Von Engeln und Hexen

von am 19. Dezember 2022

Mit ein paar Tagen Verspätung habe ich heute endlich den nächsten HAUS ZAMIS-Roman übergeben. Es ist immer ein befriedigendes Gefühl, wieder eine neue Folge dieser schon so lang laufenden Serie auf den Weg gebracht zu haben. Es ist wie im wirklichen Leben: Stück für Stück wird die Welt komplexer, verändert sich, Neues kommt hinzu, Bewährtes bleibt, Überholtes geht über Bord. Auch die Sichtweise ändert sich, je nach Lage und den Erfahrungen, die man macht. Insofern spiegelt DAS HAUS ZAMIS für mich als Expo-Autor auf eine unterhaltsame Weise die Realität wider. Natürlich umgesetzt auf die fantastische Welt, in der die Serie angesiedelt ist.

Die Autoren sind diesmal Madeleine Puljic und Logan Dee, und der Titel des 67-sten Bandes lautet „Der Engel und die Hexe“. Einen ersten kleinen Appetithappen daraus möchte ich euch nicht vorenthalten:

In einem Vorort von Lissabon, 1847

»Arosa?«

Das heisere Wispern in der Dunkelheit jagte ihr einen Schauer durch den Körper, der sich in ihrer Körpermitte zu einem erwartungsvollen Brennen zusammenballte. Rasch entzündete Arosa die Kerze, die ihr als Nachtlicht diente, und zog ihre Decke zurecht.

»Komm herein«, flüsterte sie.

Mit einem leisen Knarzen öffnete sich die Tür des Schlafgemachs, und Arosa seufzte.

Es war nicht ihr Gatte, der sie aufsuchte. Der war auf dem Nachbarhof, da Bartolomea Ribeiro in den Wehen lag und ihr Balg wohl heute endlich gebären würde – und er würde sich gewiss reichlich am Wein des stolzen Vaters gütlich tun. Er war also beschäftigt.

Sollte Francisco sich wider Erwarten diese Nacht doch noch auf den Rückweg in sein eigenes Heim machen, würde er vermutlich wieder einmal irgendwo betrunken im Graben landen und dort seinen Rausch ausschlafen, wie so oft. Arosa kannte das Prozedere.

Aber auch unter anderen Umständen hätte Francisco ihr keinen nächtlichen Besuch abgestattet. Die fromme Enthaltsamkeit, die ihm beim Saufen abging, kehrte er im Ehebett umso mehr heraus. Sein Glaube lehrte, dass der Beischlaf nur vollzogen werden durfte, um Kinder zu zeugen – und von Kindern hielt der trinksüchtige Arzt nichts.

Arosa war das nur recht. Sie würde ihm ohnehin keine schenken. Weder ihm noch einem anderen Mann.

»Gegrüßet seist du, Maria«, hauchte sie, während sie eine Hand bereits unter ihr Nachthemd gleiten ließ. Ihre eigene Berührung entlockte ihr das erste Stöhnen.

Marias Lippen, die sich auf ihre legten, rangen ihr das nächste ab.

Natürlich hieß das Mädchen nicht wirklich Maria. Den Namen hatte Francisco ihr gegeben, als er das Mädchen in der Gosse aufgegabelt und angeblich aus Mildtätigkeit aufgenommen hatte – genau wie einst sie, die er sogar geehelicht hatte. Er hatte Marias Fleiß und ihre Geschicklichkeit gelobt. Arosa dagegen bewunderte die seidige Haut, die dichten Wimpern um die dunklen, schwarzen Augen, die vollen Lippen und die zarten jungen Brüste mit den braunen Brustwarzen, die sie nun zwischen ihren Fingern rieb, bis sie hart und aufrecht standen.

Maria stöhnte nicht. Das tat sie nie, wenn sie beide zusammenlagen. Sie war allgemein sehr schweigsam. Dafür umso gewandter, was andere Fertigkeiten ihrer Zunge anging.

