf dem Kopf – sicherlich ein bitterböser Hinweis darauf, dass dem Papst nachgesagt wurde, seine Lustknaben zu Kardinälen zu erheben.

Aber zurück zu der Frage, wer denn nun der allererste Asmodi war:

In der Serie JOHN SINCLAIR hat sich der finstere Herr noch ein „s“ hintendran gehängt und nennt sich dort Asmodis. Sein Aussehen kann er ebenfalls beliebig verändern. Am liebsten zeigt er sich aber mit einer dreieckigen roten Fratze und Hörnern, die ihm aus der Stirn ragen – also als uns seit Kinderzeiten bekannte Teufelsgestalt mit Bocksfuß und ihn begleitendem Schwefelgestank.

Der erste JOHN SINCLAIR-Roman „Die Nacht des Hexers“ erschien innerhalb der GESPENSTER-KRIMI-Reihe des Bastei-Verlages bekanntlich am 17.7.1973. Das erste DÄMONENKILLER-Heft (jetzt DORIAN HUNTER) erschien innerhalb der VAMPIR-Reihe des Pabel-Verlages – ebenfalls am 17.7.1973. Wollte Asmodi/Asmodis, der Teufel also, auf Nummer sicher gehen und sozusagen omnipräsent sein und hat deshalb in beiden Reihen seinen Bocksfußabdruck gesetzt? Das zeitgleiche Erscheinen gleich zweiter Gruselserien kann jedenfalls kein Zufall sein. Seltsam, aber so steht es geschrieben …

Und warum musste es überhaupt Asmodi sein? In der Höllenhierarchie wie sie beispielsweise im „Le Véritable Dragin Rouge“ von 1522 beschrieben wird, stehen weit mächtigere Höllenbewohner über ihn. Ganz oben steht Baal. Er ist der höchste Herrscher der Hölle und befiehlt über sechsundsechzig Legionen Teufel, darunter Lucifer, Lucifugè, Belzebub und Astarot. Warum wurde also nicht Baal in den Serien als Fürst der Finsternis erkoren? Auch das spricht dafür, dass sich Asmodi/Asmodis da irgendwie leibhaftig in den Vordergrund geschoben hat. Oder hat sich gar einer der anderen Teufel – Lucifer, Belzebub oder sonst einer dieser Höllenschurken seines Namens bemächtigt?

Wenden wir uns zu guter Letzt PROFESSOR ZAMORRA zu, dem Meister des Übersinnlichen. Dort nennt sich Asmodi ebenfalls Asmodis, mit „s“ hinten. Hier erschien das allererste Heft erst am 2. Juni 1974, wurde aber wie JOHN SINCLAIR vom „Meister der Geister“ Jason Dark konzipiert, sodass es sich nur um eine Kopie der beiden anderen Asmodi/s handeln kann. Im Laufe der Serienhistorie ist diese Asmodis-Figur vielleicht am vielschichtigsten angelegt, denn er wechselt durchaus auch mal auf die Seite der Guten. Asmodis lebt in vielen Tarnexistenzen unter den Menschen, da er – na klar, wie auch die anderen – jede beliebige Gestalt annehmen kann.

Wobei wir beim Fazit wären: Nichts Genaues weiß man nicht, aber Asmodi/Asmodis hat es seit bald vierzig Jahren geschafft, uns Leser bei gruseliger Laune zu halten!

Bleibt gesund! Mit höllischen Grüßen!

Uwe

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Es geht (bald) weiter!

von am 16. April 2021

Am liebsten würde ich ja sagen: „Jetzt (wieder) einsteigen und loslesen!“ Bis das DAS HAUS ZAMIS-Buch Anfang Juni erscheint, müsst ihr euch jedoch noch ein paar Wochen gedulden.