Gierig drückte Arosa den Kopf des Mädchens zwischen ihre eigenen Beine. Marias Hände umklammerten ihre Beine, wanderten weiter zu Arosas Pobacken und widmeten sich dem verbotenen Bereich dazwischen.

Arosa schob sich ihr entgegen. Sie kannte im Bett keine Zurückhaltung. Die Frömmigkeit überließ sie Francisco.

Genüsslich wand sie sich unter den Stößen, dem Kratzen und Saugen – bis sie aus dem Augenwinkel eine dunkle Gestalt zu sehen glaubte.

Mit einem Aufschrei stieß sie das Mädchen von sich, riss sich in derselben Bewegung die Decke an die Brust und sah sich hektisch um. Nichts. Nur das Flackern ihres Nachtlichts, das unstete Schattengespinste an die Wand warf. War der Schatten nur eine Einbildung gewesen, ihrem erhitzten Gemüt entsprungen?

»So schüchtern, Arosa? Du erstaunst mich.«

Die Stimme kam von direkt hinter ihr. Sie fuhr herum, und da stand er. Ein Mann, so schön, dass selbst Marias volle Lippen vergessen waren. Schlank, mit dunklen Locken, die ihm in die ebenmäßige Stirn fielen. Nur der leblose Ausdruck seiner Augen ließ sie schaudern.

»Wer bist du?« Sie bemühte sich, ihrer Stimme einen festen Klang zu verleihen. »Wie kommst du in mein Haus?« Und in mein Schlafgemach?

»Erkennst du mich denn nicht? Hast du mich so leicht vergessen?«

»Vergessen?« Sie blinzelte. Einen Moment lang schien es ihr, als würde seine Gestalt flimmern und den Blick freigeben auf einen schrecklich entstellten Mann, über und über mit Brandnarben bedeckt, die Augen gelbe unförmige Klumpen, Haare und Ohren von Flammen verschlungen. Das Bild verschwand so rasch, wie es gekommen war.

»Nein, ich …« Sie wollte ihm versichern, dass sie ihn nicht kannte, ganz gewiss noch nie gesehen hatte … Doch stimmte das? Sein Gesicht schien ihr mit einem Mal so vertraut wie das eigene. So kalt und bleich … wie der Tod.

»Anael«, wisperte sie.

So weit ein Ausschnitt aus Madeleine Puljics Teilroman „Grausame Erinnerung“. Wenn ihr jetzt Blut geleckt habt, so muss ich euch leider vertrösten, denn es dauert noch ein paar Wochen, bis das Buch erscheinen wird.

Da dies mein letzter Blogbeitrag in diesem Jahr ist, wünsche ich euch jetzt schon frohe Festtage, einen guten Rutsch und alles Gute für das nächste Jahr!

Uwe

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Advent, Advent …

von am 28. November 2022

„Advent, Advent,
die Coco brennt,
Advent, Advent
 sie wird ertränkt
und an der höchsten Tanne aufgehängt!“
(Spottlied von Vera)

So oder ähnlich haben auch wir als Kinder die gängigen Advents- und Weihnachssprüche und -lieder verballhornt. In diesem Sinne hoffe ich, dass ihr alle einen besinnlichen 1. Advent verbracht habt.

Und sogleich eine Entschuldigung, dass ich diesmal so spät dran bin: Ich schreibe im Moment am neuen DAS HAUS ZAMIS-Taschenbuch „Der Engel und die Hexe“; ich war im Flow, wie man so schön neudeutsch sagt. Den zweiten Teil schreibt die wunderbare Madeleine Puljic, die ihr Debüt bereits in Band 62 gab („Hexenjagd“).

Ja, es weihnachtet hier und da bereits ein wenig, und wenn ihr noch nicht in Stimmung seid, empfehle ich einmal mehr den von Susanne Wilhelm und mir herausgegebenen DORIAN HUNTER-Sonderband „Unheilige Nacht“ mit Storys der versammelten DAS HAUS ZAMIS- und DORIAN HUNTER-Autoren: Simon Borner, Catalina Corvo, Logan Dee, Jörg Kleudgen, Catherine Parker, Christian Schwarz, Michael Marcus Thurner und Susanne Wilhelm.