Jüngst fragte mich ein Leser, der bisher nur die aktuellen Romanhefte kennt, ob es denn sinnvoll sei, zeitgleich auch die aktuellen Bücher zu lesen. Auf jeden Fall ist es unterhaltsam, und beide Handlungsstränge – ob im Heft oder in den aktuellen Buchveröffentlichungen – kommen sich nicht ins Gehege. Auch Buch-Neueinsteiger kommen dank einer umfangreichen Zusammenfassung über die vergangenen Ereignisse schnell in die aktuelle Handlung rein.

Jetzt aber zum Band „Hexenjagd „(DAS HAUS ZAMIS 62). Nachdem ich bereits vor ein paar Wochen den Vorhang ein wenig gelüftet und einen Textauszug aus dem ersten Teilband von Madeleine Puljic gebracht habe, möchte ich euch heute eine Textprobe aus dem zweiten Teilband präsentieren. Vorab aber noch eine weitere Info für die Neuleser: Jedes aktuelle Buch enthält zwei Romane, jeweils im Umfang der Romanhefte. Und in der Regel bauen sie handlungsmäßig aufeinander auf.

Der zweite Roman trägt auch den Titel des Buches – „Hexenjagd“ –, und verfasst hat ihn Logan Dee. Und auch Coco Zamis ist wieder mit an Bord, nachdem sie über ein Jahr untergetaucht war. Diesmal muss sie ihre gebeutelten Familie bei einer besonders gefährlichen Mission unterstützen. Doch zuvor … Aber lest selbst:

Ein wahnsinniger Schmerz raste durch meinen Körper.

Ich stöhnte laut auf. Ein Zittern ließ meinen ganzen Leib erbeben. Ein regelrechter Anfall. Das Brötchen fiel aus meinen Händen zu Boden. Ich selbst hielt mich nur noch krampfhaft auf meinem Stuhl, während ich das Gefühl hatte, jemand würde mit einem scharfen Messer meine Eingeweide herausschneiden.

Ich wimmerte. Aber der Schmerz wurde mit jeder Sekunde nur noch heftiger. Dann schrie ich. Es war mir alles egal: die Umgebung, meine Tarnung, alles. Meine Welt versank in einem einzigen Taumel aus unerträglicher Pein. Ich versuchte mit magischen Kräften dagegen anzukämpfen, es gelang jedoch kaum.

Nur entfernt bekam ich mit, dass mich jemand hochriss und mit sich schleppte. Dann war ich an der frischen Luft. Entfernt hörte ich den Ruf nach einem Taxi. Kurz danach wurde ich einen Autositz gepresst. Ich glaubte zu ersticken, rang um Atem, hörte eine Stimme nahe an meinem Ohr. „Ganz ruhig, Coco. Ich bring dich in Sicherheit!“

Das war Merles Stimme. Und allmählich begriff ich, dass wir in einem Taxi saßen. Auf dem Rücksitz. Merle saß neben mir und hielt mich an sich gepresst, während sich mein Körper nach wie vor in Krämpfen aufbäumte.

„Ins nächste Krankenhaus?“ Das war die Stimme des Fahrers.

„Nein. Fahren Sie auf dem schnellsten Wege …“

Merle nannte eine Adresse, die ich nicht mehr hörte, weil eine neuerliche Schmerzwelle meinen Leib flutete.

„Sind Sie sicher? Die Frau scheint eher ärztliche Hilfe zu …“

Er unterbrach sich mitten im Satz. Ich spürte mich in den Sitz zurückgepresst. Offensichtlich gab der Fahrer jetzt richtig Gas. Das alles rauschte nur so an mir vorbei.

Aber wenn ich geglaubt hatte, dass die Qualen sich unmöglich noch steigern konnten, so wurde ich eines Besseren belehrt.

Ich gab einen letzten schrillen Schrei von mir, als die Klinge in meinen Eingeweiden noch das Harmloseste war. Ich hatte das Gefühl, von riesigen Krallen zerfetzt zu werden. Von innen heraus.

Dann war da nur noch Schwärze …

Ich hoffe, ich habe ein wenig die Vorfreude in euch wecken können. Ich jedenfalls kann es kaum erwarten, das neue Buch endlich in Händen zu halten!

Bleibt gesund und lest gute Bücher!
Uwe

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