Habt ihr schon in DAS HAUS ZAMIS 66 reingelesen? Wobei ich natürlich die Buchserie meine. Allen Lesern, die vielleicht von der Romanheftserie zum ersten Mal hier reinschauen, sei erklärt, dass diese beiden Abenteuer in den Heften erst in den Nummern 157 und 158 an der Reihe sein werden. Wer also schon mal reinschnuppern will, wie es Coco und ihrer Familie zurzeit ergeht, kann sich die aktuelle Taschenbuchreihe zulegen und gleich mit Band 66 beginnen.

Eben erschienen ist übrigens das Romanheft  55 („Buena Vista Todes-Club“) von Logan Dee, also mir. Auf der Leserseite erkläre ich ausführlich, warum damals gleich sechs Romane hintereinander aus meiner Feder erschienen sind (Nein, ich bin kein Kannibale!). Das abgedruckte Foto ist allerdings im Druck ziemlich schlecht rausgekommen, was sehr schade ist, weil man noch nicht mal den schönen Zaubermond-Kalender im Hintergrund erkennen kann:

Mit schwarzen Grüßen

Uwe

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Rückblick: Der „Dämonenkiller“ beim Hörspiellabel EUROPA

von am 19. November 2022

Als ich beim SFCD-Con im August 1976 von Kurt Luif alias Neal Davenport seinen „Dämonenkiller“-Roman 106, „Der Tod aus der Zauberkugel“, als Heftausgabe überreicht bekam, konnte ich nicht wissen, dass fast neun Jahre später – im April 1985 – in der Neuauflage dieses Romans ein Leserbrief über die „Dämonenkiller“-Hörspiele von Europa erscheinen sollte. Kurz zuvor hatte nämlich Ernst Vlcek, der die Leserkontaktseite der „Dämonenkiller“-Neuauflage bis Band 144 betreute, dazu aufgerufen, seine Meinung über die Hörspiele abzugeben. So bekam er die Besprechung der ersten fünf Folgen – es sollten die einzigen „Dämonenkiller“-Hörspiele des Labels Europa bleiben – von mir. Auf der Leserseite schrieb er zur Einleitung meines Briefes:

„Dämonenkiller“-Hörspielfolge 1, „Im Zeichen des Bösen“

Der folgende Leserbrief beschäftigt sich fast aus­schließlich mit den „Dämonenkiller“-Hörspielkassetten. Zu der Kritik an verschiedenen dramaturgischen Änderungen ist zu sagen, dass manche davon einfach nötig sind, weil sich im Hörspiel manche Szenen nicht adäquat umsetzen lassen. Außerdem sei noch einmal betont, das die DK-Kassetten nach den Exposés und nicht nach den Romanen der Heft-Serie gemacht wurden, was ein weiterer Grund für verschiedene Änderungen ist.

Nun aber zu meinem Brief: „Mein Grund, warum ich schreibe, ist der folgende: Ich habe mir in den letzten Wochen die fünf erschienenen DK-Hörspielkassetten angehört. Die Geschichten sind zwar spannend gestaltet worden. Aber der Inhalt hat mir doch die Haare zu Berge stehen lassen. Nichts ge­gen Frank Sky, aber er sollte doch wenigstens keine Namen und Fakten verändern. Fangen wir mit Folge 1 an: Hier sind die dämonischen Brüder von Dorian ei­nen Tag früher als er geboren und zwar am 29. No­vember. Wenn ich mich recht erinnere, war es in der Heftserie im Juli und am gleichen Tag! Auch der Name von mindestens einem Bruder ist verändert worden. Aus Roberto Copello wurde Roberto Alvirez. Bei Folge 2 gab es plötzlich einen Bruder von Michael Zamis mit Namen Talis. Nach meinem Wissen gab es in der Heftserie nur Ingvar Zamis als Bruder, und der tauchte auch erst in Band 32 auf. In der „Dämonenkiller“-Taschenbuchreihe tauch­ten zwar auch noch zwei Brüder auf, aber diese hatten auch andere Namen. Nun ja, in der Heftausgabe wollte Dorian Coco auf dem Roten Berg, nahe der Zamis-Villa, verbrennen. Im Hörspiel ist es plötzlich eine Fracht­halle auf dem Wiener Flughafen Schwechat. Auch wird Helnwein als junge Person dargestellt, während er in der DK-Serie schon auf die siebzig zugeht … Nun, bei Folge 3 wiegt die Namensveränderung für mich schwer, und der Vater von Phillip ist nicht gestorben wie in der Heftserie. Warum? Nun, Band 4 der Heft-Serie fehlt. Wollte man Phillip, den Hermaphroditen, nicht zum Tragen kommen lassen …? Band 5 der Heftserie wurde Folge 4 der Hörspiele. Bei dieser wurde plötzlich aus Tim Morton, dem FBI-Agenten, ein Captain der Polizei von San Francisco. Schon komisch. Nun ja, Band 6, „Teufelskreis“, wurde auch ausgelassen. Vielleicht wegen der Freaks? So er­scheint als Folge 5 „Amok“, der leider nicht erschienene Band 7 der Erstauflage. Dankeschön dafür, aber warum taucht in der Anfangshandlung plötzlich Tim Morton auf?

„Dämonenkiller“-Hörspielfolge 5, „Amok“

Ich weiß nicht, nach welchen Unterlagen Frank Sky die Romane überarbeitet und als Hörspielfassung bringt. Aber bitte sagt ihm, dass er sich mehr an der Heftserie halten soll, denn wenn es nämlich weiter so geht, dann gibt es plötzlich neben der Heftserie eine unabhängig existierende Hörspielreihe, und dies sollte eigentlich nicht sein. Ich werde mir auch die nächsten Kassetten anhören und hoffe, dass solche fatalen Überschneidungen nicht mehr vorkommen …“

Zu damaligen Zeit kannte ich den Inhalt der Dämonenkiller-Exposés nicht. Erst Ende der achtziger Jahre, als ich von Kurt Luif die DK-Exposés bekam, konnte ich nachlesen, was Kurt Luif vom Exposé übernommen hatte und was er verändert hatte. So hatte er den Roten Berg als „Verbrennungsort“ von Coco Zamis ausgesucht. Auch die Beschreibung von Norbert Helnwein hatte er angepasst. Der „neue Bruder Talis“ von Michael Zamis ist eine Erfindung von Frank Sky.

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Grusel zum Fürchten

von am 4. November 2022

Für mich als Autor ist es immer interessant zu erfahren, über was sich die Leute gruseln. Genauso, wie ich selbst mich dabei beobachte, was mich zum Fürchten bringt. Wobei sich zu fürchten schon eine Steigerung zum Gruseln bedeutet. Ich zitiere Hans D. Baumann: „Ein Grauen, auf das wir nur mit Gruseln reagieren, ist nicht bedrohlich.“
Soweit zur Einleitung. Seit über zehn Jahren veranstalte ich in meinem Heimatort zu Halloween „Gruseln im Grünen“. Viele ganz unterschiedliche Autoren haben dort bereits gelesen und die Zuschauer (es ist übrigens stets ausverkauft!) zum Gruseln und Fürchten gebracht. Dabei kommt es jedes Mal auf die Mischung an, sodass sich das Publikum zwar mit einem gewissen wohligen Schauer auf den (dunklen) Rückweg zum Parkplatz begibt, aber auch zwischendurch befreiend gelacht werden darf. So wurden diesmal unter anderem eine Geschichte von Torsten Sträter vorgetragen (eine Horror-Geschichte, wohlgemerkt) und in einer schauspielerischen Leistung „Das Fass Amontillado“. Letztere bot der Schauspieler und Puppenspieler Gerd J. Pohl meisterhaft dar, und es gelang ihm – dem erfahrenen Puppenspieler – selbst bei einer so grauenhaften Geschichte, wie sie Poe erdacht hat, an ein paar wenigen Stellen eine gewisse Komik hinein- und das Publikum zum Schmunzeln zu bringen.
Wenn wir uns erinnern: Das war schon bei jedem Kasperstück so, dass wir als Kinder vor Sorge um die ein oder andere Figur mitfieberten, aber auch befreit losjubelten, wenn der Kasper mal wieder den Bösewicht verdrischt.
In den modernen Horrorfilmen hat man inzwischen diesen Kniff übernommen, allerdings nicht unbedingt zum Vorteil. Der Horror bleibt dabei oft auf der Strecke, weshalb ich mir lieber die alten Filme anschaue.
Wo diese Mischung überraschenderweise (?) gelingt, ist in den DORIAN HUNTER-Hörspielen, während die Romane schon immer weitgehend humorfrei waren – so wie das Romanheft-Genre bis auf wenige Ausnahmen generell. Und insbesondere DORIAN UNTER und DAS HAUS ZAMIS sind sogar seit jeher noch ein wenig düsterer.
In einem früheren Blogbeitrag habe ich mich schon einmal mit dem Thema „Horror und Humor“ befasst. Damals schrieb ich: In PROFESSOR ZAMORRA und JOHN SINCLAIR wird durch die Vermenschlichung der Höllenkreaturen (Asmodis bzw. Asmodi) manchmal der Horror durch die Komik verdrängt – etwas, was im Zamis-Universum fehl am Platze wäre.
Und ich denke, das wird auch so bleiben.

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Rezensionen zu Folge 48.1 und 48.2

von am 31. Oktober 2022

Die ersten Rezensionen zur DORIAN HUNTER-Doppelfolge 48.1 und 48.2 sind eingetroffen. Wir präsentieren euch eine kleine Auswahl … und einen Nachzügler:

Traumwelt-Hörspiel schreibt u. a.: „Der Sound ist natürlich auch ein echter Hunter. Wer Hörspiele liebt, der muss in Sachen Detailgenauigkeit, Leidenschaft und Zwischentönen die Hunter-Reihe einfach lieben. Aber, und das ist vielleicht das einzige kleine Manko, man muss am Ball bleiben. Die Story ist auch hier wieder anspruchsvoll und komplex, man braucht Erinnerungsvermögen und recht viel Aufmerksamkeit, um auch diesen Hunter in vollen Zügen genießen zu können …“

ffm-rock.de schreibt u. a.: „Zwar muss man als Hörer immer sehr aufmerksam lauschen um all die Offenbarungen oder Zwischentöne auch wirklich mitzubekommen, am Ende aber bekommt man genau das, was man an der Serie kennt und liebt: Hochkomplexes Geschehen, exotische Orte und einen kleinen Teil einer schier endlosen Geschichte. Auch die zweistufige Art der Erzählung, seit Folge 47, zeigt sich nun, wo lose Enden verknüpft wurden, als genau richtiges Stilmittel um die Handlung hier voranzutreiben. Aus Sicht der Sprecher gibt es keine Kritik. Das Sounddesign bleibt wunderbar düster und wirkt auch hier wie aus einem Guss, der wunderbar mit dem so differenzierten Soundtrack fusioniert. Die Musik von Andreas Meyer ist und bleibt DAS Alleinstellungsmerkmal dieser Serie, das über jeden Zweifel erhaben ist …“

Monsters and Critics hinkt noch ein wenig hinterher und hat gerade eine Rezension zu Folge 47, „Duk Duk“, veröffentlicht. Hier ein Auszug: „Dorians Jagd durch die Vulkanlandschaft und danach durch den Dschungel kann man sich wirklich gut vorstellen und auch die Bedrohung, welche die ganze Zeit im Raume ist, ist für die Zuhörer das ganze Hörspiel über greifbar … Erneut ist es Dennis Ehrhardt und seinem Team gelungen, ein perfektes Horror-Hörspiel zu produzieren. Dieses macht durch den Cliffhanger am Ende natürlich Lust auf mehr, denn natürlich sind immer noch nicht alle Fragen geklärt – allen voran: Wer ist Ronald Chasen?“

Weitere Meinungen und Rezensionen veröffentlichen wir an dieser Stelle, sobald sie eintreffen.

Happy Halloween und bis kommenden Freitag an dieser Stelle!

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Neues Redaktionsvideo!

von am 16. Oktober 2022

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Tritt ein ins Haus der schwarzen Tränen!

von am 14. Oktober 2022

Pünktlich Anfang Oktober erschienen: DAS HAUS ZAMIS Band 66 – Das Haus der schwarzen Tränen.

Was es damit auf sich hat, müsst ihr natürlich selbst erkunden. Am besten, ihr schließt euch Coco Zamis an, die darin Erfahrungen der unerwarteten Art macht. Das düstere Gebäude, idyllisch gelegen am beschaulichen Mondsee, ist nämlich alles andere als eine Wellness-Oase. Im Gegenteil. Und Coco trifft dort auf eine alte Bekannte, sodass sie sich fragt, ob sie tatsächlich schon einmal in ihrer Jugend im Haus der schwarzen Tränen war, ohne irgendeine Erinnerung daran zu haben. „Kinderverschickung“ nannte man das wohl damals.

Wie immer enthält auch dieses Taschenbuch zwei aufeinander abgestimmte Romane. Im ersten, der von Michael Marcus Thurner geschrieben ist, geht es zunächst um den geheimnisvollen Guardian, der in Coco die Reinkarnation einer längst verloren geglaubten Geliebten sieht: jener Aurora, die dem Roman denn auch ihren Namen verleiht …

»Meine Liebste, bitte lassen Sie mich ein! Seit zwei Wochen suche ich Ihr Heim auf, Abend für Abend heimlich und unter großen Schwierigkeiten. Ich besteche die Diener Ihrer Eltern, damit sie mich bei der Seitentür reinlassen. Ihr Vater wurde dank meiner Unterstützung in den Stadtrat aufgenommen. Trotz der bösen Gerüchte, die über ihn im Umlauf sind und trotz des niedrigen Standes Ihrer Familie.«

Aurora lächelte.

„Ich habe mich stets wie ein Cavaliere verhalten. Habe Ihnen Pretiosen geschenkt. Habe Ihre Familie unterstützt. Habe Ihren missratenen Cousin aus dem Kerker holen lassen, trotz seiner unzähligen Eskapaden, und ihn auf freien Fuß gesetzt. Was erwarten Sie denn noch von mir?« 

Aurora blickte zu ihrem Verehrer hinab und verbarg das Gesicht hinter einem Schleier. Der alte Graf konnte bloß ihre Augen sehen. Fackeln, am richtigen Platz angebracht, sorgten in den Stunden der Abenddämmerung für ein Licht, das ihre körperlichen Vorzüge am besten zur Geltung brachte. Zumindest jene, die Aurora bereit war, dem Greis zu zeigen.

»Stadtrat Moragnoli«, sagte sie, »ich schätze sehr, was Sie für meine Familie und mich getan haben. Aber Sie taten es freiwillig. Ohne einer Zusage meinerseits, Ihnen meine Gunst zu gewähren. Sie erinnern sich?«

Moragnoli trat unruhig von einem Bein aufs andere. »Selbstverständlich tue ich das, Signora. Aber ich hoffte, dass meine Taten Ihr Herz zumindest ein wenig erweichen würden. Nur eine Stunde alleine mit Ihnen, Aurora, und Sie würden wissen, was für einen guten Freund Sie in mir haben.«

»Es wird Sie gewiss nicht überraschen, wenn ich Ihnen sage, dass ich diese Worte schon von einigen anderen Männern gehört habe?« Aurora zog sich ein wenig von der steinernen Balkonbrüstung zurück. So, dass Moragnoli glauben musste, dass sie sich in ihr Zimmer zurückzog.

»Ich bin anders!«, rief der Graf mit sich überschlagender Stimme. »Fragen Sie jedermann in der Stadt. Man wird Ihnen meine Tugend und meine Ehrenhaftigkeit bestätigen. Bei mir, Signora, sind Sie in den besten Händen.«

Von wegen! Aurora wusste nur zu gut, dass der Alte in den Hafenvierteln herumhurte. Nicht nur das: Wenn ihn die Laune überkam, holte er sich einen der Burschen aus den Schiffsdocks, ließ ihn waschen und schminken, in sein Familienanwesen am Land schaffen und ihn in Frauenkleider stecken. Für einige wenige Florin kaufte er sich einen Lustknaben, um ihn mit seinem weichen Schwänzlein und unter tatkräftiger Mithilfe einer Dienerin zu sodomisieren.

»Bitte!«, flehte Angelo Moragnoli erneut …

So weit eine erste Leseprobe. Wobei, so viel sei verraten, es nicht immer von Vorteil ist, wenn einem eine Bitte gewährt wird …

In diesem Sinne: Passt gut auf euch auf!

Mit schwarzen Grüßen

Uwe

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Im Zentrum des Schreckens

von am 8. Oktober 2022

Ich bin seit geraumer Zeit mit dem Motorrad kreuz und quer durch Europa unterwegs. Nicht nur aus Spaß an der Freud, sondern stets auch mit dem Netbook bewaffnet, um mir entlang der Strecke mein Geld als Autor zu verdienen. Etwa zehn Bücher und Heftromane sind unterwegs bislang entstanden, darunter zwei Beiträge zur Serie DAS HAUS ZAMIS.

Immer wieder mal hatte mich mein Weg im letzten Jahr nach Hamburg geführt, doch nie hatte ich es geschafft, Dennis Ehrhardt vom Zaubermond Verlag einen Besuch abzustatten. Ende September klappte es dann aber doch noch.
Wir gingen eine Weile spazieren und Dennis zeigte mir zu meiner völligen Überraschung einen hügeligen, von schmalen Tälern durchzogenen Teil Hamburgs, unweit des Verlagssitzes. Das Appelbütteler Tal passte so gar nicht zu meiner Vorstellung von Hamburg. In dessen Zentrum steht ein alter Dorfkern, sicherlich 150 Jahre alt, mit viel Liebe zum Detail instand gehalten und auch bewohnt. Ziegelhäuser, die mit Stroh abgedeckt waren. Irgendwie erschien mir das Appelbütteler Tal irreal und surreal. So, als hätte jemand den Teil einer alten Gemeinde in die Moderne versetzt. Natürlich setzten sich augenblicklich die Zahnräder im Kopf in Bewegung. Irgendwann einmal werde ich diese Idee aufgreifen …

Dennis und ich setzten uns für zwei, drei Stunden in eine kleine Pizzeria, um über Pläne zu sprechen. Unter anderem ging es natürlich um DORIAN HUNTER Band 100, ums Verlagswesen im allgemeinen und um Zaubermond im speziellen, um alte und um neue Ideen, um Dennis‘ Arbeit als Hörspielproduzent.

Ich darf seit mittlerweile fast 15 Jahren für den Verlag schreiben, aber eigentlich war mein Einstieg bei einer der Zaubermond-Reihen schon früher geplant gewesen: Ich sollte bei „Die Abenteurer“ mitschreiben. Doch kaum war diese Mitarbeit fixiert, musste Dennis die Buchserie mit Band 14 einstellen. Ich erfuhr davon bei der Frankfurter Buchmesse im Jahr 2003. Ein kleiner Tiefschlag für mich in einer Zeit, da ich gerade versuchte, im Buch- und Heftromanbereich als Autor Fuß zu fassen …

Die Unterhaltung mit Dennis drehte sich also um Vergangenes, aber auch um die Zukunft. Es waren ein paar spannende (und entspannende) Stunden, die ich mit ihm verbringen durfte …

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Die Oktober-Neuheiten werden demnächst versendet!

von am 3. Oktober 2022

Am 21. Oktober ist es so weit: Dann erscheint nicht nur die neue DORIAN HUNTER-Hörspieldoppelfolge 48.1, »Vater des Schreckens – Blut für Lukretia«, und 48.2, »Vater des Schreckens – Lebendig begraben«, sondern auch DAS HAUS ZAMIS Buch 66, »Das Haus der schwarzen Tränen«. Die Titel sind bereits im Verlag eingetroffen und werden diese Woche an Vorbesteller und Abonnenten versendet, sodass ihr sie auf jeden Fall einige Tage vor dem offiziellen Erscheinungstermin in den Händen halten werdet!

Bereits im Sommer ist Folge 1 der DORIAN HUNTER-Hörspiele in einer edlen Doppel-Vinyl-Ausgabe erschienen – als »Extended Version« mit einer um insgesamt vier Minuten verlängerten Laufzeit!
Enthalten ist zusätzliches Originalmaterial aus dem Aufnahmejahr 2008, das bisher zum Teil noch nie veröffentlicht wurde! Die Vinyl-Ausgabe von »Im Zeichen des Bösen« ist zum Preis von € 29,95 auf hier im Zaubermond-Shop erhältlich.

Auch der neue DORIAN HUNTER-Kalender für das Jahr 2023 ist da! Aufgrund der zu erwartenden Druckpreiserhöhungen im Winter haben wir uns entschieden, die Veröffentlichung des Kalenders vorzuziehen. So sind diesmal ausnahmsweise noch Nachbestellungen möglich. Wer also noch eines der letzten Exemplare ergattern möchte, hat hier in unserem Zaubermond-Shop noch die Gelegenheit!

Nicht so gute Nachrichten gibt es weiterhin bezüglich der DORIAN HUNTER-Buchserie. Leider müssen wir das Erscheinen von Buch 100 abermals verschieben. Wir schaffen es zurzeit nämlich aus verschiedenen Gründen nicht, die Buchserie voranzutreiben, und haben uns deswegen entschlossen, keinen neuen Erscheinungstermin mehr anzukündigen. Aber ihr werdet es hier auf jeden Fall als Erste erfahren, wenn Buch 100 fertig ist!

Viel Spaß mit den neuen Titeln wünscht

Dennis Ehrhardt

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„Achte auf den Mann mit dem schwarzen Mantel!“

von am 23. September 2022

Welker Blättertanz im Hexenkreise,
Nebelgeister wirbeln leise
Und auf stille Weise
Macht der Sommer sich
Auf weite Reise …


Heute ist Herbstanfang. In alten Zeiten wurde besonders im Spätherbst der Bund der Ehe geschlossen, insbesondere an Tagen des zunehmenden Mondes oder Vollmondes. Seht euch also vor, wer euch da ehelichen will – es könnte jemand aus der Schwarzen Familie sein, der es auf euch abgesehen hat!

In der Dunkelheit durften Kinder und alte Frauen das Haus nicht mehr verlassen, weil es draußen spukte. Alle Arbeiten draußen auf dem Feld sollten nun bald erledigt sein und die Tiere wieder im Stall stehen – spätestens aber am 29. September, einem wichtigen Lostag, sollte alles vollbracht sein.

Tag und Nacht sind gleich lang. Und ab heute wird jede Nacht ein wenig länger, was echten Horror-Fans eh entgegenkommt.

Zum Beispiel, um sich entspannt mit einem Glas blutrotem Wein im Ohrensessel zurückzulehnen und dem Dorian Hunter-Hörspiel „Herbstwind“ zu lauschen.

Ich habe es mir heute Nacht wieder angehört, und auch wenn der Wind nicht ums Haus pfiff und der Regen nicht ans Fenster prasselte, lief mir gleich zu Anfang ein echter Schauer über den Rücken. Ich sage nur: „„Achte auf den Mann mit dem schwarzen Mantel!“

Probiert es aus!

Schaurige Nächte!
Uwe




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